LSV Schleswig-Holstein befürchtet Qualitätseinbußen durch Kürzungen

Der Landessportverband Schleswig-Holstein befürchtet Qualitätseinbußen für seine Arbeit im Bereich „Integration durch Sport“. Grund ist die ab sofort greifende Kürzung der Finanzierung durch das Bundesinnenministerium.

Der LSV Schleswig-Holstein warnt vor Qualitätseinbußen beim Programm "Integration durch Sport".
Der LSV Schleswig-Holstein warnt vor Qualitätseinbußen beim Programm "Integration durch Sport".

LSV-Präsident Dr. Ekkehard Wienholtz ist alarmiert: „Die Deckelung der Personalkosten gefährdet den Erfolg unserer Arbeit. Den drei Mitarbeitern des Programms Integration durch Sport drohen Änderungskündigungen, wenn die Kürzungen nicht zurückgenommen werden.“ Wienholtz hat die 22 schleswig-holsteinischen Bundestagsabge-ordneten in einem Schreiben über die prekäre Situation informiert und bittet die Parlamentarier darum, ihren Einfluss geltend zu machen, um eine Fortführung des Programms im bisherigen Umfang zu ermöglichen. „Schon die Fördersumme für 2008 deckte die Personalkosten nicht ab. Nun sind weitere Kürzungen vorgesehen. In diesem Jahr sollen nur noch 140.000 Euro, 2010 nur noch 138.000 Euro bewilligt werden.“ Damit widerspreche die Behörde sich selbst. Noch vor kurzem hatte sie eine zusätzliche halbe Stelle beim Landessportverband für das Programm „Integration durch Sport“ aufgrund ihres „Migrationsberatungsschlüssels“ für notwendig erachtet. 

Das Programm „Integration durch Sport“ wurde 1990 von der Bundesregierung ins Leben gerufen und trug zunächst den Namen „Sport mit Aussiedlern.“ In Schleswig-Holstein wurden durch den Landessportverband in Zusammenarbeit mit seinen Vereinen und vielen ehrenamtlichen Helfern 50 Stützpunkte aufgebaut, die mit ihren Angeboten Woche für Woche rund 2.000 Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund erreichen. Darunter sind viele Maßnahmen an sozialen Brennpunkten. „Wenn die Mittel für die hauptamtlichen Mitarbeiter gekürzt werden, kann diese Struktur nicht mehr aufrecht erhalten werden“, warnt Dr. Wienholtz. Zahlreiche Sachleistungen würden für das Programm bereits aus dem LSVEtat bestritten. Die „anerkannt geringe Finanz-ausstattung“ des Landessportverbandes mache eine Kompensation aus „Bordmitteln“ unmöglich. Schon jetzt könne das ebenfalls zum Bereich “Integration durch Sport“ zählende und mehrfach ausgezeichnete Jugendkutterprojekt, das die Teamfähigkeit von jungen Menschen mit Migrationshintergrund fördert, nur noch eingeschränkt betreut werden.

Im Landessportverband kümmern sich neben den drei hauptamtlichen Mitarbeitern von „Integration durch Sport“ zahlreiche Ehrenamtler um die für den Zusammenhalt der Gesellschaft wichtige Integrationsarbeit. Als LSV-Integrationsbeauftragter fungiert der ehemalige Sportreferent der Landesregierung, Dieter Jöhnk. Ein besonders profilierter langjähriger ehrenamtlicher Mitarbeiter des Programms in Schleswig-Holstein ist Georges Papaspyratos (TuS Gaarden), der vom Deutschen Olympischen Sportbund zu einem seiner „Integrationsbotschafter“ ernannt wurde.


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