IAT feiert 20. Geburtstag

Das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in

Leipzig hat am Donnerstagnachmittag (3.5.) seinen 20. Geburtstag gefeiert.

 

Dank der Sportler an das IAT: Ricco Groß, Gunda Niemann-Stirnemann, Udo Quellmalz, Stefan Holtz, Anett Schuck, Christian Gille, Ulrike Gräßler, Annett Böhm, Björn Kircheisen, Heike Fischer, Andreas Schlütter, Claudia Nystad (v.l.) überreichen IAT-Direktor Arndt Pfützner (Mitte) ihr Glückwunschtransparent. Foto: Rainer Justen
Dank der Sportler an das IAT: Ricco Groß, Gunda Niemann-Stirnemann, Udo Quellmalz, Stefan Holtz, Anett Schuck, Christian Gille, Ulrike Gräßler, Annett Böhm, Björn Kircheisen, Heike Fischer, Andreas Schlütter, Claudia Nystad (v.l.) überreichen IAT-Direktor Arndt Pfützner (Mitte) ihr Glückwunschtransparent. Foto: Rainer Justen

Bei der Festveranstaltung auf dem IAT-Gelände waren rund 250 geladene Gäste, darunter viel Prominenz aus Sport und Politik. „Alle führenden Sportnationen haben erkannt, dass es ohne Wissenschaft nicht geht und sich entsprechende Forschungseinrichtungen geschaffen“, sagte IAT-Direktor Arndt
Pfützner: „Wir sind stolz. Unser Institut konnte die Lücke zwischen Theorie und Praxis im bundesdeutschen Sportsystem schließen.”

Ehemalige Athletinnen und Athleten wie die Olympiasieger Gunda Niemann-Stirnemann, Christian Gille und Ricco Groß überreichten dem 62-Jährigen symbolisch als Dank für die geleistete Arbeit der Wissenschaftler des Institutes ein Plakat mit der Aufschrift „Danke IAT – macht weiter so“. Aktuell werden über 1000 Sportler betreut und es bestehen Kooperationsvereinbarungen mit 20 Spitzenverbänden.

„Nach einem Zeitraum von inzwischen fünf Olympiaden ist es kaum mehr vorstellbar, wie die internationale Wettbewerbsfähigkeit deutscher Athletinnen und Athleten ohne IAT-Unterstützung hätte erhalten werden können“, so DOSB-Präsident Thomas Bach in seinem offiziellen Grußwort in der Festschrift: „Die bevorstehenden Olympischen Spiele werden ein erneuter Beleg dafür sein, dass die in London erzielten Medaillen, Finalplätze und Bestleistungen vor allem dort zu verzeichnen sind, wo das IAT mit seinem Trainer-Berater-System an der Seite unserer Spitzenverbände zu finden ist.“ Bach hält es zudem für notwendig, und verweist auf einen entsprechenden Beschluss des DOSB-Präsidiums, alle olympischen Verbände in die Betreuung des IAT zu integrieren.

Für eine solche komplette Betreuung sind laut Pfützner allerdings pro Jahr mindestens 2,5 Millionen Euro mehr notwendig. Die Finanzierung der Einrichtung ist zunächst durch das Bundesinnenministerium - bei der Festveranstaltung durch den für Sport zuständigen Abteilungsleiter Gerhard Böhm vertreten - bis 2015 gesichert. Das Jahresbudget beträgt 7,4 Millionen Euro. Momentan nicht zu deckenden Betreuungsbedarf gibt es beispielsweise im Basketball, Fechten und Modernen Fünfkampf.

