Sotschi: Zweimal Gold und einmal Silber am vierten Tag

Am vierten Wettkampftag stehen die deutschen Frauen im Mittelpunkt: Gold für Rodlerin Nathalie Geisenberger und Skispringerin Carina Vogt, Silber für Rodlerin Tatjana Hüfner.

Die Rodlerinnen Nathalie Geisenberger (m.) und Tatjana Hüfner (l.) feiern mit der Amerikanerin Alex Gough.
Die Rodlerinnen Nathalie Geisenberger (m.) und Tatjana Hüfner (l.) feiern mit der Amerikanerin Alex Gough.

SKISPRINGEN: Carina Vogt aus Degenfeld hat überraschend bei der ersten Austragung des Frauen-Skispringens auf der olympischen Bühne die Goldmedaille gewonnen und damit 78 Minuten nach der Triumphfahrt von Rodlerin Natalie Geisenberger für den vierten deutschen Sieg in Sotschi gesorgt. Insgesamt war es das siebte deutsche Olympiagold im Skispringen.

RODELN: Rodel-Weltmeisterin Natalie Geisenberger ist bei den 22. Winterspielen souverän zum Gold gefahren und hat dem deutschen Olympia-Team damit den dritten Triumph in Sotschi beschert. Die 26 Jahre alte Polizeimeisterin vom ASV Miesbach behielt als haushohe Favoritin die Nerven und hatte am Ende mit vier Laufbestzeiten einen gewaltigen Vorsprung von 1,139 Sekunden vor Vancouver-Olympiasiegerin Tatjana Hüfner aus Friedrichroda. Bronze in Sotschi ging an die US-Amerikanerin Alex Gough, Sechste wurde die Oberwiesenthalerin Anke Wischnewski.

SNOWBOARD: Der Schweizer Snowboarder Iouri Podladtchikov hat den zweimaligen Halfpipe-Olympiasieger Shaun White aus den USA vom Thron gestürzt. Bei den Winterspielen in Sotschi gewann der Weltmeister aus Zürich, der 2010 in Vancouver Vierter geworden war, mit 94,75 Punkten für den besseren seiner beiden Läufe vor zwei Japanern. Zweiter wurde der erst 15 Jahre alte Ayumu Hirano, auf Rang drei landete Taku Hiraoka. White musste sich nach zwei fehlerhaften Durchgängen mit Rang vier begnügen.

Johannes Höpfl hatte die Teilnahme an den Finalläufen verpasst.

SPORTPOLITIK: Der deutsche Chef de Mission Michael Vesper möchte nach dem enttäuschenden Abschneiden einiger deutscher Mitfavoriten am Dienstag bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi nicht mehr über Medaillenziele reden. Man dürfe nicht immer nur auf die Medaillen schauen, sondern auch sehen, dass in den Finalplatzierungen eine ganze Reihe positiver Resultate stünden, sagte der DOSB-Generaldirektor im SID-Interview. Das ambitionierte DOSB-Ziel von 30 Medaillen wollte er nicht mehr bestätigen. Er habe sich fest vorgenommen, während der Spiele keine Prognosen mehr abzugeben, sagte Vesper.

BIATHLON: Darya Domratschewa ist Magdalena Neuners Nachfolgerin als Biathlon-Olympiasiegerin in der Verfolgung. Die 27-Jährige setzte sich nach zehn Kilometern und einem Schießfehler mit einem Vorsprung von 37,6 Sekunden vor der 15-km-Olympiasiegerin von Vancouver, der Norwegerin Tora Berger, durch. Bronze ging an die Slowenin Teja Gregorin. Die deutschen Biathletinnen hatte mit der Entscheidung nichts zu tun. Beste eines enttäuschenden deutschen Quartetts war Evi Sachenbacher-Stehle auf Position 27., 29. wurde Andrea Henkel.

EISSCHNELLLAUF: Die Südkoreanerin Lee Sang-Hwa hat als dritte Eisschnellläuferin nach Bonnie Blair aus den USA und der Kanadierin Catriona Lemay-Doan einen Olympiasieg über 500 m wiederholen können. Vier Jahre nach ihrem Triumph von Vancouver setzte sich die Weltmeisterin vor der Russin Olga Fatkulina und der Niederländerin Margot Boer durch. Der Traum von Jenny Wolf von einer erneuten Olympiamedaille erfüllte sich nicht. Die Vancouver-Zweite kam nicht über Platz sechs hinaus. Judith Hesse wurde nach zwei Fehlstarts disqualifiziert.

SKILANGLAUF: Zweimal Gold binnen zwölf Minuten für Norwegen: Maiken Caspersen-Falla und Ola Vigen Hattestad haben die Sprint-Wettbewerbe der Langläufer gewonnen. Bei den Frauen scheiterte die deutsche Medaillenhoffnung Denise Herrmann im Halbfinale, Silber und Bronze gingen an die Norwegerin Ingvild Östberg und Vesna Fabjan aus Slowenien. Bei den Männern setzte sich Hattestad nach einem Sturzfestival im Finale am Ende vor dem Schweden Teodor Peterson durch. Bronze ging mit fast 20 Sekunden Rückstand an dessen Landsmann Emil Jönsson. Als bester Deutscher belegte Tim Tscharnke Rang 20.

SKI FREESTYLE: Die Freestyle-Wettbewerbe bei den 22. Winterspielen in Sotschi bleiben fest in kanadischer Hand. Bei der Premiere im Slopestyle setzte sich die 19-jährige Dara Howell souverän vor der US-Amerikanerin Devin Logan durch und holte damit im dritten Wettbewerb das dritte Gold für die Nordamerikaner. Bronze ging an ihre Teamkameradin Kim Lamarre. Die deutsche Medaillenhoffnung Lisa Zimmermann aus Bad Aibling war in der Qualifikation gescheitert.

EISKUNSTLAUF: Die Chemnitzer Aljona Savchenko und Robin Szolkowy liegen nach dem Kurzprogramm der Paare bei den Olympischen Spielen von Sotschi auf dem zweiten Platz. Rang eins übernahmen die Weltmeister Tatjana Wolososchar und Maxim Trankow aus Russland, Dritte sind vor der Kürentscheidung am Mittwoch deren Landsleute Ksenia Stolbowa und Fedor Klimow.

EISHOCKEY: Die deutschen Eishockey-Frauen haben auch ihr zweites Gruppenspiel verloren und damit den Einzug ins Viertelfinale verpasst. Dem Weltranglistensechsten Schweden unterlag das Team von Bundestrainer Peter Kathan mit 0:4 und kann nicht mehr um die Medaillen spielen. Für das Viertelfinale qualifizieren sich nur die zwei besten Nationen der schwächeren Gruppe B.

(Quelle: Sport-Informations-Dienst)


  • Die Rodlerinnen Nathalie Geisenberger (m.) und Tatjana Hüfner (l.) feiern mit der Amerikanerin Alex Gough.
    Die Rodlerinnen Nathalie Geisenberger (m.) und Tatjana Hüfner (l.) feiern mit der Amerikanerin Alex Gough.
  • Carina Vogt fliegt auf der Normalschanze zum Sieg.
    Carina Vogt fliegt auf der Normalschanze zum Sieg.
  • Der Schweizer Snowboarder Iouri Podladtchikov stößt Snowboard-Legende Shaun White vom Thron. Fotos: picture-alliance
    Der Schweizer Snowboarder Iouri Podladtchikov stößt Snowboard-Legende Shaun White vom Thron. Fotos: picture-alliance