Inklusive Wettkämpfe: Für die DJK der Weg in die Zukunft

Mit einem klaren „Ja zur Inklusion“ endete am Montag (9. Juni) das 17. DJK-Bundesportfest in Mainz. Vier Tage lang waren rund 5.000 Teilnehmer bei nationalen DJK-Titelkämpfen aktiv.

Judo beim DJK-Bundessportfest in Mainz. Foto: DJK/Timo Schwarz
Judo beim DJK-Bundessportfest in Mainz. Foto: DJK/Timo Schwarz

„GeMAINZam BeGEISTern  war das richtige Motto, weil ich das als Ergebnis dieses DJK-Bundessportfestes sehe“, sagte DJK-Präsident Volker Monnerjahn in Hinblick auf die inklusive Ausrichtung der Meisterschaften. „Wir haben uns in ein neues Feld begeben, die Kooperation mit den Behindertensportverbänden gewagt und gemeinsam einen Weg in die Zukunft aufgezeigt.“

19 Sportarten standen bei den Meisterschaften, die im olympischen Rhythmus ausgetragen werden, auf dem Programm und viele von ihnen boten gemeinsame Wettbewerbe für behinderte und nicht behinderte Athleten an. Wenn ein direkter Vergleich nicht möglich war, wurde die Meisterschaft der Menschen mit Handicap in den Zeitplan der Teilnehmer ohne Handicap integriert. Daneben gab es inklusive Demonstrationswettbewerbe sowie inklusive Breitensportangebote für Besucher der Veranstaltung.

Auch für Wolfgang Gondolf, den Vorsitzenden des ausrichtenden DJK-Diözesanverbandes Mainz, war das Thema Inklusion beim DJK-Bundessportfest perfekt platziert: „Ich habe mir selbst einen Eindruck von den inklusiven Wettbewerben verschafft und war schlichtweg begeistert.“ Überraschend für viele Teilnehmer und Gäste der Veranstaltung war die Tatsache, dass Tischtennis beim DJK-Bundessportfest schon immer inklusiv stattgefunden hat, ohne dass dies besonders ausgeschrieben war. Die Regeln im Tischtennissport lassen dies zu und so nahmen die Handicap-Tischtennisspieler Matthias Grünebach (DJK Herdorf) und Jörg Schneider (DJK Zeilsheim) nicht zum ersten Mal am DJK-Bundessportfest teil. Bei aller Freude über die inklusive Ausrichtung fanden sie den Hype um sie selbst sowie um die Rollstuhl-Tischtennisspielerin Laurence Taburet (DJK Zeilsheim) eher etwas befremdlich. Aufklärungsbedarf beim Thema Inklusion, das machte Mainz deutlich, haben vor allem die Menschen ohne Behinderung.

DOSB-Präsident Alfons Hörmann und DOSB-Vizepräsidentin Gudrun Doll-Tepper machten sich über Pfingsten ein persönliches Bild von den Wettbewerben des DJK-Sportverbandes, der nach dem Pilotprojekt 2010 in Krefeld den inklusiven Weg weitergegangen ist und innerhalb des eigenen Verbandes auslotet, wie man die UN-Konvention zur gleichberechtigten Teilhabe im Sport umsetzen kann. „Mainz inklusiv“ konnte nur durch die enge Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behindertensportverband, Special Olympics Deutschland und dem Deutschen Gehörlosen-Sportverband realisiert werden. Die gemeinsame Vorbereitung auf das 17. DJK-Bundessportfest führte schließlich zur „Mainzer Erklärung“, in der sich die kooperierenden Verbände verpflichten, gemeinsam für Inklusion im Sport einzutreten.

Neben dem Kampf um die Medaillen geht es auch um das Erleben der großen DJK-Familie und um die Philosophie des christlichen DJK-Sportverbandes, der sich dem „Sport um der Menschen willen“ verschrieben hat. Auch deshalb gehörten der traditionelle Pfingstgottesdienst  - diesmal mit Karl Kardinal Lehmann im Mainzer Dom – sowie ein Open Air auf dem Domplatz am Sonntagabend zum 17. DJK-Bundessportfest dazu. Mit der inklusiven Ausrichtung dieser Meisterschaften hat der DJK-Sportverband sein Profil als werteorientierter Sportverband weiter geschärft.

(Quelle: DJK)


  • Judo beim DJK-Bundessportfest in Mainz. Foto: DJK/Timo Schwarz
    Judo beim DJK-Bundessportfest in Mainz. Foto: DJK/Timo Schwarz