In seiner Festrede formulierte Arndt Pfützner folgende Wünsche an die Partner:

  • Eine weiterhin so geschlossene Führungsmannschaft am IAT und weiterhin so engagierte, fachkompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum weiteren Ausbau unserer Alleinstellungsmerkmale
  • Eine noch engere Kooperation mit den Spitzenverbänden auf der Grundlage von funktionierenden Trainer-Beratersystemen, in denen das Training im Mittelpunkt steht
  • Eine tragfähige, zukunftsorientierte Rechtsform, die eine institutionelle Förderung möglich macht und die dem IAT vor allem Konkurrenzfähigkeit beim Suchen der schlausten Köpfe des Landes sichert
  • Ein weiteres enges Zusammengehen mit dem Partner FES in Berlin, um das weltweit einmalige Alleinstellungsmerkmal, die Symbiose von Trainings- und Ingenieurwissenschaft, weiter auszubauen
  • Eine enge Partnerschaft mit der Trainerakademie in Köln, um Trainer mit einem akademischen Abschluss zu entwickeln, die die wissenschaftlichen Ergebnisse der Institute auch umsetzen können
  • Eine noch engere Verzahnung mit den Olympiastützpunkten und Bundesleistungszentren, um noch mehr Synergien zu erschließen
  • Eine Sportfakultät, die sich wieder stärker dem Leistungssport zuwendet und Partner bei der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses für das IAT bleibt
  • Eine weitere kooperative Unterstützung durch den Freistaat Sachsen, insbesondere was die Mitfinanzierung der zukünftigen Bautätigkeit betrifft
  • Eine effiziente Führung durch den DOSB, der Vereinbartes, auch Ergebnisse von Studien, strategisch umsetzt und wieder etwas auf die Füße stellt, was jetzt noch auf dem Kopf steht
  • Ein Bundesinstitut für Sportwissenschaft, das mit uns gemeinsam erfolgreich gegen die Bürokratie kämpft

Der größte Wunsch aber sei, so Pfützner, dass das Bundesinnenministerium, wie in den letzten 20 Jahren weiterhin fest an der Seite des Instituts stehe, der "uns den Rücken stärkt und eine Finanzierung sichert, die all unsere gemeinsamen Wünsche und Visionen realistisch werden lassen, um eine weitere Etappe in der Institutsgeschichte, die im Zukunftskonzept bis 2016 aufgeschrieben ist, erfolgreich zu bewältigen."

Hintergrund:
Das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft ist die zentrale Forschungseinrichtung des deutschen Spitzen- und Nachwuchsleistungssports. Mittels prozessbegleitender Trainings- und Wettkampfforschung unterstützen die Leipziger Wissenschaftler rund 1.000 Spitzensportlerinnen und -sportler mit ihren Trainern aus 18 Sommersportarten und sechs Wintersportarten. Basis dieser Zusammenarbeit sind längerfristige Kooperationsvereinbarungen, die derzeit mit  20 Spitzenverbänden bestehen. Aktuell werden die Kooperationen mit vier weiteren olympischen Spitzenverbänden auf den Weg gebracht.

(Quelle: IAT)


  • Dank der Sportler an das IAT: Ricco Groß, Gunda Niemann-Stirnemann, Udo Quellmalz, Stefan Holtz, Anett Schuck, Christian Gille, Ulrike Gräßler, Annett Böhm, Björn Kircheisen, Heike Fischer, Andreas Schlütter, Claudia Nystad (v.l.) überreichen IAT-Direktor Arndt Pfützner (Mitte) ihr Glückwunschtransparent. Foto: Rainer Justen
    Dank der Sportler an das IAT: Ricco Groß, Gunda Niemann-Stirnemann, Udo Quellmalz, Stefan Holtz, Anett Schuck, Christian Gille, Ulrike Gräßler, Annett Böhm, Björn Kircheisen, Heike Fischer, Andreas Schlütter, Claudia Nystad (v.l.) überreichen IAT-Direktor Arndt Pfützner (Mitte) ihr Glückwunschtransparent. Foto: Rainer Justen
  • DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper überreicht IAT-Direktor Arndt Pfützner „Gold“ in Form eines Tellers. Foto: Rainer Juchten
    DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper überreicht IAT-Direktor Arndt Pfützner „Gold“ in Form eines Tellers. Foto: Rainer Juchten