Fußball: Pagels will in Simbabwe Jugendliga gründen

Seit August 2010 arbeitet Sportexperte Klaus-Dieter Pagels im Rahmen der Internationalen Sportförderung in Simbabwe. Für den 61jährigen Fußballtrainer ging damit ein Traum in Erfüllung. (Bericht mit Video)

Wenige Fußbälle stehen den Kindern für das Training zur Verfügung. Dafür zeigen sie aber umso mehr Enthusiasmus. Foto: Pagels
Wenige Fußbälle stehen den Kindern für das Training zur Verfügung. Dafür zeigen sie aber umso mehr Enthusiasmus. Foto: Pagels

Schon seit Jahren hatte der einstige Realschulllehrer von einem Trainerjob in Afrika geträumt. Doch um Pagels` Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen, bedurfte es erst der Hilfe eines prominenten Fürsprechers: Der Kontakt zum DFB als Projektpartner kam durch Horst Hrubesch zustande, mit dessen Bruder Herbert der Sportexperte bestens bekannt ist.

So konnte Pagels schließlich im Herbst 2009 zu einem ersten dreiwöchigen Kurzzeitprojekt nach Simbabwe aufbrechen, um den Kooperationsantrag des dortigen Verbandes ZIFA zu prüfen. Was ihn erwartete, hatte wenig von einem Traumjob: Es fehlte an allem, was man zum Fußballspielen braucht, vor allem aber am Wichtigsten - Fußbällen. An einer Schule, die Pagels besuchte, mussten sich Hunderte Kinder einen einzigen Ball teilen. Und das in einem Land, das mit Bruce Grobbelaar, dem legendären Torhüter des FC Liverpool, immerhin einen der erfolgreichsten afrikanischen Spieler aller Zeiten hervorgebracht hat.  

Als Pagels nach Deutschland zurückkehrte, hatte er die Mängel im simbabwischen Fußball auf sage und schreibe 50 Seiten zu Papier gebracht und so war es kein Wunder, dass DFB, DOSB und das Auswärtige Amt ein Langzeitprojekt bewilligten. 

Seitdem arbeitet Pagels mit vollem Einsatz an seinen ehrgeizigen Zielen: Er möchte in allen Provinzen des von Armut gebeutelten Landes eine Jugendliga etablieren, das Talentsichtungssystem reformieren und vor allem qualifizierte Trainer ausbilden. Auch dem Mangel an Fußbällen und Fußballschuhen, den der ehemalige Oberligatrainer auf ca. 9000 Paar Schuhe und ca. 10 000 Bällen beziffert, tritt er mit privat organisierten Spendenaktionen entschlossen entgegen.

Nicht nur das macht deutlich: Für den 61jährigen ist das Engagement in einem der ärmsten Länder der Welt deutlich mehr als nur ein Job, es ist eine Herzensangelegenheit - und dies übrigens im wahrsten Sinne des Wortes. Schließlich ist Pagels’ Tochter mit einem Simbabwer verheiratet.

Einen Einblick in die tägliche Arbeit eines Sportexperten zeigt das Video, das Klaus-Dieter Pagels in Simbabwe gefilmt hat.


  • Wenige Fußbälle stehen den Kindern für das Training zur Verfügung. Dafür zeigen sie aber umso mehr Enthusiasmus. Foto: Pagels
    Wenige Fußbälle stehen den Kindern für das Training zur Verfügung. Dafür zeigen sie aber umso mehr Enthusiasmus. Foto: Pagels