Obergföll und Storl siegen in Moskau

69,05 m bedeuteten das erste Gold ihrer Laufbahn und das vierte für Deutschlands Leichtathleten in Moskau.

"Ich bin sprachlos und sehr bewegt. So viele Jahre hat es nicht klappen sollen. Und jetzt hat es geklappt, wo ich schon nicht mehr daran geglaubt habe", sagte Obergföll in der ARD. Vor Obergföll hatten in Moskau Diskus-Olympiasieger Robert Harting, Kugelstoß-Titelverteidiger David Storl und Stabhochspringer Raphael Holzdeppe Titel geholt.

Obergföll wurde am Schlusstag zum Stimmungskiller für das russische Publikum, das fest mit dem Triumph von Maria Abakumowa gerechnet hatte. Die Titelverteidigerin ließ ihren 69,09 m in der Qualifikation nur 65,09 m und Bronze folgen. Silber gab es mit 66,60 m überraschend für Kimberley Mickle (Australien), nur Rang vier blieb der Leverkusener Olympiadritten Linda Stahl mit 64,78 m.

David Storl verteidigt Titel

Der 23 Jahre alte Kugelstoßer, David Storl, schnappte sich bei der Leichtathletik-WM nach einer grandiosen Leistung überraschend Gold und schockte die Konkurrenz wie schon bei seinem Sensationscoup in Daegu genau 714 Tage zuvor. Storl wuchtete die Kugel im vierten Versuch auf 21,73 m und verteidigte als erster Schwerathlet seit John Godina aus den USA (1995 und 1997) seinen Titel erfolgreich.

Dem Triumph waren Minuten des Zitterns vorausgegangen. Die Kampfrichter hatten Storls viertbesten Stoß der Karriere zunächst ungültig gegeben. Er protestierte, es folgten Diskussionen, Videos und Bilder wurden studiert, ehe der Versuch doch noch gültig gegeben wurde.

Wie 2011 bei den Titelkämpfen in Südkorea galt Storl in Russland eigentlich nicht als Favorit - doch der Olympia-Zweite von London hatte wieder die besten Nerven

Mit viermal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze feierten Deutschlands Leichtathleten in Moskau derweil eine überraschend erfolgreiche WM. "Wir haben erneut eine hervorragende Visitenkarte der Leistungsfähigkeit abgegeben", sagte DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen.

(Quelle: SID)