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Interview mit Dr. Klaus Lefringhausen, Integrationsbeauftragter der nordrhein-westfälischen Landesregierung
Der Integrationsbeauftragte der nordrhein-westfälischen Landesregierung gibt Auskunft über die Schwerpunkte der Integrationsarbeit in Nordrhein-Westfalen, die Rolle des Sports bei der Integration und wichtige Aufgaben in der Zukunft.
Worin muss aus Ihrer Sicht in den kommenden Jahren der Schwerpunkt bei der Integration liegen?
Lefringhausen: Integration gelingt nur, wenn sie von einer Anerkennungskultur begleitet ist. Ihr Kern ist, die Migranten einzuladen, zu würdigen und an der Lösung großer Aufgaben der Gesellschaft zu beteiligen. Dadurch entsteht Neugier auf ihre Stärken. Diese Neugier verhindert, dass Migranten überwiegend in ihren Defiziten wahrgenommen werden.
Welchen Stellenwert nimmt ihrer Meinung nach der Sport im Rahmen der Integration ein?
Lefringhausen: Vor allem der Sport und die Arbeitsplätze im Sport können, da sie ethnisch und kulturell neutral sind, wesentliche Integrationsbrücken sein.
"Wichtig ist meiner Meinung nach, die Grundidee der 'Integration durch Sport' im Dialog mit Sportjournalisten noch weiter zu vertiefen, um dadurch mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Thema in der Gesellschaft zu erzielen."
Was kann der Sport im Prozess der Integration leisten? Hat er Vorteile, die andere gesellschaftliche Bereiche nicht haben? Kann er die gesellschaftliche Integration stärker vorantreiben?
Lefringhausen: Der Sport kann die Integration fördern, wenn es gelingt, dass die Zuschauer unparteiisch Leistung honorieren und nicht ein Wir-Erlebnis dadurch schaffen, dass eine nationale Grundmelodie mitschwingt.
Auf welche Weise unterstützt die Landesregierung Nordrhein-Westfalen die Integration im Sport und in anderen Bereichen?
Lefringhausen: Wir wollen Migranten zur Eigeninitiative auffordern. Nach dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe" haben wir mit Migranten zum Beispiel einen Elternkongress für Migranten organisiert, in dem es um Erziehungsfragen ging. Wir wollen darauf hinwirken, dass Migranten sich zusammentun und dadurch mehr Mut haben, sich öffentlich einzumischen, ihre neue Heimat zu erkunden oder auch am organisierten Sport teilzunehmen In einer Gruppe können auch sprachliche Barrieren leichter genommen werden.
Nur wenige ausländische Frauen nehmen an Sportangeboten teil. Gibt es auch Angebote, die sich speziell an ausländische Frauen richten?
Lefringhausen: Es gibt Sportverbände in Nordrhein-Wetfalen, die spezielle Möglichkeiten für Muslima schaffen, sich am Sport zu beteiligen. Dabei wird insbesondere darauf geachtet, dass die Frauen mit ihrer Tradition und Kultur nicht in Konflikt zu geraten.
Was kann der Sport denn noch mehr tun, um ausländische Menschen besser zu integrieren?
Lefringhausen: Wichtig ist meiner Meinung nach, die Grundidee der 'Integration durch Sport' im Dialog mit Sportjournalisten noch weiter zu vertiefen, um dadurch mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Thema in der Gesellschaft zu erzielen.
Dr. Klaus Lefring­hausen (Foto: Landesregierung NRW)
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