Geschlossen gegen Rassismus

Hessens Fußball-Spitzenschiedsrichter treten geschlossen gegen Rassismus ein.

Hessens Schiedsrichter zeigen Rassismus die rote Karte. Foto: picture-alliance
Hessens Schiedsrichter zeigen Rassismus die rote Karte. Foto: picture-alliance

Vor dieser Spielzeit, die Mitte Juli begann, unterstützen nach den Oberliga-Gespannen nun auch alle 52 Landesliga-Schiedsrichter die Antirassismus-Kampagne des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV). Nach dem Verbandslehrgang in der HFV-Sportschule vor der Saison in Grünberg bilanzierten der frühere Bundesliga-Schiedsrichter und Verbandslehrwart Lutz Wagner und Michael Glameyer, Geschäftsführer von „Ballance Hessen“, dass nach den Hessenliga-Unparteiischen 2009 nun die Gespanne der zweithöchsten hessischen Spielklasse mit dem Ärmellogo „Nein zu Rassismus und Gewalt - Ballance Hessen“ auflaufen.

Die Hessenliga-Schiedsrichter stellten sich bereits 2009 solidarisch an die Seite der Spieler in den 19 Hessenliga-Vereinen. Diese pflegen nun im dritten Jahr ein Bündnis  für Integration, Toleranz und Fair Play. Daraus entsprang das von Lotto Hessen geförderte Projekt „Fairer Sport mit Freunden“. Mit der persönlichen Unterschrift verurteilen die Unparteiischen jede Form von Rassismus und Gewalt. Die Spielleiter verpflichten sich, kompromisslos gegen rassistische Äußerungen, Provokationen, Beleidigungen und Handlungen einzuschreiten. Nach den Statuten des HFV schließt dies die Möglichkeit eines Spielabbruchs ein, zum Beispiel bei rassistischen Beleidigungen durch Zuschauer, die auf Fußball-Plätzen immer häufiger zu hören sind.

„Rassismus ist weiter verbreitet, als man manchmal denkt,“ unterstrich HFV-Schiedsrichter-obmann Gerd Schugard in Grünberg. Dies passt zu den Erfahrungen der Unparteiischen, die von übelsten rassistischen Beschimpfungen zu berichten wussten. „So etwas ist kein Kavaliersdelikt sondern eine Bedrohung für uns alle, betonte HFV-Vizepräsident Torsten Becker die Ent-schlossenheit des Verbandes, den Schulterschluss mit den Kampagnen von FIFA, UEFA und DFB weiter zu verstärken.

Karsten Vollmar, Referent für Öffentlichkeitsarbeit im HFV berichtete, dass sich inzwischen auch sechs hessische Schiedsrichterkreise die Kampagne mittragen: „Wir sind sehr stolz darauf, dass die Schiedsrichtervereinigung des Schwalm-Eder Kreises hierfür den Fair-Play-Preis 2010 zugesprochen bekam.“


  • Hessens Schiedsrichter zeigen Rassismus die rote Karte. Foto: picture-alliance
    Hessens Schiedsrichter zeigen Rassismus die rote Karte. Foto: picture-alliance