Einer jedenfalls kannte sie ganz genau: Bundeswehrsportler Peter Joppich: „Als kleiner Junge war ich von der Welt der Ritter und Musketiere fasziniert“, sagt der Florettfechter heute.
Gleichzeitig verfolgte er begeistert Fechtkämpfe, so auch bei den Olympischen Spielen 1988 im Fernsehen. Die Faszination ging so weit, dass er selbst zu einem Schwert greifen wollte, dem Markenzeichen eines Ritters oder Musketiers. „So begann ich im Alter von fünfeinhalb Jahren mit dem Fechtsport“, erzählt Joppich. Natürlich bestanden die beiden ersten Fechtjahre des Knaben aus spielerischem Konditionstraining.
Erst zwei Jahre danach durfte er ein Florett in die Hand nehmen. Schon damals fiel Joppich durch seine Schnelligkeit und sein Kampfgeist auf. Noch heute ist er begeistert von seinem Sport: „Fechten ist ein attraktiver Sport, der durch seine Vielseitigkeit fasziniert“, erklärt er und konkretisiert, was damit gemeint ist: „Der Kampf Mann gegen Mann, die Schnelligkeit und Dynamik, die Präzision der Bewegungen, die Konzentration und Reaktion und somit auch die mentale Stärke, die unbedingt notwendig ist“.
Bis an die Weltspitze
Die ersten Erfolge des talentierten Florettfechters setzten sehr früh ein. Schon bei den Deutschen B-Jugend-Meisterschaften gewann er gleich zweimal eine Bronzemedaille. In der Saison 1996/1997 avancierte Joppich in die deutsche A-Jugend-Rangliste und gehörte seitdem dem deutschen D-Kader an. 1997 bis 2001 besuchte der Sportler das Bonner Fechtinternat.
Seit 1999 ist er kontinuierlich in der Weltspitze vertreten und schaffte es in der Saison 1999/2000 in den C-Kader. Dann war er nicht mehr zu bremsen: Bei den Weltmeisterschaften 2002 im portugiesischen Lissabon holte er Mannschaftsgold. Ein Jahr später erkämpfte er sich in Havanna erstmals den Titel als Weltmeister im Einzel. Im selben Jahr wurde er Deutscher Einzel-Meister. Bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 erreichte er einen sechsten Platz im Einzel und mit der Mannschaft. Außerdem wurde er wieder Deutscher Einzel-Meister.
Die Erfolge summieren sich: Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2005 mit der Mannschaft, Goldmedaille im Einzel und Silbermedaille mit der Mannschaft bei den Weltmeisterschaften 2006 sowie abermals Deutscher Einzel-Meister und schließlich die Goldmedaille im Einzel bei den Weltmeisterschaften 2007, Deutscher Einzel-Meister und eine Goldmedaille mit der Mannschaft bei den Europameisterschaften.
Joppich zählt zu den besten Florettfechtern der Welt und das genießt er: „Für dieses Ziel habe ich jahrelang hart trainiert und werde auch weiterhin so hart trainieren müssen, um mich an der Weltspitze weiterhin zu behaupten. Man sollte aber nicht die Bodenhaftung verlieren, wenn man an der Spitze angelangt ist“, gibt der Sportler zu bedenken.
Vorbereitung auf Peking
Bei den Olympischen Spielen möchte der Florettfechter gut abschneiden. Doch er bleibt mit den Füßen auf dem Boden: „Die Weltspitze ist eng beieinander und es entscheiden oft nur Nuancen zwischen Sieg und Niederlage. Es kommt daher auf die Tagesform und die Gegner an, um eine Medaille zu gewinnen“ sagt der Spitzensportler.
Vor den Olympischen Spielen werden die Vorbereitungen etwas intensiver: „Zuerst findet ein Trainingslager statt, wo besonders Kondition und Athletik trainiert werden und dann steigen wir wieder in das fechtspezifische Training ein“, verrät er. Nach den Spielen gedenkt Joppich direkt zurückzufliegen. „Nach einem so langen Aufenthalt in Peking werde ich froh sein, wieder zu Hause zu sein“, sagt er.
Geburtsdatum: 21. Dezember 1982
Geburtsort: Koblenz
Eintritt in die Bundeswehr: 2002
Sportliche Erfolge (Auswahl):
Europameisterschaft 2007 in Gent (Belgien): Gold mit Herrenflorettmannschaft
Weltmeisterschaften 2007 in St. Petersburg (Russland): Gold im Einzel
Weltmeisterschaft 2006 in Turin (Italien): Gold im Einzel, Silbermedaille Mannschaft Weltmeisterschaft 2005 in Leipzig: Bronze mit Mannschaft
Weltmeisterschaften 2003 in Havanna (Kuba): Gold im Einzel Herrenflorett
Weltmeisterschaften 2002 in Lissabon (Portugal): Mannschaftsgold
