Fan-Projekte berichten über ihre Arbeit gegen Rassismus

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 16. bis 29. März haben der DFB, die Deutsche Sportjugend, die Koordinationsstelle Fanprojekte und der Interkulturelle Rat am Dienstag in Frankfurt eine Broschüre gegen Rassismus vorgestellt.

Die Fußballfanszene engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Foto: KOS
Die Fußballfanszene engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Foto: KOS

Seit Jahren wird in der Fußballfanszene engagierte Arbeit gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geleistet. Jetzt berichten 16 der 40 Fan-Projekte in Deutschland in der Broschüre „Unsre Kurve - Kein Platz für Rassismus“ über ihre Arbeit.

Zusammen mit dem Interkulturellen Rat engagieren sich der Deutsche Fußballbund, die Deutsche Sportjugend mit dem Projekt „am Ball bleiben“, die Koordinationsstelle Fanprojekte (KOS) und zahlreiche Fußball-Fanprojekte bei den diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 16. bis 29. März 2009. Die Vereine haben Musterdurchsagen für Stadionsprecher, Handlungsanleitungen und Tipps für die Arbeit gegen Rassismus erhalten. Mehr als 550 Vereine haben Aktionen angemeldet.

Ergänzend dazu kommt die Broschüre in einer Auflage von 3.500 Stück und zeigt anhand konkreter Beispiele aus der Arbeit von 16 Fanprojekten von Vereinen der Bundes- und Regionalligen, wie wichtig und erfolgreich das Engagement gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt innerhalb und außerhalb des Stadions ist.

Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle der Fanprojekte: „Überall dort, wo Fanprojekte in der Vergangenheit kontinuierlich arbeiten konnten, funktioniert die Kommunikation zwischen Fans und Vereinen. Dadurch können die Fanprojekte vernetzt und effektiv die Herausforderungen bearbeiten, die Rassismus und Diskriminierung im Fußballsport an uns stellen.“ Gabriel verweist in diesem Zusammenhang auf die positive Entwicklung der jugendlichen Fankultur in Deutschland, gerade in Bezug auf ihr Engagement gegen Rechtsextremismus und Rassismus.

Auch die Deutsche Sportjugend sieht es als Pflichtaufgabe an, nachhaltige Strategien und Maßnahmen zur Prävention zu entwickeln, um die weitere Verbreitung diskriminierender und menschenfeindlicher Einstellungen zu verhindern. „Auf Grund seines hohen gesellschaftlichen Stellenwertes bleibt auch der organisierte Sport nicht von rechtsextremen Erscheinungsformen verschont. Hier müssen wir den Sportvereinen den Rücken stärken und insbesondere die vorwiegend ehrenamtlich tätigen Verantwortlichen im Umgang mit rechtsextremen Phänomenen unterstützen“, so Gerd Wagner von der Deutschen Sportjugend.

Für den Fußball machte der Sicherheitsbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes, Helmut Spahn, deutlich, dass die Arbeit gegen Ausgrenzung von Minderheiten im DFB als Daueraufgabe betrachtet wird. Der Verband bekenne sich klar zu seiner sozialen und politischen Verantwortung. Wichtig sei auch, deutlich zu machen, dass die positiven Anstöße oft von den Fußballfans selbst kämen, was angesichts von Meldungen über Fehlverhalten häufig übersehen werde. Nicht zuletzt der Blick auf die vielen positiven Projekte und Ideen aus dem Alltag der Fanprojekte zeige, „dass wir auf dem richtigen Weg sind“. Dies sei auch international festzustellen, so habe Frankreichs Star Lilian Thuram auf einer gemeinsamen Veranstaltung klar gesagt, dass der alltägliche Rassismus außerhalb der Stadien das größere Problem sei.

Britta Graupner, die beim Interkulturellen Rat für die Internationalen Wochen gegen Rassismus zuständige Projektreferentin, wies darauf hin, dass der Sport innerhalb der zahlreichen gesellschaftlichen Felder, die sich im IKR zusammengefunden hätten, besondere Chancen biete. Er könne Grenzen überwinden und Brücken zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft, Hautfarbe, Sprache, Kultur und Religion bauen. Sie begrüßte daher, dass der Deutsche Fußball Bund, die Deutsche Fußball Liga und die DFB-Kulturstiftung die Internationalen Wochen gegen Rassismus 2009 wie schon in den vergangenen Jahren durch finanzielle Zuwendungen, Stadiondurchsagen, Berichte in Stadionzeitungen und viele andere Aktivitäten aktiv unterstützen: „Der DFB, die Fußballvereine und die Fußballfans sind mittlerweile aus dem Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Diskriminierung und für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft nicht mehr wegzudenken.“


  • Die Fußballfanszene engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Foto: KOS
    Die Fußballfanszene engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Foto: KOS