Die Medien geben den Fußball-Fans die Meinung vor. Das ist ein Ergebnis einer Untersuchung des Bochumer Institutes für angewandte Kommunikationsforschung
(BIFAK) an der Ruhr-Uni Bochum. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea hat das BIFAK 500 Personen regelmäßig online befragt und dabei Meinungen, Stimmungen, Prognosen und das Rezeptionsverhalten gemessen. So übernahmen 62 Prozent der Befragten nach der WM-Partie Deutschland gegen Irland die soeben in den Medien verbreitete Meinung, dem Team von Rudi Völler fehle eine Führungsfigur.
Bei der Bewertung der Kommentatoren der übertragenden Fernsehsender hatten die öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten die Nase vorn. Bei den Kommentatoren führte Bela Rethy vom ZDF die Rangliste vor Marcel Reif (Premiere) und Johannes B. Kerner (ZDF) an. Während bei den Kommentatoren die ARD-Reporter Wilfried Mohren und Heribert Fassbender am Ende der Wertung rangierten, lag die ARD bei den Moderatoren auf Rang eins: Gerhard Delling und Günter Netzer platzierten sich vor dem ZDF-Duo Rene Hiepen und Jürgen Klinsmann, weit abgeschlagen dahinter die SAT 1-Plauderer Oliver Welke und Paul Breitner.
Dieses Ergebnis dürfte kaum überraschen. Schließlich übertrugen ARD und ZDF im Wechsel täglich über acht Stunden, während SAT 1 erst am Abend mit Aufzeichnungen auf Sendung ging. Und Premiere war nur für etwa 2,5 Millionen Abonnenten zu sehen.