Löw, Fürste, Heidemann, Witt – starker Rückenwind für Bach

Am Dienstag stellt sich Thomas Bach der Wahl zum IOC-Präsidenten. Zahlreiche deutsche Sportlerinnen und Sportler drücken ihm die Daumen.

IOC-Präsidentschafts-Kandidat Thomas Bach bekommt viel Zuspruch von deutschen Sportlern und Sportlerinnen. Foto: picture-alliance
IOC-Präsidentschafts-Kandidat Thomas Bach bekommt viel Zuspruch von deutschen Sportlern und Sportlerinnen. Foto: picture-alliance

Fußball-Bundestrainer Joachim Löw, der zweimalige Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste, Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann, die zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasiegerin Katarina Witt, Fußball-„Kaiser“ Franz Beckenbauer und viele andere mehr: Mit Rückenwind aus der Heimat geht Thomas Bach in die Wahl zum IOC-Präsidenten am kommenden Dienstag um 11.00 Uhr Ortszeit in Buenos Aires (16.00 Uhr MESZ). Der Olympiasieger im Fechten tritt in der argentinischen Hauptstadt gegen fünf Konkurrenten an, um neunter Präsident in der Geschichte des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) werden.

„Wenn wir das Amt mit einem Deutschen besetzen könnten, den ich sehr schätze, fände ich es schon interessant“, sagte Löw jüngst bei einer Pressekonferenz der Fußball-Nationalmannschaft in München. „Es wäre für uns alle eine große Ehre, wenn ein Deutscher IOC-Präsident werden würde.“

Welthockey-Spieler Moritz Fürste meinte gegenüber dem SID: „Ich habe Thomas Bach schon oft getroffen und kenne ihn ganz gut. Das wäre für Deutschland sehr positiv. Deutschland könnte davon in der Zukunft sicher profitieren. Ich würde mir wünschen, wenn er gewählt würde.“

Für Franz Beckenbauer wäre Thomas Bach „der ideale IOC-Präsident“, wie er vor einigen Wochen im Doppel-Interview gemeinsam mit Bach der Bild-Zeitung sagte: „Thomas Bach ist schon so lange dabei, er lebt den Sport, war 1976 selbst Fecht-Olympiasieger, beherrscht vier Sprachen, kann also mit allen kommunizieren. (...)  Ich hoffe und bete für seinen Erfolg.“

Ein Doppelinterview mit Thomas Bach führte auch Britta Heidemann: für die aktuelle Ausgabe der Bunten. Darin sagte die Goldmedaillengewinnerin von Peking und Silbermedaillengewinnerin von London: „Thomas ist der beste Mann für diesen Job, viele Sportler drücken ihm die Daumen."

Auch Katarina Witt zeigt sich überzeugt vom Kandidaten. Sie meinte gegenüber Medienvertretern: „Für Thomas Bach steht der Sport und der Sportler im Mittelpunkt. Er ist der perfekte Mann mit seiner Erfahrung als Sportler und seiner langjährigen Erfahrung im IOC.“

Auch der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) fiebert mit Fechter Bach: „Immer zielstrebig, gradlinig und sportlich fair, Interessenvertreter eines sauberen Sports und ganz nah an den Athleten, das zeichnet Thomas Bach aus. Die deutschen Fechter sind stolz auf ihn und drücken Thomas Bach fest die Daumen für die Abstimmung in Buenos Aires“, sagte Präsident Gordon Rapp gegenüber der eigenen Internetseite. Ehrenpräsidentin Erika Dienstl erklärte: „Thomas Bach ist geradlinig und zielbewusst, aber beides führt nicht dazu, dass er gute Freunde hängen lässt und sich nicht um andere Menschen kümmert. Das hat ihn in meinen Augen über viele Jahre immer wieder ausgezeichnet – auch was mich persönlich angeht. Ich habe Thomas Bach in all seinen Funktionen – als Athlet, Sportmanager und Anwalt – stets als fairen und integeren Sportsmann erlebt.“

Zudem haben sich zahlreiche Politiker und andere Vertreter der Gesellschaft seit der Verkündung der Kandidatur am 9. Mai für Bach stark gemacht. Allen voran Bundespräsident Joachim Gauck und Kanzlerin Angela Merkel, die erklären ließ: „Die Bundeskanzlerin schätzt Dr. Thomas Bach. Er setzt sich national und international seit langem mit viel Engagement erfolgreich für den Sport ein. Es ist erfreulich, dass er sich zur Kandidatur für die IOC-Präsidentschaft entschieden hat.“ Gauck sagte: „Ich wünsche Herrn Bach viel Erfolg für seine Kandidatur“.

Der SPD-Vorsitzende Siegmar Gabriel sagte in der vergangenen Woche gegenüber der Bild: „Dass Thomas Bach ein exzellenter Kandidat für dieses einflussreiche Amt ist, zeigt nicht nur seine eigene Entwicklung vom Olympiasieger zum Präsidenten des deutschen Sports, sondern gerade auch sein offensives Eintreten für die Doping-Bekämpfung und für Transparenz mit Blick auch auf die Fehler in der Vergangenheit des deutschen Sports."

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, erklärte: „Thomas Bach hat sich seine Leidenschaft und seinen Sportsgeist aus der aktiven Zeit als Fechter bewahrt und verkörpert eine Mentalität, die dem deutschen Sport gut tut. Er weiß sehr genau, dass Sport – allen anderslautenden Beteuerungen zum Trotz – immer auch eine politische Komponente hat und er weiß damit sehr verantwortungsvoll umzugehen. Thomas Bach steht für zentrale Werte wie Toleranz, Fairness und Weltoffenheit. Er sieht den Sport als wichtiges und wertvolles Medium dieser Werte für ein respektvolles Miteinander und für Völkerverständigung. Der Kampf gegen Intoleranz, Antisemitismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Rechtsextremismus oder Menschenverachtung in jedweder Form ist ihm ein zentrales Anliegen. Und dies nicht nur als Funktionär sondern als Mensch – es ist ihm eine Herzensangelegenheit. Er wäre der erste Deutsche in diesem Amt – und ich denke, es wäre an der Zeit. Ich drücke ihm alle Daumen.“

Gestern hatte zudem die DOSB-Athletenkommission mit ihrem Vorsitzenden Christian Breuer sowie Radsport-Olympiasiegerin Miriam Welte und Turner Fabian Hambüchen, in London Olympiazweiter am Reck, ihre Unterstützung für Bach noch einmal Opens external link in new windowunterstrichen. Viele weitere Athleten schrieben Bach darüber hinaus in den vergangenen Wochen persönliche Worte und wünschten viel Glück.

Der neue IOC-Präsident wird am kommenden Dienstag, 10. September, um 11.00 Uhr Ortszeit (16.00 Uhr MESZ) auf der 125. IOC-Session in Buenos Aires gewählt. Die Bekanntgabe des Ergebnisses ist um 12.30 Uhr Ortszeit (17.30 Uhr MESZ). Wahl und Bekanntgabe können live auf der IOC-Internetseite unter www.olympic.org verfolgt werden.


  • IOC-Präsidentschafts-Kandidat Thomas Bach bekommt viel Zuspruch von deutschen Sportlern und Sportlerinnen. Foto: picture-alliance
    IOC-Präsidentschafts-Kandidat Thomas Bach bekommt viel Zuspruch von deutschen Sportlern und Sportlerinnen. Foto: picture-alliance