Klaus Steinbach vollendet 70. Lebensjahr

Weltklasseschwimmer, Sportmediziner und Offizieller. Prof. Dr. Klaus Steinbach war in unterschiedlichen Rollen erfolgreich. Am 14. Dezember 2023 feierte er seinen 70. Geburtstag. Prof. Dr. Detlef Kuhlmann übermittelt zusammen mit der DOSB-Presse noch nachträglich beste Grüße und Wünsche.

Er war in den 1970er Jahren Weltklasse-Schwimmer und von 2002 bis 2006 der letzte Präsident des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK) vor der Auflösung mit Gründung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): Der Orthopäde und Sportmediziner Prof. Dr. Klaus Steinbach hat am 14. Dezember 2023 sein 70. Lebensjahr vollendet.

Der aus Kleve stammende und heute im saarländischen Lebach (Landkreis Saarlouis) lebende Steinbach kam bereits 1969 als Leistungsschwimmer und Schüler der Max-Ritter-Schule nach Saarbrücken an die damalige „Nachwuchszentrale“ des Deutschen Schwimm-Verbandes und konnte dort sein Schwimmtalent auf höchstem Niveau entfalten: Klaus Steinbach errang fünf Europameistertitel in verschiedenen Staffelwettbewerben. Bei der EM 1974 in Wien belegte er Platz zwei im Einzelrennen über 200 Meter Freistil hinter Peter Nocke (geb. 1955), mit dem er dann bei der WM 1975 Weltmeister mit der 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel wurde.

Bei den Olympischen Spielen gewann Klaus Steinbach zwei Medaillen: Silber mit der 4-mal-200-Meter-Freistilstaffel in München 1972 und Bronze mit der 4-mal-100-Meter-Lagenstaffel vier Jahre später in Montreal, bevor er seine Leistungssportkarriere 1980 – markiert durch den bundesdeutschen Boykott bei den Spielen in Moskau – beendete. Insgesamt 25 nationale Meistertitel, 64 deutsche, neun Europa- und acht Weltrekorde hatte er u.a. bis dahin erzielt – allen voran über seine Lieblingsstrecken 100m und 200m Freistil. Klaus Steinbach schwamm als erster Mensch die 100m Freistil auf einer 25m Bahn unter 50 Sekunden.

Klaus Steinbach gilt bis heute als ein herausragendes Beispiel, wie die sportliche und berufliche Laufbahn parallel und höchst erfolgreich verbunden und profiliert gestaltet werden können: Von 1976 bis 1983 studierte er Medizin in Homburg am Uni-Klinikum des Saarlandes und schloss 1986 seine Promotion mit „Untersuchungen zur Wertigkeit der Fahrradergometrie für die Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung im Schwimmsport“ ab. Anschließend war er in verschiedenen Kliniken im Saarland tätig, hier von 1992 bis 2019 als Chefarzt und ärztlicher Direktor der Hochwald-Kliniken in Weiskirchen. Inzwischen arbeitet der Pensionär Steinbach als Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken.

Parallel zu seiner beruflichen Karriere in der Medizin gelang dem Jubilar eine dritte Karriere als Funktionär im deutschen sowie im internationalen Sport: ab 1997 Präsidiumsmitglied im NOK für Deutschland und ab November 2002 dessen Präsident als Nachfolger von Walther Tröger (1929-2020), der dieses Amt zehn Jahr lang ausgeübt und einst von Willi Daume (1913-1996) übernommen hatte. Steinbachs Amtszeit endete bekanntlich mit der Fusion von NOK und dem Deutschen Sportbund (DSB) zum DOSB im Mai 2006 mit Dr. Thomas Bach (geb. 1953) als ersten Präsidenten.

Bei den Olympischen Spielen 2000 und 2004 war Klaus Steinbach Chef de Mission der deutschen Mannschaft, seit 2003 ist er u.a. Mitglied der Medizinischen Kommission im Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Bis heute ist Steinbach ebenfalls seiner saarländischen Sportheimat in verschiedenen ehrenamtlichen Funktionen treu geblieben. Dazu gehören u.a. wesentlich seine Aufgaben als Vorstandsvorsitzender der Sportstiftung des Saarlandes, aber auch jene als „Saarlandbotschafter“ – eine Initiative der saarländischen Landesregierung, mit der über Multiplikatoren für die Vorzüge des Landes geworben werden soll.

Seit 2018 ist Klaus Steinbach Mitglied der Hall of Fame des deutschen Sports der Stiftung Deutsche Sporthilfe. Darin wird seine Laudatio wie folgt eingeleitet und präzise auf den Punkt gebracht: „Klaus Steinbach gilt als ‚Mann für alle Fälle‘. In den 1970er Jahren war er einer der herausragenden deutschen Schwimmer, mit insgesamt sieben Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften. Nach der sportlichen Karriere engagierte sich der promovierte Mediziner und erfolgreiche Klinik-Direktor in besonderer Weise auch als Funktionär für den Sport.“ Sein 70. Geburtstag ist daher nicht nur ein Anlass, Klaus Steinbach sehr herzlich zu gratulieren, sondern ihm auch ganz herzlich für seinen vielschichtigen „Lebenseinsatz“ im Sport über all die Jahrzehnte zu danken.

Prof. Dr. Detlef Kuhlmann