Impulse für eine bürgerschaftliche Schulentwicklung

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Sylvia Löhrmann, wird sich künftig u.a. mit einem Zehn-Punkte-Programm auseinandersetzen, das neue Bildungschancen im Kontext von Schule aufzeigt.

Bürgerschaftliches Engagement von Schülern beeinflusst auch die Schulkultur. Screenshot vom BBE-Flyer
Bürgerschaftliches Engagement von Schülern beeinflusst auch die Schulkultur. Screenshot vom BBE-Flyer

Das kürzlich im Koordinierungsausschuss des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE) verabschiedete Impulspapier wurde Löhrmann auf der Fachtagung „Schule der Bürgergesellschaft – Bürgerschaftliche Perspektiven für moderne Bildung Ende November im dbb-Forum in Berlin überreicht.

Es enthält ein Zehn-Punkte-Programm zur Förderung von Civic Education mit Empfehlungen an politische Akteure in Bund und Ländern. „Nicht nur in Projekte, sondern auch in Strukturen investieren“ lautet darin eine Forderung. Für den Aufbau verlässlicher Strukturen empfehlen die Verfassenden u. a. eine „langfristige und verlässliche Förderung von gesellschaftlichen Akteuren im Bereich von Civic Education, Demokratiepädagogik und bürgerschaftlichem Engagement“. Die Impulse sollen eine bürgerschaftliche Schulentwicklung anstoßen und neue Bildungschancen im Kontext von Schule aufzeigen. Das Impulspapier ist erarbeitet worden von Vertreterinnen und Vertretern der Arbeitsgruppe „Bildung und Qualifizierung“ des BBE.

„Kinder und Jugendliche machen viele wertvolle Lernerfahrungen auch außerhalb der Schule und bringen diese in den Unterricht ein. Das bürgerschaftliche Engagement einer Schülerin oder eines Schülers wird damit zur großen Bereicherung sowohl für die eigene persönliche und schulische Entwicklung als auch für die Schulkultur“, erklärte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und Schirmherrin der Veranstaltung Sylvia Löhrmann.

Sie betonte, dass für die „Schule der Bürgergesellschaft“ eine effektive Kooperationskultur unentbehrlich sei: „Demokratie ist auf Engagement angewiesen, aber Engagement entsteht nicht von selbst. Wenn wir uns wünschen, dass sich Kinder und Jugendliche frühzeitig in unsere Gesellschaft einbringen, dann müssen wir ihnen gemeinsam die Möglichkeiten bieten. Dafür brauchen wir Schulen und Bildungspartner vor Ort, die für eine Zusammenarbeit und eine effektive Vernetzung offen sind.“

Ziel der Fachtagung war es, Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Zivilgesellschaft miteinander ins Gespräch zu bringen und die Bedeutung von Civic Education für den Bildungsauftrag hervorzuheben. In einem politischen Gespräch wurde das Papier von Dr. Daniela De Ridder, MdB (SPD), Xaver Jung, MdB (CDU/CSU), Mitglied im Bildungsausschuss, Sybille Volkholz, Berliner Schulsenatorin a. D. (Bündnis90/Die Grünen) und Dr. Rosemarie Hein, MdB (Die Linke), Mitglied im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement, erörtert und anschließend mit den Teilnehmenden diskutiert.

Opens external link in new windowDie Ergebnisse der Fachtagung sind hier dokumentiert >>>

 

Veranstalter der Fachtagung waren die Bertelsmann Stiftung, der DOSB, die Freudenberg Stiftung, die Stiftung Bildung und Gesellschaft im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die Stiftung Bildung und das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) mit seiner Arbeitsgruppe „Bildung und Qualifizierung“.

Informationen zu den Veranstaltern:

Die Bertelsmann Stiftung engagiert sich in der Tradition ihres Gründers Reinhard Mohn für das Gemeinwohl. Fundament der Stiftungsarbeit ist die Überzeugung, dass Wettbewerb und bürgerschaftliches Engagement eine wesentliche Basis für gesellschaftlichen Fortschritt sind.

Der organisierte Sport in Deutschland ist der größte Träger freiwilliger und ehrenamtlicher Arbeit im dritten Sektor. Für den DOSB ist es eine zentrale Aufgabe die Strukturen zu sichern und durch einen Abbau der Bürokratie die Rahmenbedingungen für die vielfältigen freiwilligen Tätigkeiten in den Sportvereinen zu verbessern.

Bei allen Aktivitäten der Freudenberg Stiftung geht es um Antworten auf Probleme gesellschaftlicher Ausgrenzung und versagter Anerkennung. Und überall stehen mehrheitlich Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt. Ein Schlüsselprogramm der Stiftung ist „Service-Learning – Lernen durch Engagement“, das zum Ziel hat, demokratische Kompetenzen zu fördern, schulische Lernkultur zu verändern und junge Menschen für gesellschaftliches Engagement zu begeistern.

Die Stiftung Bildung stärkt Partizipation und Vielfalt in der Bildung, handelt unabhängig und in eigener Verantwortung. Sie wirkt über das bundesweite Netzwerk der Fördervereine an Kita und Schule direkt an der Basis. Ziel ist es, zivilgesellschaftliches Engagement weiter zu aktivieren, zu fördern und diesem Thema zu einem festen Platz auf der bildungspolitischen Agenda zu verhelfen.

Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) ist ein Zusammenschluss von Akteuren aus Bürgergesellschaft, Staat und Wirtschaft. Das übergeordnete Ziel des Netzwerks ist die nachhaltige Förderung von Bürgergesellschaft und bürgerschaftlichem Engagement in allen Gesellschafts- und Politikbereichen.

Informationen zur Arbeitsgruppe „Bildung und Qualifizierung“ des BBE:

Die Arbeitsgruppe „Bildung und Qualifizierung vom bürgerschaftlichen Engagement“ des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement beschäftigt sich u. a. damit, wie formelle Bildungsinstitutionen Engagement aufgreifen, fördern und reflektieren können. Die Arbeitsgruppe möchte die Bildungsinstitutionen dieser Gesellschaft systematisch für das Engagement öffnen.

(Quelle: Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement / DOSB)


  • Bürgerschaftliches Engagement von Schülern beeinflusst auch die Schulkultur. Screenshot vom BBE-Flyer
    Bürgerschaftliches Engagement von Schülern beeinflusst auch die Schulkultur. Screenshot vom BBE-Flyer