IOC-Präsident fordert verstärkte Anstrengungen zugunsten von Frauen

Um das erklärte Ziel zu erreichen, bis 2005 20% der Führungsfunktionen in Frauenhand zu legen, hat sich Jacques Rogge an die NOK-Präsidentinnen und Präsidenten gewandt

Bis 2005 sollen weltweit 20% der Führungsfunktionen der NOK in Frauenhand sein



Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Dr. Jacques Rogge, hat in einem aktuellen Schreiben an die Präsidenten der Nationalen Olympischen Komitees (NOK) vermehrte Anstrengungen zugunsten von Frauen in Führungspositionen des Sports angemahnt:

 

"Es wurden große Fortschritte zugunsten der Teilnahme von Frauen bei Olympischen Spielen erzielt. Athletinnen haben heute nahezu die gleichen Möglichkeiten wie Männer. Aber es gibt immer noch zu wenige Frauen in Führungspositionen des Sports. Wir müssen dies verändern und insbesondere ehemaligen Sportlerinnen aber auch Frauen, die lange zugunsten des Sports gearbeitet haben, die Möglichkeit eröffnen, Teil der Entscheidungsebenen der olympischen Bewegung zu werden", heißt es in dem Schreiben des IOC-Präsidenten.

 

Rogge verweist darin noch einmal auf die notwendige Gleichberechtigung von Frauen und Männern, auf die die Olympische Charta in Artikel 2, Paragraph 5 Bezug nimmt. Bis zum Jahr 2005 sollen, so der Beschluss des IOC aus dem Jahre 1996, 20% der Führungspositionen im Bereich der Nationalen Olympischen Komitees von Frauen besetzt sein.

 

Das Zwischenziel, bis zum Jahr 2001 10% der Führungspositionen mit Frauen zu besetzen, haben, so der IOC-Präsident, weltweit 113 der 200 offiziell vom IOC anerkannten NOKs erreicht.

 

"Ich rufe sie erneut zur Zusammenarbeit in diesem Punkt auf, und ermutige Ihr NOK die Wahlen oder Nominierungen von Frauen vor dem Jahr 2005 zu unterstützen", schreibt Rogge.

 

In der zurückliegenden Woche hatte sich das Präsidium des NOK für Deutschland bei seiner Sitzung in Saarbrücken (am 22.08.) mit dem Berlin-Memorandum der 5. Europäischen Frauensportkonferenz beschäftigt, das sich mit der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an Entscheidungsprozessen in Sportorganisationen und der angemessenen Vertretung von Frauen auf den Führungsebenen des Sports auseinandersetzt.