Olympischer Ring

In PyeongChang wurde das Team Deutschland zu einer Gemeinschaft mit demselben Ziel: Magische Momente erleben, die es nur bei Olympischen Spielen gibt.

Jubel beim deutschen Eishockey-Team nach dem Siegen gegen Kanada. Foto: picture-alliance
Jubel beim deutschen Eishockey-Team nach dem Siegen gegen Kanada. Foto: picture-alliance

Am Sonntag, pünktlich zum Abschluss dieser bemerkenswerten Olympischen Winterspiele in PyeongChang, schloss sich ein Kreis. Die mitreißende Art und Weise, wie die deutsche Eishockey-Mannschaft auch noch das Finale um olympisches Gold bestritt und dabei Silber gewann, bestätigte eindrucksvoll, wie diese Spieler das Erlebnis Olympia aufgesogen haben. Vor ihrem Turnier hatten sie geschlossen andere Wettbewerbe besucht, die Mitglieder des Teams Deutschland unterstützt und sich dabei ganz nebenbei als Glücksbringer für Olympiasiege im Skispringen und Biathlon ins Gespräch gebracht. Sie waren die ersten PyeongChamps dieser Spiele und füllten diese Rolle bis zum Schluss vorbildlich und gerne weiter aus.

Ihre schier unglaubliche olympische Geschichte war eine der schönsten, die diese Spiele schrieben. Auch für Team D, wie die Mannschaftsleitung in ihrer Bilanz hervorhob. Denn bei ihren spektakulären Erfolgen, beim schon legendären Halbfinale gegen Kanada und auch im Finale, wurden die Eishockeyspieler ihrerseits von zahlreichen Mannschaftsmitgliedern unterstützt. Da wurde das Gemeinschaftsgefühl vom gesamten Team gelebt und gespürt.

Und dennoch war diese Geschichte nur eine von vielen, die alle den Gedanken bestätigten, der zunächst eher theoretisch, dann aber immer lebendiger gemeinsam mit den Athletinnen und Athleten entwickelt wurde. Dass nämlich Team Deutschland das Besondere verkörpere, was nur Olympia biete. Und doch soll Team Deutschland mehr sein als die deutsche Mannschaft bei den Olympischen Spielen. Es ist die Gemeinschaft der olympischen Athletinnen und Athleten auch in der Zeit zwischen den Spielen. So unterschiedlich und heterogen sie aus den verschiedenen Sportarten auch sein mögen – sie haben dasselbe Ziel vor Augen: als Teil von Team Deutschland die magischen Momente erleben, die es nur bei Olympischen Spielen gibt.

Zugleich ist damit eine besondere Haltung verbunden. Denn für dieses Ziel gehen die Sportler täglich an ihre Grenzen und wachsen nicht nur während der Olympischen Spiele, sondern jeden Tag über sich hinaus – stets fair und mit Respekt. Von einem starken Team Deutschland werden langfristig sowohl der Spitzensport als auch der Breitensport profitieren. Aber diese Athletinnen und Athleten sind nicht nur sportlich erfolgreich, sondern verkörpern als Sympathieträger und Vorbilder auch die Werte, die Sport ausmachen und die in unserer Gesellschaft zählen: Leistungsbereitschaft, Fairplay, Haltung in Niederlage und Sieg gleichermaßen.

Das haben sie nun auch in PyeongChang eindrucksvoll gezeigt. Team Deutschland war mit diesen Spielen in aller Munde, wurde immer wieder zitiert. Es ist gelungen, Team D zu einer starken Marke zu machen, die ausnahmslos mit diesen positiven Aspekten verbunden wird und mit der sich alle 154 Nominierten vollständig identifizierten, als beste Botschafter für unser Land.

In dieser Haltung übernahm Eishockeyspieler Christian Ehrhoff auch die Aufgabe, bei der Schlussfeier die deutsche Fahne zu tragen. Natürlich persönlich als große Ehre, aber vor allem stellvertretend für das Team, nicht nur für die Eishockey-Nationalmannschaft, sondern ausdrücklich „für das Team D“. Hier schloss sich der Kreis – sozusagen ein weiterer olympischer Ring.

(Autor: Jörg Stratmann)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


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