Großveranstaltungen brauchen belegbare Mindeststandards

DJK-Präsident Volker Monnerjahn hat Sportorganisationen dazu aufgerufen, nur noch Länder für sportliche Großveranstaltungen zu akzeptieren, die sich zu nachprüfbaren ethischen Standards verpflichten.

Die Organisatoren von Großveranstaltungen entfernen sich immer mehr von den ursprünglichen Idealen des Sports mahnt der DJK. Foto: picture-alliance
Die Organisatoren von Großveranstaltungen entfernen sich immer mehr von den ursprünglichen Idealen des Sports mahnt der DJK. Foto: picture-alliance

Volker Monnerjahn wird zusammen mit einer Delegation des katholischen Hilfswerks für Lateinamerika, Adveniat, am Donnerstag in Brasilien der Regierung eine Petition übergeben, die mehr soziale Gerechtigkeit für die Menschen im WM-Gastgeberland einfordert. Der DJK-Sportverband ist Partner im Aktionsbündnis Steilpass für Fairness in Sport und Gesellschaft. Unterstützt wird die Aktion Steilpass unter anderem vom ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler sowie dem Schauspieler Peter Lohmeyer („Das Wunder von Bern“).

„Die skandalösen Vorgänge um die Fußball-WM in Quatar, die Diskussionen um Menschenrechtsverletzungen vor den Olympischen Spielen in Sotschi und nicht zuletzt die Demonstrationen der brasilianischen Bevölkerung für mehr soziale Gerechtigkeit zeigen, dass sich die Organisatoren immer mehr von den ursprünglichen Idealen des Sports und damit auch von den Menschen entfernen, die sie eigentlich begeistern wollen,“ sagte Volker Monnerjahn am Rande des 17. DJK-Bundessportfestes in Mainz.

Der DJK-Sportverband fordert, nur noch Bewerbungen von Ländern zu akzeptieren, die nachprüfbar belegen können, Menschenrechte einzuhalten, die Korruption zu bekämpfen und Maßnahmen zum Umweltschutz zu ergreifen.

Volker Monnerjahn: „Unser Kooperationspartner Adveniat kennt die Lebensrealität der Menschen in Brasilien und hat uns gleich nach den Demonstrationen während des Confed-Cups über die Stimmung im Land berichtet. Die Wut richtet sich ja nicht gegen den Fußball, sondern gegen den Widerspruch von Gigantismus und Geldverschwendung auf der einen Seite sowie einem maroden Sozialsystem auf der anderen Seite. Wenn der internationale Sport nicht aufpasst und seine Ausrichter weiterhin mit Prunk, Korruption oder Menschenrechtsverletzungen in die Schlagzeilen geraten, wird er langfristig seine Meisterschaften gefährden. Es ist auch fraglich, ob die Sponsoren ständig mit diesem Image verbunden werden wollen.“

(Quelle: DJK)


  • Die Organisatoren von Großveranstaltungen entfernen sich immer mehr von den ursprünglichen Idealen des Sports mahnt der DJK. Foto: picture-alliance
    Die Organisatoren von Großveranstaltungen entfernen sich immer mehr von den ursprünglichen Idealen des Sports mahnt der DJK. Foto: picture-alliance