Motor der Fusion: Zum 80. Geburtstag von Manfred von Richthofen

Manfred von Richthofen, einer der führenden und wegweisenden Persönlichkeiten des deutschen Sports der Nachkriegszeit, feiert am 9. Februar seinen 80. Geburtstag.

Manfred von Richthofen war von 1994 bis 2006 Präsident des Deutschen Sportbundes. Foto: picture-alliance
Manfred von Richthofen war von 1994 bis 2006 Präsident des Deutschen Sportbundes. Foto: picture-alliance

Der heutige Ehrenpräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), vielfach als Motor der Fusion des vormaligen Deutschen Sportbundes (DSB) und des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland (NOK) zur neuen Dachorganisation bezeichnet, die 2006 vollzogen wurde, hat für den Sport in seiner gesellschaftspolitischen und damit gesamtgesellschaftlichen Bedeutung wichtige Weichen gestellt.

Als letzter DSB-Präsident (1994 – 2006) konnte er dabei in der Tradition seiner Vorgänger von Willi Daume über Wilhelm Kregel und Willi Weyer bis zu Hans Hansen noch einmal deutlich unterstreichen: Der Sport ist mehr denn je Lebensader und Kraftquelle der Gesellschaft!

Dem Spitzen- wie dem Breiten- und Freizeitsport gleichermaßen verbunden, ließ Manfred von Richthofen nie Zweifel daran aufkommen, dass man Rekorde und Medaillen sowie Sportabzeichen- und Schulsport-Erfolge sportpolitisch durchaus in einem Atemzug benennen könne und sogar müsse.

Die große Bühne der Politik war ihm ebenso wichtig und vertraut wie das Bemühen um die Positionierung des Sports auf den vielen politischen Entscheidungsebenen ohne Rampenlicht und Schlagzeilen-Garantie. Die Anerkennung der Vereinsbasis war ihm jedenfalls Zeit seiner Präsidentschaft und darüber hinaus sicher.

Der frühere Lehrer, Hockey-Spitzenspieler und Trainer von Richthofen, der später im Sport seiner Heimatstadt Berlin in höchsten Positionen im Haupt- und Ehrenamt ungezählte Meriten erwarb, war – auch vor dem Hintergrund einer harten Haltung in der Stasi- und DDR-Unrechts-Problematik – natürlich prädestiniert für die Wegbereitung vertrauensvollen Miteinanders im deutsch-deutschen Vereinigungsprozess. Eine Sonderaufgabe, die unabhängiger Beurteilung zufolge im Sport besser als in anderen Gesellschaftsbereichen gelungen ist.

Der unnachgiebige Anti-Doping-Verfechter von Richthofen hat die Sportpolitik der letzten Jahrzehnte ebenso geprägt wie der überzeugte und überzeugende Protagonist der Förderung wichtiger Themen- und Problembereiche wie Gesundheit, Sport für Alle, Spitzensportentwicklung, Ehrenamt, Umweltschutz, Schulsport, Integration, gesellschaftlicher Schulterschluss etwa mit Kirche, Kultur, Gewerkschaften und Arbeitgebern.

Ein beeindruckendes Spektrum von sportpolitischen Schwerpunkten im Sinne des Gemeinwohls, denen sich Manfred von Richthofen verpflichtet fühlte und an deren Bewältigung und Lösung er auch weiterhin als Freund des deutlichen Wortes mitarbeiten wird.

(Quelle: DOSB)


  • Manfred von Richthofen war von 1994 bis 2006 Präsident des Deutschen Sportbundes. Foto: picture-alliance
    Manfred von Richthofen war von 1994 bis 2006 Präsident des Deutschen Sportbundes. Foto: picture-alliance