Kölner Sportrede: Sport und Nachhaltigkeit

Klaus Töpfer befasste sich in seiner Kölner Sportrede am Dienstagabend mit dem Thema "Sport zwischen Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlich-sozialer Verantwortung".

Klaus Töpfer stellte in seiner Rede fest, dass der Sport in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Foto: LSB NRW/Bowinkelmann
Klaus Töpfer stellte in seiner Rede fest, dass der Sport in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Foto: LSB NRW/Bowinkelmann

„Ziel der Kölner Sportrede ist es, übergeordnete Themenfelder des Sports von einem externen Standpunkt aus zu beleuchten, Perspektiven zu skizzieren und – falls notwendig – Richtungsänderungen einzufordern,“ sagte Walter Schneeloch, als er, Vorstandsvorsitzender der Führungs-Akademie (FA) des DOSB, zugleich auch Präsident des Landessportbundes NRW und Vize-Präsident des DOSB, 170 geladene Gäste zur sechsten Kölner Sportrede im Hansesaal des Historischen Kölner Rathauses begrüßte.

Sport zwischen Ökonomie, Ökologie und gesellschaftlich-sozialer Verantwortung – mit diesem Themenkreis befasste sich der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer in seiner Kölner Sportrede.

Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters freute sich über viele Gäste, unter ihnen auch den Präsidenten des Deutschen Behinderten-Sportverbandes Friedhelm Julius Beucher, die bereits zum sechsten Male dabei waren: „Bei der Kölner Sportrede handelt es sich um eine Redeserie, die rückblickend nachhaltig als Signal in die Gesamtgesellschaft hinein gewirkt hat, weil oft ein Blick hinter die Kulissen des Sports geworfen wurde.“

Gastredner Töpfer nahm dann auch gleich einen lokalen Konfliktfall auf: „Wenn so etwas wie eine nachts beleuchtete Laufstrecke im Kölner Stadtwald diskutiert wird, dann zeigt das, dass unserer Gesellschaft inzwischen nachdenklicher wird, und dass der Sport in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist.“

Später beklagte Töpfer die Kurzsichtigkeit und Kurzfristigkeit, von denen auch im Sport handelnde Personen und Institutionen nicht verschont blieben: „Viele Krisen, die uns heute Probleme bereiten, sind letztlich die Folge des Diktats der Kurzfristigkeit, dem sich viele Mensch und Gesellschaften unterworfen haben.“ Besonders fragwürdig ist für Töpfer, dass eine Fußball-Weltmeisterschaft in Katar und Olympische Winterspiele in Sotschi ausgerichtet werden, wo im Januar Temperaturen von plus 19 Grad möglich sind. „Wir koppeln uns immer stärker von der Natur ab – siehe Schneekanone.“

Aber der Sportredner Töpfer wies auch auf positive Dinge hin wie etwa die nachhaltige Umfeld- und Umwelt-Veränderungen, wie sie zum Teil auch in London östlichen Stadtteilen im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen vorgenommen wurden. Beispielhaft nannte er den olympischen Wintersportort Lillehammer den Umgang mit der Natur.

Das war im Rahmen einer abschließenden Diskussion das richtige Stichwort für den FA-Vorsitzenden Walter Schneeloch: „Die Bewerber um olympische Winterspiele in München haben ein nachhaltiges Durchführungskonzept vorgelegt, wie es besser nicht hätte sein können. Dabei wurde die ökologische Seite mit der ökonomischen und der sozialen in Einklang gebracht.“

Für Gabi Freytag, die Direktorin der Führungs-Akademie, ist wichtig, dass die von dieser sechsten Kölner Sportrede ausgehenden Impulse auf die Vereine und Verbände ausstrahlen, deren Vertreter zahlreich unter den Zuhörern waren. 

(Quelle: DOSB/Hanspeter Detmer)


  • Klaus Töpfer stellte in seiner Rede fest, dass der Sport in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Foto: LSB NRW/Bowinkelmann
    Klaus Töpfer stellte in seiner Rede fest, dass der Sport in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Foto: LSB NRW/Bowinkelmann