Ingo Weiss: Wir zeigen die Zukunft des Jugendsports

Der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, Ingo Weiss, zieht im Interview eine Bilanz des dsj-Jugendevents in Burghausen am vergangenen Wochenende.

Reiner Bruhnke, Vorsitzender der Stadt Burghausen, Martina Bucher, dsj-Vorstandsmitglied, Ingo Weiss, dsj-Vorsitzender und Paul Wedeleit, Vorsitzender des Organisationskomitees beim dsj-Jugendevent in Burghausen (v.l.). Foto: dsj/qingwei chen
Reiner Bruhnke, Vorsitzender der Stadt Burghausen, Martina Bucher, dsj-Vorstandsmitglied, Ingo Weiss, dsj-Vorsitzender und Paul Wedeleit, Vorsitzender des Organisationskomitees beim dsj-Jugendevent in Burghausen (v.l.). Foto: dsj/qingwei chen

DOSB-PRESSE: Warum wurde das dsj-Jugendevent initiiert?

INGO WEISS: Neu ist der Name. Das Jugendevent ist ein bisschen aufgepeppter, jugendlicher und frischer gestaltet worden. Früher hieß es Bundesjugendtreffen, es wurde ungefähr das gleiche dargeboten, nur nicht so peppig und vielleicht nicht so intensiv, ohne Musikevent und mit einigen kleinen Änderungen. Wir haben das Jugendevent neu gestaltet, quasi in ein neues Kleid gesteckt. Das Jugendevent stellt ein Schaufenster des Jugendsports dar, um allen Mitgliedsorganisationen und der Öffentlichkeit zu zeigen, was wir alles machen. Es gibt immer wieder viele, die hier neu hinkommen, staunen und sagen: Das wusste ich ja gar nicht, was die Sportjugend alles auf die Beine stellt.

DOSB-PRESSE: Welche Bedeutung hat das Jugendevent für den Sport?

WEISS: Hier sieht man, wie leistungsstark, wie freudestrahlend und organisationsreich die Sportjugend auch ist. Auf dem dsj-Jugendevent kann sich die Sportjugend auch einmal darstellen. In den großen Tageszeitungen, in den großen Fernsehanstalten interessieren ja eher die großen und sportlichen Erfolge. Da ist es für uns wichtig, hier die Sportjugend zu zeigen.

DOSB-PRESSE: Was ist diesmal anders als 2007 in Weimar?

WEISS: In Weimar war das erste Jugendevent im neuen Kleid. Es ist mit viel Elan gestartet worden, und es hat sich viel verändert und getan. Wir haben noch eine Schippe draufgelegt und hier aus den Erfahrungen aus Weimar wieder etwas gelernt. Weimar war schon exzellent. Wir haben damals alle schon gesagt: Das können wir eigentlich gar nicht toppen. Aber wir haben hier in Burghausen an der ein oder anderen Stelle noch versucht, was anders zu machen, was besser zu machen. Auch die Einbindung unserer Sponsoren war dieses Mal viel besser. Beim nächsten Jugendevent, das wir veranstalten, wird wieder was anderes geschehen. Wir zeigen hier die Zukunft des Jugendsports und der jungen Sportler. Entweder sie werden Schiedsrichter, Funktionäre, Trainer oder Spitzenathleten. Oder sie werden einfach nur Mitglieder in einem Sportverein, der genauso wichtig ist. Also alle, die die hier sind, sind angehalten, lebenslang Sport zu treiben und auch weiterzugeben, dass Sporttreiben mehr ist als Sport - es ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung.

DOSB-PRESSE: Welche Veranstaltungen haben Ihnen am besten gefallen?

WEISS: Das ist schwer zu sagen. Ich habe natürlich versucht, mir alle Veranstaltungen und Stände anzuschauen. Aber die Vielfalt der Veranstaltung, der Eventmeile, der Sportcamps, der Workshops ist unglaublich. Man hat hier ein Riesen-Angebot, dass man gar nicht weiß, wo man als erstes hingehen soll. Mich haben viele, viele Aktionen begeistert. Und mich macht es stolz, wenn ich sehe, mit welchem Aufwand unsere Mitgliedsorganisationen das alles betrieben haben. Besonders interessant fand ich aber auch die Symbiose zwischen Computer spielen und der Möglichkeit, gleichzeitig Sport zu treiben.

DOSB-PRESSE: Was sollen die Teilnehmer aus Burghausen mitnehmen?

WEISS: Da möchte ich unterscheiden. Alle diejenigen, die sich mehr um die Organisation kümmern, die Funktionäre, die Übungsleiter, sollen eine ganz neue Motivation mitnehmen. Wenn ich hier die Augen der vielen Kinder sehe, die hierher kommen und verschiedene Sportarten sehen, dann weiß ich, wofür wir das alles machen: Um für den Sport zu begeistern. Das ist die eine Message. Die andere ist, dass jeder Teilnehmer sieht, dass Sport mehr ist als nur den Ball zu nehmen und ein Tor zu schießen. Das sagt unser Motto ja auch aus: „Move your Body – Stretch your Mind“. Das heißt, wir wollen die Menschen in Bewegung bringen, aber auch, dass sie sich ein klein wenig fortbilden und umgehen mit all den Aspekten, die auch zum Sport gehören. Jeder soll nach Hause fahren mit Freude, mit Strahlen, mit Motivation, aber auch mit Respekt vor der Leistung des anderen. Hier in Burghausen kann ich feststellen: Wir sind eine große Sportfamilie. Wie die Leute hier miteinander umgehen, das ist schon klasse.

DOSB-PRESSE: Wo wird das nächste Jugendevent stattfinden?

WEISS: Ich weiß es noch nicht. Es sind beide Jugendevents bisher in tollen Städten ausgetragen worden. Einmal in Weimar, einmal in Burghausen und wir werden für das nächste Jugendevent mit Sicherheit noch eine tolle Stadt finden oder eine tolle Insel finden. Ich möchte es nicht so gerne in einer Großstadt machen. Hier in Burghausen wurde das Jugendevent angenommen von der ganzen Stadt. Die Bevölkerung hier weiß jetzt, was Sportjugend ist. Das Jugendevent war wieder exzellent.

Das Interview führte Stephanie Hill.


  • Reiner Bruhnke, Vorsitzender der Stadt Burghausen, Martina Bucher, dsj-Vorstandsmitglied, Ingo Weiss, dsj-Vorsitzender und Paul Wedeleit, Vorsitzender des Organisationskomitees beim dsj-Jugendevent in Burghausen (v.l.). Foto: dsj/qingwei chen
    Reiner Bruhnke, Vorsitzender der Stadt Burghausen, Martina Bucher, dsj-Vorstandsmitglied, Ingo Weiss, dsj-Vorsitzender und Paul Wedeleit, Vorsitzender des Organisationskomitees beim dsj-Jugendevent in Burghausen (v.l.). Foto: dsj/qingwei chen