IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger wird 85

IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger feiert am Dienstag (4. Februar) in der Olympiastadt Sotschi seinen 85. Geburtstag.

Walther Tröger feiert in Sotschi seinen 85. Geburtstag. Foto: privat
Walther Tröger feiert in Sotschi seinen 85. Geburtstag. Foto: privat

Der Jurist aus dem oberfränkischen Wunsiedel gilt als einer der einflussreichsten deutschen Sportfunktionäre und hat die Sportpolitik national und auch international seit den 60er Jahren nachhaltig geprägt. In Sotschi erlebt Tröger seine 26. Olympischen Spiele als Funktionär.

"Das hat keiner vor mir und wird wohl auch niemand nach mir mehr schaffen", sagte Tröger dem SID: "Natürlich verbringe ich meinen Geburtstag in Sotschi. Ich will mir doch meinen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde sichern."

Alfons Hörmann würdigte Trögers Verdienste um den deutschen Sport. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sagte, er habe Tröger als "sehr weitsichtigen und kameradschaftlichen Weggefährten" kennen und schätzen gelernt. "Die Frankfurter Rundschau hat ihn mal als 'ewigen Olympier' bezeichnet. Dies beschreibt Walther Tröger aus meiner Sicht treffend. Olympia hat sein Leben geprägt, und er hat Olympia geprägt. Als NOK-Präsident, IOC-Sportdirektor und langjähriger NOK-Generalsekretär saß Walther Tröger an entscheidenden Schnittstellen. Wir gratulieren herzlich zum 85. Geburtstag", erklärte Hörmann in einer Stellungnahme gegenüber dem SID.

Innsbruck 1964 waren Trögers erste Spiele, er erlebte sie als stellvertretender Chef de Mission und Organisationschef "West", als Verbindungsmann zum "Ostteil" des Teams. Heute ist er eines von 35 Ehrenmitgliedern des Internationalen Olympischen Komitees.

"Ich werde Sotschi genießen", sagt er, "als Teilnehmer ohne Pflichten, aber mit Privilegien." Tröger begann seine Sportfunktionärs-Karriere 1951 als Geschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverbandes, danach war er Vize-Präsident des Deutschen Basketball Bundes und ab 1961 Generalsekretär des Nationalen Olympischen Komitees (NOK). 1989 trat er als IOC-Mitglied die Nachfolge von Berthold Beitz an, schon seit 1983 saß er aber als Sportdirektor des Ringeordens (bis 1990) an den Schalthebeln.

Achtmal (1976 bis 2002) führte er eine deutsche Mannschaft bei Winterspielen in seiner Lieblingsrolle als Chef de Mission an. 1972 war er bei den Spielen in München Bürgermeister des Olympischen Dorfes und in dieser Funktion an allen Verhandlungsrunden mit dem palästinensischen Terrorkommando beteiligt, das israelische Delegationsmitglieder gekidnappt hatte.

Tröger war Mitglied in einem knappen Dutzend IOC-Kommissionen und hatte auf der 121. Session 2010 in Kopenhagen ein letztes Mal Stimmrecht, bevor er Ehrenmitglied wurde. "Was Sport angeht, hat Juan Antonio Samaranch auf Walther Tröger gehört", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge einst.

(Quelle: Sport-Informations-Dienst)


  • Walther Tröger feiert in Sotschi seinen 85. Geburtstag. Foto: privat
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