LSB Hessen für Kürzung des ARD-Sportrechte-Etats

Der Präsident des Landessportbundes Hessen, Rolf Müller, hat sich für eine mittelfristige Kürzung des Sportrechte-Etats in der ARD ausgesprochen.

Der Landessportbund Hessen regt eine offene Diskussion über den Kauf der Sportrechte an. Foto: picture-alliance
Der Landessportbund Hessen regt eine offene Diskussion über den Kauf der Sportrechte an. Foto: picture-alliance

„Sport ist wesentlich vielfaltiger und bunter als der kommerzielle Fußball, auch wenn dieser unbestritten die höchste Zuschauerfaszination auslöst“, sagte er.

Müller wies darauf hin, dass rund 70 Prozent des ARD-Haushalts für Sportübertragungsrechte in den Profi-Fußball fließen, wozu dann noch zusätzlich Produktionskosten kämen. Eine breit angelegte Diskussion über den Kauf der Sportrechte müsse sich daher auch mit der unausgewogenen Darstellung des Sports und der besonderen, exklusiven Rolle des Fußballs im Gesamtangebot der ARD auseinandersetzen.

„Wir werden in der ARD angesichts des zunehmenden Kostendrucks und der Sparzwänge um eine spürbare Kürzung des Sportrechte-Etats nicht herumkommen“, sagte Rolf Müller. Auf keinen Fall dürfe es sein, dass die hohen Gesamtkosten für die Fußballberichterstattung die Haushaltsansätze für die Übertragung anderer Sportarten oder für andere Programmbereiche schmälerten. Eine offene Diskussion über die Sportrechte setze jedoch eine Kostentransparenz voraus, die von vergleichbaren internen Verrechnungsmodellen ausgehen müsse.

Müller sprach sich dafür aus, die Mittel, die durch nicht erworbene Sportrechte frei würden, für die Darstellung anderer Sportarten und Themen des Sportes einzusetzen. Als Beispiel nannte er die 40 Millionen Euro, die nicht verausgabt wurden, weil die Übertragungsrechte für die Fußball-Europa und -Weltmeisterschaft nicht an ARD und ZDF, sondern an RTL vergeben worden seien.

(Quelle: LSB Hessen)


  • Der Landessportbund Hessen regt eine offene Diskussion über den Kauf der Sportrechte an. Foto: picture-alliance
    Der Landessportbund Hessen regt eine offene Diskussion über den Kauf der Sportrechte an. Foto: picture-alliance