Judoka Andreas Tölzer trainiert „schwer mobil“

Andreas Tölzer, Weltmeisterschafts-Zweiter, achtmaliger deutscher Meister und Europacupsieger im Judo, war angereist, um mit den 16 Teilnehmern und ihrer Übungsleiterin Andrea Kalverkamp in der Halle der Rudolf-Steiner-Schule eine ganz besondere Trainingseinheit zu absolvieren.

Seit 2004 engagiert sich der SSV Bergisch Born 1931 e.V. für das Projekt „schwer mobil“, das Kinder mit Übergewicht über programmatische Zusammenarbeit mit ausgewählten Sportvereinen in Nordrhein-Westfalen für eine bewegte und gesunde Lebensweise begeistern will. Der Verein stellt dafür ein umfangreiches Bewegungs-, Ernährungs- und Beratungsangebot bereit und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsvorsorge des Landes. Entsprechend groß ist dort die Freude über die prominente Unterstützung durch den offiziellen Projektpaten Andreas Tölzer. Gleich zu Beginn der gemeinsamen Übungseinheit wurde deutlich, wie sehr dem Vizeweltmeister die Themen Übergewicht und Gesundheitsförderung für Kinder am Herzen liegen. „Ich selbst bin mit meinen 140 Kilo nicht gerade ein Leichtgewicht“, sagte Tölzer. „Doch das ist für mich alles andere als ein Nachteil: Ich brauche dieses Gewicht, um gegen andere Judoka in meiner Klasse erfolgreich bestehen zu können. Bewegung und Sport – sogar Leistungssport – und ein hohes Gewicht stehen nicht zwingend im Gegensatz zueinander.“

Gerade Judo sei eine Sportart, die sich ganz hervorragend für schwere Kinder eigne, sagte der Athlet. Außerdem seien eine starke Gemeinschaft und ein gesunder Wettkampf mit anderen Kindern prima, um persönliche Erfolgserlebnisse zu erfahren.

Das Projekt „schwer mobil – Gesundheitsförderung für übergewichtige Kinder“ ist Teil des „Handlungsprogramms 2015 ‚Sport und Gesundheit’ für das Land Nordrhein-Westfalen“ und wird vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, der Sportjugend im Landessportbund Nordrhein-Westfalen, dem BKK Landesverband NORDWEST und der METRO GROUP getragen. Das Projekt, das im Oktober 2004 an den Start ging, wird seit Anfang 2008 landesweit durch die lokalen Sportorganisationen umgesetzt.