NOK-Präsident Tröger würdigt Abschneiden der deutschen Wintersportler

Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland, Prof. Walther Tröger, hat das Abschneiden der deutschen Wintersportler in einem Interview mit der Fachzeitschrift Kicker gewürdigt, sich aber skeptisch im Hinblick auf die Vergleichbarkeit von Erfolgen und Strukturen in Winter- und Sommersportarten gezeigt:

 

 

 

"Zweifellos haben die Erfolge in vielen olympischen Wintersportarten während der vergangenen Jahre und vor allem auch während der zu Ende gehenden Saison sehr zur Popularität beigetragen", sagt Tröger in der aktuellen Ausgabe des Magazins. Der NOK-Präsident geht jedoch davon aus, dass Öffentlichkeit und Fans jede Sportart für sich beurteilen und insofern nicht davon ausgegangen werden kann, dass der Wintersport dem Sommersport den Rang ablaufe.

 

 

 

Zurückhaltend äußerte sich Tröger im Hinblick auf die Übertragbarkeit von Strukturen aus erfolgreichen Wintersportarten in weniger erfolgreiche Sommersportarten. "Der Deutsche Skiverband hat seine Nachwuchs- und Leistungsförderung stets offen gelegt und – soweit sie Modellcharakter hat – den anderen Sportarten, auch im Sommer, zur Übernahme angeboten. Die Strukturen sind indessen so unterschiedlich, dass sich das auf wenige Sportarten und wenige Details beschränkt", erläuterte Tröger exemplarisch

 

 

 

Die aus der deutschen Wiedervereinigung für den Wintersport resultierenden Konsequenzen sieht Tröger in erster Linie darin, dass neue Regionen mit einem hohen Anteil von Spitzensportlern und einer sehr entwickelten Leistungssportförderung hinzugekommen sind: "Das hat meines Erachtens mit dem so viel zitierten Erbe der DDR nur noch wenig zu tun. Die Förderung durch Bund, Länder und Sportorganisationen ist einheitlich und nicht mehr nach Ost oder West abgegrenzt", erklärte Tröger.