Handball-WM der Frauen 2017 in Deutschland

Die 23. Handball-WM der Frauen findet im Jahr 2017 in Deutschland statt.

Die Abwehr der deutschen Damen steht beim WM-Spiel gegen Angola 2009. Foto: picture-alliance
Die Abwehr der deutschen Damen steht beim WM-Spiel gegen Angola 2009. Foto: picture-alliance

Der Rat des Weltverbandes IHF vergab die Endrunde bei einem Treffen in São Paulo am Rande der laufenden Frauen-WM an den Deutschen Handball-Bund (DHB), der einziger Bewerber gewesen war. Damit findet zehn Jahre nach der Endrunde der Männer wieder eine Handball-WM auf deutschem Boden statt. Es ist die dritte Frauen-WM in Deutschland nach 1965 und 1997.

"2017 die WM der Frauen auszurichten, ist für uns eine große Ehre, Herausforderung und langfristige Perspektive. Wir freuen uns auf diese Aufgabe", sagte DHB-Präsident Ulrich Strombach, der von IHF-Präsident Hassan Moustafa eine Urkunde und einen Pokal erhielt. Die Turniere 2013 und 2015 waren bereits an Serbien und Dänemark vergeben worden.

Für die deutsche Delegation endete die WM in Brasilien damit versöhnlich, nachdem die Frauen sportlich enttäuscht und mit dem Vorrunden-Aus vor einer Woche auch die letzte Chance auf eine Qualifikation für die Olympischen Spiele 2012 in London vergeben hatten.

"A new View on Women's Handball" ("Ein neuer Blick auf den Frauen-Handball") - unter diesem Slogan präsentierte DHB-Präsident Ulrich Strombach die deutsche Bewerbung in São Paulo und hofft auf ein zumindest ansatzweise ähnliches Spektakel wie 2007 bei den Männern. Das Team von Bundestrainer Heiner Brand hatten sich vor 19.000 Zuschauern in Köln mit einem 29:24 im Finale gegen Polen die WM-Krone aufgesetzt.

"Die Internationale Handball-Föderation will den Frauenhandball weiter popularisieren. Den Gedanken greifen wir mit unserem Engagement gern auf, denn wir fühlen uns dieser Sache verpflichtet", sagte Strombach: "Für eine Frauen-WM haben wir in Deutschland großartige Voraussetzungen."

Die Liga beurteilt die Ausrichtung der WM grundsätzlich positiv, mahnt jedoch, bis dahin müsse man die Sportart nach vorne bringen und auch "international wieder eine akzeptable Rolle spielen", sagte Liga-Chef Berndt Dugall: "Nur mit Erfolgen bekommen wir die nötige Aufmerksamkeit." Sechs Jahre Zeit hat der DHB zur Vorbereitung. Noch nie zuvor war eine WM mit so viel Vorlaufzeit vergeben worden.

In der Präsentation für die WM 2017 nannte Strombach dem IHF-Rat beispielhaft die Spielorte Wetzlar, Stuttgart, Berlin, Flensburg und Leipzig mit 4000 bis 8000 Zuschauer fassenden Arenen sowie die Vision, das Finale wie bei den Männern 2007 in der Kölner Lanxess-Arena auszutragen. "Dies und die weiteren Details, die mit diesem Turnier verbunden sind, werden wir in partnerschaftlichen Gesprächen mit der IHF klären", sagte der DHB-Präsident: "Es ist unser Ziel, dass Rechte und Pflichten zwischen den Partnern DHB und IHF gerecht aufgeteilt werden."

Bei der Ratssitzung in Sao Paulo ist auch die Männer-Weltmeisterschaft 2017 vergeben worden. Frankreich setzte sich dabei gegen Dänemark durch. Die WM 2013 findet in Spanien statt, das Turnier 2015 wird im Katar ausgetragen.

(Quelle: Sport-Informations-Dienst)


  • Die Abwehr der deutschen Damen steht beim WM-Spiel gegen Angola 2009. Foto: picture-alliance
    Die Abwehr der deutschen Damen steht beim WM-Spiel gegen Angola 2009. Foto: picture-alliance