Skiverband: Entwicklung von zukunftsfähigen Wintersportgebieten

Die Modernisierung von Wintersportgebieten in Bayern wurde auf der gemeinsamen Arbeitstagung des Deutschen Skiverbands (DSV), von DSV aktiv und der Stiftung Sicherheit im Skisport (SIS) diskutiert.

Das Skigebiet Hausberg in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance
Das Skigebiet Hausberg in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance

In seiner Rottacher Erklärung bezieht der Beirat für Umwelt und nachhaltige Skisportentwicklung konkret Stellung zur vieldiskutierten Frage, inwiefern eine Modernisierung von Wintersportgebieten in Bayern nicht nur sportfachlich und touristisch sondern auch unter ökologischen und sozialen Aspekten sinnvoll und vertretbar ist. Das Positionspapier umfasst folgende acht Punkte:

 

  • Der Deutsche Skiverband bekennt sich zu den Grundsätzen des Alpenplanes als Instrument für eine nachhaltige Entwicklung und Steuerung der Erholungsnutzung im bayerischen Alpenraum.
  • Die Weiterentwicklung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der zukunftsfähigen Wintersportgebiete und Liftanlagen ist aus tourismus- und sportbezogenen Gründen unverzichtbar.
  • Diese Projekte führen zu einer Modernisierung bestehender Wintersportanlagen, deren Schneesicherheit und somit zur Erhaltung traditioneller Wintersportmöglichkeiten im Bayerischen Alpenraum.
  • Die Nachfrage und der Sportkonsum im Deutschen Wintersportmarkt sind ungebrochen. 13 Millionen deutsche Wintersportler geben jährlich durchschnittlich 1.000 Euro für ihren Sport aus. Bayern und Baden-Württemberg stellen hier den größten Anteil. Auch die Jugend ist weiterhin stark an diesem Sport interessiert, die Anzahl der gefahrenen Skitage ist nach wie vor auf höchstem Niveau. Entscheidend ist die Verfügbarkeit von bezahlbaren Schneesportmöglichkeiten in der Heimat.
  • Viele Skivereine, Trainingsgruppen, Familien und Kinder, aber auch Tagesausflügler und Übernachtungsgäste nutzen die bayerischen Gebiete aufgrund ihrer guten Erreichbarkeit und ersparen sich so lange Anfahrtswege in andere Alpenländer – ein Beitrag zum Klimaschutz und zur Förderung der Gesundheit und körperlichen Leistungsfähigkeit unserer Kinder. Aber auch Geld und damit die Wertschöpfung bleibt in der Region.
  • Der Wintertourismus hat aufgrund seiner sehr hohen Wertschöpfung neben einer ökonomischen auch eine bedeutende soziale Funktion, indem Arbeitsplätze in der Region geschaffen und gesichert werden. Sie sind Lebensgrundlage für die örtliche Bevölkerung und Voraussetzung für eine zukunftsfähige Entwicklung der Region. Ein funktionierendes, schneesicheres Skigebiet ist Grundlage für einen guten Wintertourismus und dieser ist Impulsgeber für weitere Wirtschaftssektoren, wie: Hotels, Gastronomie, Handel, Handwerk, Bau Dienstleistungsgewerbe und Verkehrsbetriebe.
  • Die technische Beschneiung gehört zur notwendigen Basisinfrastruktur eines Wintersportgebietes. Dabei bleibt festzuhalten, dass Bau und Betrieb in den Grundsätzen für die Genehmigung von Beschneiungsanlagen des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz beispielhaft geregelt sind. So werden die Auswirkungen der Errichtung und des Betriebs auf Naturhaushalt und Landschaftsbild so gering wie möglich gehalten und ein vernünftiges Kosten-Nutzen-Verhältnis erzielt.
  • Für die meisten Skigebiete in Bayern kann davon ausgegangen werden, dass sinnvolle Anpassungsmaßnahmen in den kommenden Jahren die Einflüsse des Klimawandels abmildern bzw. kompensieren können und der Schneesport in den nächsten Jahrzehnten eine bedeutende Wertschöpfungsrolle spielen wird. Damit folgt der Deutsche Skiverband den Empfehlungen von führenden Schnee- und Klima-Forschern sowie Universitäten. Eine Entwicklung mit Augenmaß sowie eine zunehmende Risikostreuung über vielfältige Sporttourismus-Angebote sind angesagt.

(Quelle: DSV)


  • Das Skigebiet Hausberg in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance
    Das Skigebiet Hausberg in Garmisch-Partenkirchen. Foto: picture-alliance