Fair-Play-Preis für Benefiz-Tour durch Rheinland-Pfalz

Zum ersten Mal ist mit der „Fair-Play-Tour der Großregion“ eine deutsche Initiative mit dem „Willi Daume World-Fair-Play-Award“ ausgezeichnet worden.

2009 spendeten die Teilnehmer der Fair-Play-Tour für eine Jugendeinrichtung in Ruanda. Foto: fairplaytour.de
2009 spendeten die Teilnehmer der Fair-Play-Tour für eine Jugendeinrichtung in Ruanda. Foto: fairplaytour.de

Dadurch erhält die Tour, die seit elf Jahren von der Europäischen Akademie des Landessportbundes Rheinland-Pfalz organisiert wird und durch Rheinland-Pfalz und seine Nachbarländer führt, erstmals auch internationale Anerkennung.

„Ich bin überglücklich, dass mit der Trierer Radtour das Fair-Play-Engagement so vieler junger Sportler beispielhaft gewürdigt wird. Dies soll ein Zeichen für die Jugend der Welt sein, sich vermehrt für Fair-Play im Sport einzusetzen“, betonte der Mainzer Olympiaforscher Prof. Norbert Müller, Vizepräsident des Internationalen Fair-Play-Komitees (CIFP), nach der Jurysitzung am 16. Januar in Budapest.

Bei der „Fair-Play-Tour der Großregion“ steht nicht das sportliche Ergebnis, sondern Fairness, Solidarität und Völkerverständigung im Vordergrund. Seit elf Jahren radeln jährlich 300 Schülerinnen und Schüler mit ihren Betreuern eine Woche lang durch den Westen Europas. Auf ihrer 800 Kilometer langen Fahrt durch Luxemburg, Lothringen, die deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens sowie die Provinz Luxemburg in Belgien, dem Saarland und Rheinland-Pfalz müssen sich die jungen Sportler gegenseitig unterstützen und lernen Sprache, Kultur und Gewohnheiten der Partnerländer kennen. Darüber hinaus verpflichtet sich jeder Teilnehmer, eine bestimmte Spendensumme durch Sponsoren für konkrete Hilfsprojekte zu „erradeln“, in der Regel 1 Cent pro Kilometer. Die Jugendlichen im Alter von 10 bis18 Jahren identifizieren sich auf diese Weise sehr konkret mit dem Spendenauftrag. So ist das sportliche Erleben im Sinne des Fair-Play-Gedankens eng mit der Hoffnung auf eine bessere und friedlichere Welt verknüpft. Im Jahr 2009 gingen die Spendengelder an eine Jugendeinrichtung in Ruanda.

Insgesamt waren bei der Jurysitzung in Budapest 44 Vorschläge aus 27 Ländern eingereicht worden, darunter 17 aus Europa, sechs aus Südamerika, drei aus Afrika und einer aus Asien. Von ihrem Vorschlagsrecht machten unter anderem zehn Nationale Olympische Komitees und vier internationale Sportverbände Gebrauch.

Mit den World-Fair-Play-Awards ehrt das CIFP – die vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) und der UNESCO anerkannte offizielle Fair-Play-Organisation – seit 1964 herausragende Aktionen und Sportler, die sich um mehr Fairness im Sport verdient gemacht haben.

In der Kategorie „herausragende sportlich faire Aktion auf dem Spielfeld“ wird in diesem Jahr der italienische Fußballtrainer Bepi Pillon mit zwei Spielern ausgezeichnet. Den Preis für die „sportliche Karriere“ erhält die englische Fußballlegende Bill Slater. Die offizielle Siegerehrung findet am 27. März in Pécs (Ungarn), in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas, statt.


  • 2009 spendeten die Teilnehmer der Fair-Play-Tour für eine Jugendeinrichtung in Ruanda. Foto: fairplaytour.de
    2009 spendeten die Teilnehmer der Fair-Play-Tour für eine Jugendeinrichtung in Ruanda. Foto: fairplaytour.de