Fit für Führungspositionen: Bilanz des DOSB-Mentoringprojektes

Begleitet von Mentoren haben sechs Spitzensportlerinnen ein Jahr lang Erfahrungen gesammelt und sich an Führungspositionen heranführen lassen. Am Freitag zogen sie in Frankfurt Bilanz dieses DOSB-Projekts.

Gruppenfoto der Teilnehmer: (von links) Projektleiterin Kirsten Witte, Christian Breuer, Luidgardis Jendrzej, Karin Fehres, Katja Kraus, Manuela Henkel (FOTO: DOSB)
Gruppenfoto der Teilnehmer: (von links) Projektleiterin Kirsten Witte-Abe, Christian Breuer, Luidgardis Jendrzej, Karin Fehres, Katja Kraus, Manuela Henkel (FOTO: DOSB)

Wie schnell doch die zwölf Monate vergangen sind, wunderte sich die ehemalige Ju-Jutsu-Athletin und Bundespolizistin Luidgardis Jendrzej. Dabei hat sie sich neben ihrem Beruf ein Jahr lang wieder richtig reingehängt: Nach ihrer ersten Karriere im Sport hat sie mit dem Mentoring-Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) eine neue Herausforderung angenommen. Wie auch Manuela Henkel, Olympiasiegerin im Skilanglauf, Turnerin Katja Abel, Fußballspielerin Kathleen Radtke, Ruderin Katja Schindler und Skispringerin Magdalena Schnurr.

Die Sechs erarbeiteten sich seit Juni vorigen Jahres jeweils im „gemischten Doppel“ mit einer erfahrenen Führungskraft aus dem Sport, sogenannten Mentoren, neue Perspektiven, auch in Richtung der Führungsgremien des organisierten Sports. Begleitet wurden sie von Gerd Graus, Geschäftsführer der Vereinigung der Sportsponsoring-Anbieter (VSA), Doris Fitschen, Managerin der Frauen-Fußballnationalmannschaft, Katja Kraus, Geschäftsführerin bei Jung von Matt/Sports, ehemalige Fußballnationalspielerin und Autorin des Buches „Macht – Geschichten von Erfolg und Scheitern“, Christian Breuer, Vorsitzender der Athletenkommission des DOSB, Michaela Röhrbein, Leiterin des Zentrums für Hochschulsport der Leibniz-Universität Hannover, und Danny Winkelmann, Landestrainer Skilanglauf und Nordische Kombination in Baden-Württemberg.

In Sonntagsreden werden mehr weibliche Führungskräfte gern beschworen, doch sie fallen nicht vom Himmel. Das belegen auch neueste Zahlen. Der weibliche Anteil unter den Vereinsmitgliedern in Deutschland beträgt 40 Prozent. Unter den 400.000 neuen Mitgliedern im vorigen Jahr waren es sogar über 90 Prozent – doch das spiegelt sich in den Präsidien und Vorständen nicht wider. In den Landessportbünden, Spitzenverbänden und Verbänden mit besonderen Aufgaben im DOSB erreicht der Anteil keine 20 Prozent.

Das war der Ausgangspunkt des DOSB-Projektes, das einer modernen Form der Personalentwicklung folgt. Welche Erfahrungen machen Frauen auf diesem Weg? Und wie fügt sich das Projekt in die Gesamtstrategie des DOSB zum Thema „Gleichstellung in Führungspositionen“ ein? Darüber berichteten am Freitag in einem Pressegespräch in Frankfurt die Mentees Manuela Henkel und Luidgardis Jendrzej, die Mentorin Katja Kraus sowie DOSB-Direktorin Sportentwicklung, Karin Fehres am Freitag in Frankfurt/Main in ihrer Bilanz des DOSB-Mentoring-Projekts.

Karin Fehres nannte das Projekt einen „sehr wichtigen und richtigen Schritt“, Leistungssportlerinnen nicht nur an den DOSB zu binden, sondern allgemein für Aufgaben im Sport zu interessieren. Das sei nicht als Trainee-Programm gedacht. Dafür dürfe das Projekt nun nicht instrumentalisiert werden. Aber, sagte sie: „Das Ziel wäre erfüllt, wenn wir die einen oder andere in einigen Jahren im Sport wiedersähen.“

Katja Kraus verwies dabei auch auf die wachsende „Verantwortung der Vereine und Verbände in der Phase der Orientierungslosigkeit junger Athletinnen“. Deshalb habe sie sich gern zur Verfügung gestellt, um ihrer Mentee Kathleen Radtke bei Entscheidungen zur Seite zu stehen, neue Perspektiven zu öffnen und auf dem Weg zu begleiten. Luidgardis Jendrzej bot sich beispielsweise auch die Gelegenheit, ihren Mentor während einiger Tage bei den Olympischen Spielen in London zu begleiten.

Die Mentoring-Teams hatten zudem die Möglichkeit, an verschiedenen Netzwerkveranstaltungen teilzunehmen. Dazu gehören Veranstaltungen wie die Frauen-Vollversammlung und die Mitgliederversammlung des DOSB.

Darüber hinaus konnten sich die Mentees auf Seminaren zu speziellen Themen fortbilden, wie beispielsweise „Diversity in Führung“, „Fit für Vernetzung und Social Media“, „Fit für Sportpolitik und Sportmanagement“ und internationale Themen bei der Veranstaltung „Paths to Success“.

Weiter Informationen finden sich online unter www.dosb.de/mentoring

(Quelle: DOSB)


  • Gruppenfoto der Teilnehmer: (von links) Projektleiterin Kirsten Witte, Christian Breuer, Luidgardis Jendrzej, Karin Fehres, Katja Kraus, Manuela Henkel (FOTO: DOSB)
    Gruppenfoto der Teilnehmer: (von links) Projektleiterin Kirsten Witte, Christian Breuer, Luidgardis Jendrzej, Karin Fehres, Katja Kraus, Manuela Henkel (FOTO: DOSB)
  • Podium: (von links) Luidgardis Jendrzej, Karin Fehres, Moderator Michael Schirp, Katja Kraus, Manuela Henkel (FOTO: DOSB)
    Podium: (von links) Luidgardis Jendrzej, Karin Fehres, Moderator Michael Schirp, Katja Kraus, Manuela Henkel (FOTO: DOSB)