Michael Greis - Biathlon von seiner besten Seite

Erst kürzlich, beim Weltcup im italienischen Antholz, erkämpfte sich der dreimalige Biathlon-Olympiasieger Michael Greis den 1. Platz im Sprint mit null Schießfehlern und der besten Laufzeit.

 

Michael Greis hat bei der Bundeswehr den Rang eines Hauptfeldwebels. Foto:BMVg.BUND.DE
Michael Greis hat bei der Bundeswehr den Rang eines Hauptfeldwebels. Foto:BMVg.BUND.DE

Im bayerischen Ruhpolding vom 8. bis 13. Januar glänzte der Hauptfeldwebel bereits mit einem Sieg beim Sprint und in der Verfolgung. Mit der Mannschaft sicherte er sich zudem die Bronzemedaille. Diese Siege sind eine gute Ausgangsposition für die Weltmeisterschaft vom 8. bis 17. Februar 2008 im schwedischen Östersund .

Der im August 1976 in Füssen geborene Bundeswehrsoldat wuchs in Nesselwang im Allgäu auf. Mit dem Biathlon begann Greis 1989: „Ich habe mit 13 Jahren mit Biathlon angefangen. Ein Jahr zuvor wollte ich Langlauf ausprobieren und dabei erfuhr ich, dass es ebenfalls eine Biathlongruppe gibt.“ Da fiel das Interesse schnell auf die Kombinationssportart zwischen Langlauf und Schießen.

2001 machte Greis dann erstmals auf internationaler Ebene auf sich aufmerksam: Die guten Resultate des Zeitsoldaten im Europacup, einen Sieg mit der Staffel und einen zweiten Platz in der Verfolgung bei den Europameisterschaften in Haute Maurienne 2001, öffneten ihm die Pforten zu seinem ersten Biathlon-Weltcup Ende der Saison 2000/01.

Dann folgten im Januar 2002 Platz 7 im Sprint und Platz 5 in der Verfolgung in Oberhof. Wenig später errang der Biathlet in Ruhpolding seine erste Medaille: Silber im Sprint. Das war damals sein Ticket in den Weltcupkader, zu dem er seitdem als fester Bestandteil gehört. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City hatte er seinen ersten ganz großen Einsatz und erreichte in Sprint und Verfolgung die Plätze 15 und 16.

Seit Jahren vorne dabei

Ein hartes und konstantes Training katapultierten den jungen Biathleten schnell nach oben: „Ich trainiere zehn bis elf Einheiten in der Woche. Das heißt Montag bis Freitag trainiere ich zwei Mal und – in den Trainingsphasen – des Öfteren auch am Samstag“, sagt der Soldat. In der Saison 2003/04 gewann er beim Weltcup im slowenischen Pokljuka im Massenstart einen dritten Platz.
Bei den Weltmeisterschaften 2004 in Oberhof erreichte der Bundeswehrsoldat Platz 5 im Sprint und Platz 9 in der Verfolgung. Damit qualifizierte er sich für das Staffelrennen. Das war dann von Erfolg gekürt: Als Schlussläufer wurde er Weltmeister mit der deutschen Biathlon-Staffel. Die Saison beendete Greis schließlich als 13. des Gesamtweltcups.


Der talentierte Spitzensportler hat Geschmack am Lob und der Bestätigung gefunden, die einem ein Sieg beschert: „Bei diesem Gefühl überwiegen die Freude, das Glück und die Zufriedenheit, etwas Tolles geleistet zu haben“, verrät er. In der Saison 2004/05 steigerte Greis sich weiter kontinuierlich. Bei der olympischen Generalprobe 2005 im italienischen San Sicario gewann der Leistungssportler sein erstes Weltcuprennen. Im März desselben Jahres holte er in Hochfilzen Silber im Einzelrennen über 20 Kilometer. Den Gesamtweltcup beendete Greis in jenem Jahr als Neunter.

Sportler des Jahres

Vor jedem Wettkampf ist der Leistungssportler ganz konzentriert: „Ich spiele dann meine Schwerpunkte im Wettkampf durch“, sagt Greis. Und das hat sich bewährt: Auch die Saison 2005/06 verlief für den Bundeswehrsportler außerordentlich erfolgreich. Beim ersten Saisonrennen in Hochfilzen gelang ihm ein dritter Platz im Einzel, in Osrblie ein vierter Platz ebenso in Oberhof Anfang 2006 und schließlich ein Platz 3 in Ruhpolding sowie ein sechster Platz in Antholz.

Doch seine Sternstunde strahlte bei den Olympischen Winterspielen in Turin: Im Einzel über 20 Kilometer sicherte sich der Spitzensportler eine Goldmedaille. Zudem gewann er mit seinen Mannschaftskollegen Ricco Groß, Michael Rösch und Sven Fischer das Staffelrennen und holte sich ein zweites Olympiagold. Das war aber nicht genug. Eine weitere Goldmedaille folgte beim olympischen Massenstart-Rennen über 15 Kilometer. Dieser dreifache Olympiasieg und seine herausragenden sportlichen Leistungen bescherten ihm im Jahr 2006 die Auszeichnungen zum Sportler des Jahres und Champion des Jahres in Deutschland.

Greis will noch besser werden

Fragt man den Sportler, was er noch erreichen möchte mit seinem Sport, hört man ein bescheidenes: „Ich möchte besser werden und mein Potenzial ausschöpfen.“ Fasziniert von der Kombination der zwei konträren Sportarten Skilanglauf und Schießen fällt es dem Biathleten nicht schwer, alles in seinen Sport zu geben. Auch die Saison 2006/07 verlief vielversprechend.
Beim Weltcup erreichte er in Östersund zweimal einen dritten Platz sowie in Hochfilzen einen zweiten Platz im Sprint. In Oberhof erreichte er dann einen zweiten Platz. Nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit Ole Einar Bjørndalen konnte sich Greis schließlich den Sieg des Gesamtweltcups sichern. Bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Antholz 2007 holte Greis im Einzelrennen über 20 Kilometer eine Silbermedaille sowie in der Staffel eine Bronzemedaille und im Massenstartrennen eine Goldmedaille. In der Saison 2007/08 sicherte sich der Bundeswehrsoldat bereits zwei Siege in Ruhpolding (Sprint und Verfolgung)und einen weiteren obersten Podestplatz (Sprint)in Antholz. Auch bei der Weltmeisterschaft in Östersund ist der Biathlet heiß auf Edelmetall.

Die sportlichen Erfolge auf einen Blick

Olympische Spiele: 2006 3 x Gold (Einzel / Staffel / Massenstart)
Weltmeisterschaften: 2004 1 x Gold (Staffel)
2005 1 x Silber (Einzel), 1 x Bronze (Mixed Staffel)
2007 1 x Gold (Massenstart), 1 x Silber (Einzel), 1 x Bronze (Staffel)
Gesamtweltcup: 2006/07 1 x Gesamtweltcup-Sieger
Disziplinen-Weltcup: 2004/05, 2005/06 2 x Sieger Einzel-Weltcup
2006/07 1 x Sieger im Sprint-Weltcup

Geburtsdatum: 18 August 1976
Geburtsort: Füssen
Eintritt in die Bundeswehr: November 1996, Dienstgrad: Hauptfeldwebel


  • Michael Greis hat bei der Bundeswehr den Rang eines Hauptfeldwebels. Foto:BMVg.BUND.DE
    Michael Greis hat bei der Bundeswehr den Rang eines Hauptfeldwebels. Foto:BMVg.BUND.DE