Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Peter Danckert hat die Landessportbünde aufgefordert, die Fusions-Anstrengungen des deutschen Sports konstruktiv zu begleiten.
„Die Interessen der Länder werden durch die Eckpunkte der Strukturreform und auch durch den Satzungsentwurf nicht beeinträchtigt“, erklärte der Sportpolitiker in Berlin. „Die Argumente einiger LSB-Repräsentanten gegen die Ausgestaltung der neuen Struktur entbehren jeglicher realistischer Grundlage. Der angestrebte Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird sehr wohl die föderalen Interessen der Länder berücksichtigen. Er wird in der Endkonsequenz auf keinen Fall schwerpunktmäßig eine olympische Dominanz bekommen, sondern im Gegenteil Spiegelbild des organisierten Sports in all seinen Facetten sein.“
Danckert wies darauf hin, dass die olympischen Fachverbände, die nach dem Satzungsentwurf in der Mitgliederversammlung die Mehrheit der Stimmen haben werden, nicht ausschließlich olympische Interessen wahrnehmen werden: „Alle olympischen Spitzenverbände vertreten sehr wohl auch Länderinteressen, weil sie als Dachorganisation im überwiegenden Teil ihres Aufgabenspektrums als Repräsentativorgan ihrer Landesfachverbände auftreten. Die Belange des Breitensports und die Gestaltung des kleinen Wettkampfsports in den Vereinen werden nicht nur von den Landessportbünden vertreten, sondern gleichermaßen von den Fachverbänden wahrgenommen.“
Danckert, bisheriger stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, rief die Landessportbünde auf, bei der Ständigen Konferenz am 14./15. Oktober in Mainz dem Satzungsentwurf zuzustimmen und damit einen wegweisenden Beschluss zur Schaffung einer gemeinsamen Sport-Dachorganisation zu treffen. „Die Fusion der Sportorganisationen ist unabweisbar“, sagte der SPD-Politiker. „Kein Sportpolitiker sollte Separatinteressen verfolgen, sondern das Wohl des freien organisierten Sports im Auge behalten, ohne dabei einer schematischen Blockbildung das Wort zu reden.“ Im Übrigen sei DSB-Präsident Manfred von Richthofen stets der „originäre Sportfunktionär der Landessportbünde“ gewesen und sei es auch heute noch. Schon allein deshalb könnte von einem Ausverkauf der Länderinteressen nicht die Rede sein, wenn die Bestimmungen der IOC-Charta genau beachtet werden.