Kostenminderung und Ressourcenschutz im Sport – Aufbau eines Netzwerkes nachhaltiger Sportstättenbau durch Beratung sowie Aus- und Fortbildung

Landessportbund Hessen

Neue Klimaschutzberater/-innen im Sport Copyright: LSB Hessen
Neue Klimaschutzberater/-innen im Sport Copyright: LSB Hessen

Ausgangslage und Zielsetzung

Bei Sportanlagen und Vereinsheimen der Vereine und Kommunen besteht ein hoher Sanierungs- und lnvestitionsbedarf in den Bereichen Wasser, Energie und Wärmedämmung, den es mit intelligenten Modernisierungsansätzen sowie deren Finanzierung zu bewältigen gilt.

Die Sportorganisationen und Kommunen, die für die Sportstättenförderung und den -bau zuständig sind, verfügen i. d. R. nicht über speziell für den nachhaltigen Sportstättenbau ausgebildete Mitarbeiter/-innen. Auch Planungsbüros und Handwerk haben nicht immer ausreichend spezifische Kenntnisse hinsichtlich der Entwicklung und Realisierung zukunftsfähiger Sportstätten und -anlagen.

Als Grundlage für ein nachhaltiges Angebot im Bereich der Umwelt- und Sportstätten-beratung sollte im Rahmen des Projekts eine entsprechende Beratungsstruktur in Kooperation mit weiteren Sportverbänden, der Wirtschaft, Versorgern und bestehenden Beratungsinstitutionen geschaffen und dauerhaft etabliert werden.

Maßnahmen und Ergebnisse

Die Umsetzung des Projektes erfolgte in fünf zentralen Handlungsfeldern:

  • Entwicklung eines Aus- sowie Fortbildungsangebotes für Berater zum nachhaltigen Sportstättenbau
  • Aufbau eines dauerhaften Netzwerkes nachhaltiger Sportstättenbau in Zusammenarbeit mit dem DOSB, den Landessportbünden, interessierten Sportverbänden, dem IAKS, dem Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISP), dem Deutschen Städtetag sowie der mittelständigen Wirtschaft
  • Erstellung einer Internetplattform „Nachhaltiger Sportstättenbau“ mit entsprechenden Hintergrundinformationen, Diskussionsforum, best-practice Beispielen, Hinweisen zu Finanzierung und Förderung sowie einem Veranstaltungskalender
  • Entwicklung von Beratungsprogrammen (modulares Umwelt- und Sportstättenberatungsprogramm für den Sportstättenbestand, Sportstättenbau und -betrieb)
  • Kooperationsauf- bzw. -ausbau in Zusammenarbeit mit der mittelständigen Wirtschaft (Mittelstandstagung zum nachhaltigen Sportstättenbau und Pilotprojekt: Heizungseinstellung mit Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Hessen und dem Fachverband Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik Hessen)

Die Umsetzung des Projektes erfolgte in enger Abstimmung mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) sowie zahlreichen Projekt- und Kooperationspartnern, interessierten Sportverbänden, Wirtschaftsunternehmen und Beratungseinrichtungen.

Zielgerichtet wurden dabei die Bereiche Klima- und Ressourcenschutz, CO2-Minderung, Kosteneinsparung durch Beratung, Steigerung der Energieeffizienz sowie Ausbildung und Schulung in den Mittelpunkt gestellt.

Insgesamt wurden innerhalb des Projektzeitraums 25 Berater/-innen zum/r Umwelt- und Klimaschutzberater/-in im Sport ausgebildet (siehe Abb.1) und über 30 Aus- und Fort- bildungsangebote mit insgesamt über 1000 Seminarteilnehmer/-innen mit den Themenschwerpunkten Klima-, Ressourcenschutz und Kostenminderung im Sport durchgeführt.

Darüber hinaus wurde eine Fachmesse mit über 50 Ausstellern zum nachhaltigen Sportstättenbau veranstaltet, eine Internetplattform www.sportstaetten.info eingerichtet sowie ein EDV-gestütztes modulares Beratungsprogramm insbesondere für Vereine und Kommunen geschaffen.

Sechs regionale Infoveranstaltungen für Sportvereine befassten sich mit den Möglichkeiten, die der Holzbau im Bereich der Sportstättensanierung oder bei Neubauten bietet.

Während der Projektlaufzeit wurden fast 400 Bau- und Energieberatungen in Sportanlagen durchgeführt und ca. 140 Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen eines Sonderförderprogramms realisiert und gefördert. Die dabei ermittelten Einsparpotenziale – beispielsweise für die Bereiche sanitäre Anlagen und Warmwasser, Beleuchtung (Hallen), Kühltechnik, Wärmeschutz, Heizung und Solaranlagen lagen dabei zwischen 15 und 75 Prozent. Dem stand ein Investitionsvolumen von rund 1,4 Mio. Euro gegenüber.

Abgerundet wurde das Projekt durch eine zweitägige Mittelstandstagung verbunden mit einem Wirtschaftsforum zum nachhaltigen Sportstättenbau. Die im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU in Osnabrück durchgeführte Veranstaltung stieß bei den Teilnehmer/-innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Sport auf breite Zustimmung.

Fazit

Das modellhafte Projekt konnte zahlreiche Impulse für den nachhaltigen Sportstättenbau setzen, um als dauerhaftes Netzwerk Bestand zu haben. Die konkrete Zusammenarbeit und das spezielle Beratungsprogramm mit der mittelständigen Wirtschaft – insbesondere dem Handwerk – hat sich als außerordentlich erfolgreich herausgestellt.

Die Resonanz auf das Projekt war so positiv, dass die Projektarbeiten über die Projektlaufzeit hinaus nicht nur fortgeführt, sondern mit erhöhtem Personal weiter ausgebaut werden, um auch zukünftig in Sachen Ressourcenschutz im Sport Akzente setzen und der wachsenden Nachfrage nach Beratungen sowie Aus- und Fortbildungen in diesem Bereich gerecht werden zu können.

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Kontakt:
Landessportbund Hessen
Horst Delp
h.delp(at)lsb-hessen.de
http://www.landessportbund-hessen.de/bereiche/sportinfrastruktur.html


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