Sport für soziale und individuelle Entwicklung

Deutsche und internationale Trainerinnen und Trainern erlernen Methoden, wie sie Sport als Instrument für soziale und individuelle Entwicklung einsetzen können.

Insgesamt nahmen 39 deutsche und internationale Trainerinnen und Trainer an dem hybriden Weiterbildungskurs teil. Foto: Lukas Schulze
Insgesamt nahmen 39 deutsche und internationale Trainerinnen und Trainer an dem hybriden Weiterbildungskurs teil. Foto: Lukas Schulze

Sport kann helfen, Entwicklungsziele in Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Sinne der Agenda 2030 zu erreichen und Kinder und Jugendliche bei ihrem gesunden und erfolgreichen Aufwachsen zu unterstützen. 

Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) veranstaltete der DOSB gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH vom 20. bis 25. September 2021 einen sportpädagogischen Aus- und Weiterbildungskurs für Trainerinnen und Trainer zum Thema „Sport für Entwicklung“. Das IET vermittelt Trainerinnen und Trainern Methoden, wie sie Sport als Instrument für soziale und individuelle Entwicklung einsetzen können, fördert den Erfahrungsaustausch untereinander und bereitet deutsche Teilnehmende für einen möglichen Auslandeinsatz vor. 

Insgesamt nahmen 39 deutsche und internationale Trainerinnen und Trainer an dem hybriden Weiterbildungskurs teil – dabei kamen über 20 der Teilnehmenden aus den Partnerländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. An fünf Tagen brachten DOSB-Expertin Dr. Caroline Braun und Sebastian Weinand, Referent des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), den Teilnehmerinnen und Teilnehmern konkrete Kenntnisse und Fähigkeiten in der Methodik "Sport für Entwicklung“ nahe. Bei diesen sportpädagogischen Angeboten lernen Kinder und Jugendliche nicht nur die sportlichen Grundlagen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen, sich fair zu verhalten und Konflikte friedlich zu lösen. Das sind Schlüsselqualifikationen und Alltagskompetenzen, die das Zusammenleben oder später den Einstieg in die Berufswelt erleichtern.  

Zentraler Bestandteil der Weiterbildung ist neben den sportpraktischen Übungen vor allem die Einbindung der internationalen Expertinnen und Experten. Aufgrund der andauernden Corona-Pandemie wurde der Kurs in diesem Jahr als eine kombinierte Veranstaltung mit Präsenz- und Online-Teilnehmenden durchgeführt. Die 24 internationalen „Sport für Entwicklung“-Expertinnen und Experten aus Ecuador, Indien, Äthiopien, Kolumbien, Marokko, Namibia, Senegal, Tunesien, Uganda, Kenia und Westbalkan nahmen digital am Kurs teil. In gemeinsamen Workshops und Austauschrunden teilten sie ihre Erfahrungen aus aktuellen Projekten in den Partnerländern des BMZ, standen mit Rat und Tat zur Seite und entwickelten gemeinsam mit den deutschen Teilnehmenden Trainingseinheiten und kleinere Modellprojekte. Ziel dabei war es insbesondere, die bereits existierenden Ansätze und positiven Wirkungen aus den Projekten vor Ort aufzuzeigen und zu nutzen. 

So erarbeiteten deutsche Trainerinnen und Trainer eine inklusive Trainingseinheit für Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Behinderungen. Dabei standen ihnen Teilnehmende aus Uganda als Expertinnen und Experten zur Verfügung, die vor Ort Leichtathletik einsetzen und nutzen, um benachteiligte Kinder und junge Menschen mit Behinderungen über Leichtathletik in ihrer persönlichen Entwicklung zu fördern. In der anschließenden praktischen Einheit in Wedau erfuhren die Teilnehmenden, wie sich Fortbewegung unter körperlicher Beeinträchtigung oder mit Behinderung anfühlt, teilten ihre Erfahrungen und erhielten dabei Anregungen und Rückmeldungen von den internationalen Teilnehmenden.  

Aus den Verbänden und Vereinen des DOSB waren 16 Trainerinnen und Trainer aus den Sportarten Tischtennis, Leichtathletik und Para-Leichtathletik, Schwimmen, Handball, Basketball und Fußball vertreten. Darunter entsendeten auch der VfB Stuttgart, 1.FC Köln, Schalke 04 und Alba Berlin Trainer und Trainerinnen, um sie auf mögliche Auslandseinsätze in Kooperationsprojekten des Heimatvereins oder -verbandes und der deutschen Entwicklungszusammenarbeit vorzubereiten. Damit soll eine weitere Verankerung dieses ganzheitlichen, sozialorientierten Ansatzes in nationalen und internationalen Sportstrukturen erreicht werden. 

Ramon Ortega Montes von der ITTF-Foundation und Teilnehmer in Duisburg empfand den Kurs als nützlich für sein zukünftiges Aufgabenfeld: „Ich hatte bisher keine methodischen Kenntnisse im Bereich „Sport für Entwicklung“. Da ich zukünftig für die Etablierung der Tischtennis-für-Entwicklung-Programme beim ITTF zuständig bin, hat mir dieser Kurs viele wertvolle Kenntnisse vermittelt. Nun bin ich vorbereitet für die internationalen Projekte“. 

Bisher haben mehr als 1,25 Mio. Kinder und Jugendliche in den 39 Partnerländern des BMZ von den sportpädagogischen Maßnahmen profitiert. Ein aktueller thematischer Fokus liegt auf Sport im Fluchtkontext. In Jordanien und Irak setzt sich die deutsche EZ beispielsweise dafür ein, das Zusammenleben zwischen der einheimischen Bevölkerung und Geflüchteten durch Sport für Entwicklung zu stärken. Um drohendem Bewegungsmangel unter den aktuellen Begebenheiten entgegenzuwirken, wird durch Corona-konforme, analoge und digitale Sportangebote darüber hinaus ein Raum für Ausgleich geschaffen und so die psychosoziale und physische Gesundheit gefördert. 

DOSB-Expertin Dr. Caroline Braun zieht eine positive Bilanz: „Es hat mir große Freude bereitet, den Fortschritt der Teilnehmenden unterschiedlicher Sportarten und aus verschiedenen Ländern während des Kurses zu sehen. Trotz der Herausforderung, nicht alle an einem Ort zusammenzubringen, haben die online und vor Ort Teilnehmenden gut zusammengearbeitet, ihre Erfahrungen ausgetauscht und tolle S4D Einheiten zusammen konzipiert“. 

Weitere Informationen: 

S4D: www.sport-for-development.com 
GIZ: https://www.giz.de/en/worldwide/42673.html  
DOSB: https://www.dosb.de/sportentwicklung/internationales/entwicklungszusammenarbeit 

Ansprechpartner: 

Pressestelle Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) 
Mail:     presse@dosb.de 
Tel.:      +49 69 6700 255 

Pressestelle Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH 
Mail:     presse​@giz.de 
Tel.:     +49 6196 79 4466

(Quelle: DOSB)


  • Insgesamt nahmen 39 deutsche und internationale Trainerinnen und Trainer an dem hybriden Weiterbildungskurs teil. Foto: Lukas Schulze
    Insgesamt nahmen 39 deutsche und internationale Trainerinnen und Trainer an dem hybriden Weiterbildungskurs teil. Foto: Lukas Schulze