Freiburghaus gewinnt Journalistenpreis von DOSB und VDS

Mit einem Beitrag über das Verletzungspech von Hockey-Torhüterin Kim Platten und ihre verpasste Olympiateilnahme gewinnt Katrin Freiburghaus (München) den DOSB-Journalistenpreis.

Die Preisträger Detlef Vetten, Ingo Feiertag und Katrin Freiburghaus (v.l.) mit DOSB-Pressesprecher Christian Klaue (h.) und Beachvolleyballer Jonas Reckermann (r.). Foto: Barbara Ellen Volkmer
Die Preisträger Detlef Vetten, Ingo Feiertag und Katrin Freiburghaus (v.l.) mit DOSB-Pressesprecher Christian Klaue (h.) und Beachvolleyballer Jonas Reckermann (r.). Foto: Barbara Ellen Volkmer

Der vom DOSB geförderten Berufswettbewerb des Verbandes Deutscher Sportjournalisten (VDS) stand 2012 unter der Überschrift „Olympische Randgeschichten“. Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wurde am Montag beim Galaabend auf der VDS-Hauptversammlung in Mainz von Beachvolleyball-Olympiasieger Jonas Reckermann und Christian Klaue, Pressesprecher des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), überreicht.

Freiburghaus (29) beschrieb am 12. Juli 2012 in der Süddeutschen Zeitung unter der Überschrift „Zurück im Panzer“ Plattens Kampf um ein Comeback nach einer achtmonatigen Verletzungspause wegen einer Teilruptur des Kreuzbandes. „Es ließe sich gut damit leben, dass es nicht ihre Spiele sind. An dem Wissen, dass sie es hätten sein können, trägt sie schwer“, schrieb Autorin Freiburghaus und ließ ihre Leser die Enttäuschung Plattens über die verpasste Olympia-Teilnahme mitfühlen.

Die Arbeit von Rudertrainer Klaus Weber stand im Mittelpunkt der Geschichte von Ingo Feiertag (Allensbach) vom Südkurier (Ausgabe 22. Dezember 2012), mit der er den mit 1.500 Euro dotierten zweiten Preis gewann. Weber, Coach beim RC Undine Radolfzell, trainierte Achter-Schlagmann Kristof Wilke in dessen Jugend und hatte damit Anteil am Olympiasieg des Deutschland-Achters in London. „Weber ist einer, der gerne mit anpackt, wenn etwas zu tun ist. Er ist ein Macher, ein Handwerker fürs Grobe, aber auch einer mit dem feinen Händchen für junge Ruder-Talente, die er in schöner Regelmäßigkeit ganz nach oben bringt“, heißt es in dem Beitrag. Feiertag (36) beobachtete den 63 Jahre alten Coach sowohl beim Public Viewing des Olympiafinals als auch beim Jugendtraining an einem nebligen Dezember-Tag. Seiner Geschichte gab er die Überschrift „Der Meistertrainer vom Bodensee“.

Im übertragenen Sinne ins Boot gestiegen ist auch Detlef Vetten (Berlin), der Gewinner des dritten Preises (1.000 Euro). „Besessen vom ‚armen Sport‘“ steht über seinem Beitrag im Olympia-Buch „Stars & Spiele“ des mittlerweile eingestellten dapd-Sportdienstes. Vetten (56) begleitete die Potsdamer Kanuten, allen voran Olympiasieger Sebastian Brendel, auf ihrem Weg zu den Spielen nach London. Er beschreibt ihr Leben, die Anziehungskraft des Sports und die geringe Anerkennung, die ein Kanu-Olympiasieger dafür bekommt. „240 Schläge vom Start bis ins Ziel, mindestens 120 davon bereiten Schmerzen. Das ist wirklich nichts für Weicheier. Das tun sich nur Menschen an, die von ihrem Tun besessen sind“, heißt es in Vettens Text.

Insgesamt waren zehn Beiträge eingereicht worden, in denen Journalistinnen und Journalisten der Faszination Olympias auf den Grund gingen und Menschen beobachteten, die für gewöhnlich nicht im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen. Das sind neben oft unbekannten Athleten auch Trainer und Betreuer, Organisatoren, freiwillige Helfer und Millionen leidenschaftlicher Fans, die vor Ort dabei sind und für den Erfolg arbeiten oder die Stimmung anheizen. Zu Hause sind das unter anderem Freunde und Familie der Athleten, der Hallenwart, der seit Jahr und Tag früh morgens die Halle aufschließt und spät abends wieder zuschließt, der Jugendtrainer, der den Olympiasieger im Kindesalter entdeckte, oder der Lehrer, der es mit seinem Engagement einem Sportler ermöglicht, Schule und Sportkarriere unter einen Hut zu bringen und zum Olympioniken zu reifen. Die Genannten und all jene Ungenannten gehören genauso zu Olympia, werden jedoch häufig übersehen, weshalb der DOSB den Wettbewerb im Jahr 2012 unter die Überschrift „Olympische Randgeschichten“ gestellt hatte.

Über den Sieg entschied eine siebenköpfige Jury, der der Ex-Chefredakteur des Kicker-Sportmagazins und jetzige Chefredakteur der Olympischen Sport Bibliothek, Wolfgang Uhrig, vorsaß. Außerdem gehörten ihr Angela Bern (Chefredaktion SID), Hans Wilhelm Gäb (Deutsche Sporthilfe), Steffen Haffner (Ex-Sportchef Frankfurter Allgemeine Zeitung), Dieter Kühnle (IOC-Berater), Ludger Schulze (Ex-Sportchef Süddeutsche Zeitung) und Christian Klaue an.
Der DOSB schreibt den von ihm mit insgesamt 4.500 Euro geförderten VDS-Preis jeweils unter einem besonderen Thema aus. 2013, im Jubiläumsjahr des Sportabzeichens, steht er unter der Überschrift „100 Jahre Deutsches Sportabzeichen“. Die Veröffentlichung der Ausschreibung erfolgt in den nächsten Wochen.

(Quelle: DOSB)


  • Die Preisträger Detlef Vetten, Ingo Feiertag und Katrin Freiburghaus (v.l.) mit DOSB-Pressesprecher Christian Klaue (h.) und Beachvolleyballer Jonas Reckermann (r.). Foto: Barbara Ellen Volkmer
    Die Preisträger Detlef Vetten, Ingo Feiertag und Katrin Freiburghaus (v.l.) mit DOSB-Pressesprecher Christian Klaue (h.) und Beachvolleyballer Jonas Reckermann (r.). Foto: Barbara Ellen Volkmer