Paralympics: Forster und Rothfuß gewinnen Gold im Slalom

Anna-Lena Forster und Andrea Rothfuß haben bei den 11. Winter-Paralympics Gold im Slalom gewonnen. Forster siegte mit dem Monoski während Rothfuß in der stehenden Klasse triumphierte.

Anna-Lena Forster gewinnt ihre erste Goldmedaille bei Paralympischen Spielen.
Anna-Lena Forster gewinnt ihre erste Goldmedaille bei Paralympischen Spielen.

Die erst 18 Jahre alte Monoski-Fahrerin holte das sechste Gold für das deutsche Team in Sotschi und verwies bei ihren ersten Spielen die Kanadierin Kimberly Joines auf Platz zwei. Bronze gewann Laurie Stephens aus den USA.

Schaffelhuber war als Führende des ersten Durchgangs wegen eines Startfehlers disqualifiziert worden. Sie durfte im zweiten Durchgang unter Vorbehalt als Erste starten, erhielt aber keine Startnummer. Ihre Laufzeit wurde nicht eingeblendet, aber erfasst.

"Der eingelegte Protest ist für mich unverständlich und unsportlich. Ich glaube, dass ich nichts falsch gemacht habe", sagte die völlig aufgelöste Schaffelhuber: "Das ist ein nervlicher Ausnahmezustand." Nach dem Rennen setzte sich eine Jury zusammen, um über eine endgültige Disqualifikation oder die Wiederaufnahme von Schaffelhuber in die Wertung zu entscheiden.

Die Mannschaft Österreichs hatte nach dem ersten Durchgang Protest eingelegt, weil Schaffelhuber beim Start ihre Krücken zweimal benutzt haben soll. Das ist laut Regel 407.3 des internationalen Behindertenski-Sportverbandes untersagt. "Dass die Deutschen nicht begeistert sind, ist verständlich. Aber der Protest hat nichts mit Anna zu tun", sagte Österreichs Cheftrainer Manuel Hujara, "am Dienstag ist ein Fahrer von uns aus dem gleichen Grund disqualifiziert worden." Deshalb habe die österreichische Mannschaft entschieden, am Mittwoch alle Läufer im Starthaus von der Seite zu filmen. "Das Regelwerk ist unklar, wir befinden uns da in einer Grauzone."

Die deutsche Teamführung war nach der Disqualifikation geschockt, wollte die Österreicher für ihr Vorgehen aber nicht öffentlich attackieren. "Videobeweise sind nichts ungewöhnliches", sagte Karl Quade, Chef de Mission.

Gold-Triumph nach Ausfall-Drama

Andrea Rothfuss hat bei den Winter-Paralympics überraschend den Slalom in der stehenden Klasse gewonnen und den bisher größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. "Cool. Ich bin so erleichtert", sagte die Blondine mit einem breiten Grinsen im Gesicht und ließ ihren kleinen Schmuckstein auf dem Schneidezahn funkeln: "Das ist der Wahnsinn. Ich kann das noch gar nicht fassen und scheine das Skifahren doch noch nicht verlernt zu haben."

Die 24 Jahre alte deutsche Fahnenträgerin bei der Eröffnungsfeier hielt dem Erfolgsdruck souverän stand. Nach zuletzt zwei Ausfällen in Abfahrt und Super-G hatte sie schon an sich gezweifelt, doch im Slalom bewies die Soziologie-Studentin Nervenstärke und verwies die Russin Inga Medwedewa und die Slowakin Petra Smarzova auf die Plätze zwei und drei. Rothfuss sicherte dem deutschen Team mit ihrem Triumph die fünfte Goldmedaille in Sotschi.

"Gold fehlte mir noch in meiner Sammlung- jetzt habe ich es endlich", sagte Rothfuss, die wegen Katja Seizinger begann, Ski zu fahren. "Ich habe mir ihre Weltcup-Rennen früher im Fernsehen angeschaut, wollte auch immer diesen Zebra-Rennanzug und fand ihre gebogenen Stöcke cool", sagte Rothfuss, die mit sechs Jahren erstmals einen Berg hinunter fuhr. "Ein paar Jahre später bin ich aus dem Lift gefallen, habe mich mit meinem Skistock abgestützt und hatte endlich auch meinen gebogenen Stock", erzählte Rothfuss. Und nun hat sie auch endlich ihr Gold.

(Quelle: Sport-Informations-Dienst)


  • Anna-Lena Forster gewinnt ihre erste Goldmedaille bei Paralympischen Spielen.
    Anna-Lena Forster gewinnt ihre erste Goldmedaille bei Paralympischen Spielen.
  • Fahnenträgerin Andrea Rothfuß jubelt zwischen Inga Medwedewa und Petra Smarzova. Fotos: picture-alliance
    Fahnenträgerin Andrea Rothfuß jubelt zwischen Inga Medwedewa und Petra Smarzova. Fotos: picture-alliance