DOSB PRESSE: In Berlin wurden von Bundeskanzlerin Angela Merkel die „Sterne des Sports“ in Gold 2007 verliehen. Welchen Eindruck hat die Veranstaltung bei Ihnen hinterlassen?
SCHNEELOCH: Es war wirklich überwältigend, was wir erleben durften. Besonders durch die Anwesenheit von Bundeskanzlerin Angela Merkel, mit der wir eine wahre Top-Athletin für ein solche Auszeichnung gewonnen hatten, um einmal in der sportlichen Sprache zu bleiben. Sie hat jedem der ausgezeichneten Vereinsvertreter gratuliert. Zum zweiten sprachen alle Rückmeldungen der Vereine für sich, sie waren glücklich. Es gab im Sinne des Mottos der Auszeichnung keine Verlierer, sondern alle haben sich als Sieger gefühlt. Dennoch herrschte bei den Vereinen, die nicht gewonnen hatten, die vollste Anerkennung für die drei Vereine vor, die es ganz nach oben geschafft hatten. Neid blieb ein Fremdwort. Und zum dritten gab es eine außergewöhnlich intensive Berichterstattung.
DOSB PRESSE: Konnte über die Auszeichnung den Sportvereinen ein wenig von der gesellschaftlichen Akzeptanz verliehen werden, die ihnen sonst fehlt?
SCHNEELOCH: Ja! Endlich wurde dem Breitensport die verdiente mediale Aufmerksamkeit über ganz Deutschland zu Teil, um die er so mühsam ringen muss. Dieses Interesse zu wecken, gelingt sonst nur dem Leistungssport mit Veranstaltungen wie der gerade zu Ende gegangenen Handball-Europameisterschaft oder gar den bevorstehenden Olympischen Spielen. Im Breitensport nimmt sonst mehr oder weniger nur die lokale Presse von den Sportvereinen Notiz. Diese mediale Flächendeckung, wie wir sie jetzt dank unseres Partners, der Volksbanken und Raiffeisenbanken, geschafft haben, ist nur über eine solche große Veranstaltung wie den „Sternen des Sports“ zu erreichen.
DOSB PRESSE: Was hat Sie denn am meisten bei den Vereinen beeindruckt?
SCHNEELOCH: Mich beeindruckt immer wieder das ehrenamtliche Engagement, dieser Schwung, mit denen viele Vereinsmitglieder unterwegs sind, um die Rahmenbedingungen für die Arbeit in ihrem Verein positiv zu gestalten. Und dieses sind längst nicht nur die Vorstände, sondern auch Jugendleiter und die vielen, vielen Übungsleiter. Beindruckend ist das Engagement daher, weil vieles kreativ und nachhaltig entwickelt wird, wie z.B. die Übernahme eines Baggersees in Eigenregie. Daher war es auch sehr gut, dass einmal ein Verein wie der Todtglüsinger SV für sein Vereinsmanagement ausgezeichnet wurde. Mich begeistert diese Form des Ehrenamts.
DOSB PRESSE: Werden sich die „Sterne des Sports“ in Partnerschaft mit den Volksbanken Raiffeisenbanken noch weiter entwickeln?
SCHNEELOCH: An erster Stelle ist hier erst einmal zu sagen: 2.500 Vereine, die sich an dem Wettbewerb beteiligt haben, sind eine stolze Zahl. Aber die Volksbanken Raiffeisenbanken wollen die Auszeichnung gemeinsam mit uns weiter entwickeln, das zeigt ihr langfristiges Engagement. Unser Ziel muss natürlich sein, die Zahl der beteiligten Banken und damit die Teilnahmemöglichkeiten der Vereine noch zu steigern. Aber eine solche Entwicklung dauert seine Zeit, denn eine Auszeichnung muss erst einmal richtig bekannt werden. Wir müssen noch mehr um jede Bank werben, dass sie sich beteiligt. Aber das Konzept überzeugt. Es hilft den Banken enorm, ihre genossenschaftlichen Wurzeln darzustellen, und daher bin ich ganz sicher, dass wir weiter vorankommen werden, nicht zuletzt dank der Unterstützung der Landessportbünde.