Informationen von der NOK-Präsidiumssitzung

Eine deutsche Olympiabewerbung in naher Zukunft ist realistisch. "Wir wollen uns bewerben, denn eine Olympiabewerbung ist für den deutschen Sport eine große Chance", sagte NOK-Präsident Tröger im Anschluss an die NOK-Präsidiumssitzung am Abend des 16.02. in Frankfurt vor Vertretern der Presse.

 

 

 

Weitergehende Entscheidungen zum Vorgehen bei einer solchen Bewerbung sollen, so Tröger, erst im Laufe des Jahres fallen. "Für den Zeitplan ist neben der Entscheidung über die Vergabe der Spiele 2008, die im Juli dieses Jahres in Moskau fällt, auch die Frage wichtig, ob es in Deutschland noch ein ernsthaftes Interesse an einer Bewerbung für Olympische Winterspiele gibt", räumte er ein. Eine Bewerbung für die Winterspiele 2010 würde zeitlich den größten Entscheidungsdruck entfalten. Eine Bewerbung für die Sommerspiele des Jahres 2012, der größere Erfolgschancen eingeräumt werden, wenn in Moskau die Entscheidung gegen einen europäischen Ausrichter für das Jahr 2008 fiele, würde dagegen die Wahl des nationalen Bewerbers frühestens im Jahr 2003 notwendig machen würde.

 

 

 

Es waren Haushaltsfragen, die darüber hinaus im Zentrum der NOK-Präsidiumssitzung standen. "Erstmals seit drei Jahren konnte das NOK wieder Rücklagen bilden", freute sich Präsident Tröger, der über den Haushaltsabschluss des Jahres 2000 informierte und dabei auch aktuelle Finanzierungsfragen erörterte.

 

 

 

Dabei ging es vor allem um die Frage der Entsendungskosten von Olympiamannschaften. "Der Anteil des Bundes an der Finanzierung der Olympiamannschaft, der vom Bundesinnenministerium zuletzt auf 80% beziffert worden war, lag in Wirklichkeit lediglich bei ca. 50%", erläuterte NOK-Generalsekretär Henze. Das Ministerium hatte Versicherungs-, Transport-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten, die das NOK akquiriert oder aus Mitteln der olympischen Bewegung zur Verfügung gestellt hatte, in ihren Berechnungen unberücksichtigt gelassen und jüngst höhere Eigenleistungen des NOK angemahnt. In gemeinsamen Gesprächen mit dem BMI wird nunmehr an einvernehmlichen Lösungen gearbeitet. "Wir betrachten die Entsendung von Olympiamannschaften auch weiterhin als Gemeinschaftsaufgabe von Bundesregierung und NOK", äußerte sich NOK-Präsident Tröger optimistisch, dass die Lösungen auch gefunden werden.

 

 

 

Die Funktion eines Vertreters des Beirates für Aktiven im NOK-Präsidium wird künftig Ralf Sonn einnehmen. Er löst Martin Zawieja ab, der am 18.05. in Berlin aus dem NOK-Präsidium verabschiedet werden soll. Für eine gemeinsam von NOK, DSB und Stiftung Deutsche Sporthilfe finanzierte gemeinsame hauptamtliche Aktivenvertretung im Haus des Sports bewilligte das NOK Präsidium die notwendigen Mittel. Auch Mittel zur Bewältigung der gestiegenen Verwaltungs-Kosten der Anti-Doping-Kommission stellt das NOK zur Verfügung.

 

 

 

Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes (DSB), berichtete derweil vor dem NOK-Präsidium über die Einrichtung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA), der projektierten Nachfolge-Einrichtung der Anti-Dopingkommission von DSB und NOK. Er hofft, dass das notwendige Stiftungskapital in Höhe von ca. 30 Millionen DM bis Mitte des Jahres vorliegt, so dass die NADA Ende 2001 ihre Arbeit aufnehmen kann. Mit Bonn, Mainz und Wiesbaden liegen DSB und NOK interessante Angebote für den Sitz der NADA vor.

 

 

 

Mit Blick auf die kommenden Olympischen Winterspiele in Salt Lake City wurden zentrale Entscheidungen zur Betreuung und Entsendung der ca. 170 Aktive starken Mannschaft für die Präsidiumssitzung im Mai des Jahres in Berlin angekündigt. "Dann sind auch wieder ausgewählte deutsche Nachwuchssportler vor Ort, die am Olympischen Jugendlager in Salt Lake teilnehmen dürfen", freute sich der Vorsitzende des Kuratoriums Olympische Erziehung, Robert Marxen, der im NOK-Präsidium über die umfangreichen Aktivitäten seines Arbeitsbereiches informierte.