Hessens LSB-Präsident Rolf Müller weist Aktion privater Wettanbieter zurück

Als „Augenwischerei“ und Panikmache hat der Präsident des Landessportbundes Hessen, Dr. Rolf Müller, die jüngste Kampagne des Verbandes Europäischer Wettunternehmer (vewu) bezeichnet.

Der Präsident des lsb-H Rolf Müller fordert den Verband der Europäischen Wettunternehmer auf, ihre Aktion zu beenden. Copyright: picture-alliance
Der Präsident des lsb-H Rolf Müller fordert den Verband der Europäischen Wettunternehmer auf, ihre Aktion zu beenden. Copyright: picture-alliance

Der Verband privater Wettanbieter hatte Sportvereine in Hessen aufgefordert, beim Landessportbund auf die Liberalisierung des Sportwettenmarktes zu drängen. Dabei behaupteten die Wettunternehmer unter anderem, die Sportförderung breche dramatisch ein und die Zukunft vor allem des Breitensports sei akut gefährdet. „Die aktuellen Zahlen sprechen in Hessen eine ganz andere Sprache. Im vergangenen Jahr verzeichnete Lotto Hessen ein Rekordergebnis, und derzeit liegt die Einnahmesituation im Glücksspielbereich wiederum über dem Vorjahr“, stellte Dr. Rolf Müller klar. Die Versuche des vewu, der seine Aktion reißerisch als „Rote Karte für das Glücksspielmonopol“ überschrieben und mit einer offensichtlich suggestiv durchgeführten Studie unterfüttert hatte, „müssen als Augenwischerei zurückgewiesen werden“, sagte Dr. Müller in Frankfurt. Müller wertete die Aktion als erneuten Angriff auf den Staatsvertrag, der das Glücksspiel bundesweit einheitlich als kontrollierten und (staatlich) verantworteten Bereich regelt. 

„In der Tat“, so der lsb h-Präsident, derzeit auch Sprecher aller bundesdeutschen Landessportbünde, „ist und bleibt das Glücksspiel ein aus Gründen des Jugendschutzes, der Vorbeugung gegen Spielsucht und Geldwäsche schützenswerter Bereich. Deswegen bekennt sich auch der Landessportbund - nicht nur in Hessen - rückhaltlos zum Monopol.“ Klar sei auch, dass sich die Förderung des gemeinnützigen Sports in den fast 8.000 Vereinen in Hessen zu einem großen Teil aus dieser Quelle speise. Müller: „Diese Mittel können niemals von privaten Wettanbietern - selbst wenn wir es wollten - ersetzt werden.“ Der Präsident des Landessportbundes forderte den „Verband Europäischer Wettunternehmer“ auf, seine derzeitige „Rote Karte Aktion“ an Hessische Sportvereine zu unterlassen und rief gleichzeitig alle Sportvereine auf, sich nicht an dieser Aktion zu beteiligen, sondern sich erst sachkundig zu machen. 

Mit der Aktion der privaten Wettanbieter solle offenkundig Lobbyarbeit für eine angebliche Liberalisierung des Sportwettenmarktes - bei der negative Folgen wie der Gefahr eines ausufernden Wettbetrugs nicht ausgeschlossen werden könnten - geleistet werden. „Einen Wettbewerb ohne Grenzen aber kann niemand - gerade auch angesichts der derzeit offensicht-lichen negativen Auswirkungen eines blinden Vertrauens auf den globalen Kapitalmarkt - wollen und verantworten“, so Müller abschließend.


  • Der Präsident des lsb-H Rolf Müller fordert den Verband der Europäischen Wettunternehmer auf, ihre Aktion zu beenden. Copyright: picture-alliance
    Der Präsident des lsb-H Rolf Müller fordert den Verband der Europäischen Wettunternehmer auf, ihre Aktion zu beenden. Copyright: picture-alliance