Special Olympics Deutschland zieht eine erste Bilanz der National Games in

Eine Woche lang stand Karlsruhe ganz im Zeichen der Special Olympics National Games 2008 und wurde von der Fröhlichkeit und dem Enthusiasmus der 3.600 Sportlerinnen und Sportler angesteckt.

Das Feuer des Special Olympics National Games in Karlsruhe ist erloschen, die Veranstaltung aber hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Copyright: picture-alliance
Das Feuer des Special Olympics National Games in Karlsruhe ist erloschen, die Veranstaltung aber hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Copyright: picture-alliance

Die Teilnehmer aus allen Bundesländern feierten mit ihren Betreuern, Coaches und den 1.200 freiwilligen Helfern die Spiele, die von der Stadt Karlsruhe, dem Badischen Sportbund mit seinen 17 Fachverbänden und den 14 Sportstätten in Zusammenarbeit mit Special Olympics Deutschland auf hohem Niveau ausgerichtet wurden.

Sehr gute Erfahrungen machte der Veranstalter Special Olympics Deutschland mit der Einführung einiger neuer Elemente in die Veranstaltungsorganisation. So wurden bereits in der Veranstaltungsplanung die Athleten mit einbezogen, um die Bedürfnisse der Sportler zu vertreten. Die Gründung des "be a fan"-Projektes trug dazu bei, dass die Athleten bei den Wettbewerben entsprechend angefeuert wurden. In diesem Projekt wurden all die Menschen beteiligt, die sich als Volunteer gemeldet hatten, aber nicht mehr eingesetzt werden konnten.

Auch die Öffnung des wettbewerbsfreien Angebots für Teilnehmer ohne Behinderung ermöglichte in verstärktem Maße die Begegnung von Menschen mit und ohne Behinderung, schließlich nahmen hier neben ca. 1500 Teilnehmern mit Behinderung 2500 meist junge Menschen ohne Behinderung teil. Olympic Town auf dem Vorplatz der Europahalle sorgte mit einem attraktiven Bühnenprogramm und Versorgungsständen bis in die Abendstunden ebenfalls für zahlreiche Begegnungen von Athleten mit der Karlsruher Bevölkerung. Professor Hans-Jürgen Schulke, Vizepräsident von Special Olympics Deutschland erklärte, diese guten Erfahrungen in Karlsruhe würden in jedem Fall in die Planung kommender National Games mit einfließen.

In 17 olympischen Sportarten wurde um die Medaillen und die Plätze gekämpft, vor allem aber ging es darum, getreu dem Special Olympics Eid, persönlich das Beste zu geben. Voraussetzung dafür waren eine entsprechende Infrastruktur und eine geeignete Ausstattung der 14 Sportstätten. Sportmanager Sven Albrecht betonte, dass die Einführung eines Sportstättenmanagements und die hervorragende Zusammenarbeit mit den jeweiligen Sportvereinen dazu geführt hätten, dass die Athleten beste Wettbewerbsbedingungen vorgefunden hätten. Er hob auch die gute Zusammenarbeit mit dem Badischen Sportbund und seinen 17 Fachverbänden hervor, die die Spiele mit über 300 Kampfrichtern unterstützt hätten. Um einmal die Größenordnung der sportlichen Wettkämpfe zu verdeutlichen, sollen zwei Beispiele genügen: Im Tischtennis wurden insgesamt 1.200 Spiele ausgetragen, in der Leichtathletik über hundert 50-Meter-Läufe. An allen Wettkampfstätten wurden die Zeitpläne eingehalten.

Eine Befragung von Studenten der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe bei Athleten ergab schließlich eine große Zufriedenheit vor allem mit den Kampfrichtern und den Volunteers - beide Gruppen erhielten die Note eins.

Ein zukunftsweisendes Thema sei, laut Albrecht, der gemeinsame Wettbewerb von Sportlern mit und ohne Behinderung - die sogenannten Unified-Wettbewerbe. "Unified war schon hier in Karlsruhe ein Thema der National Games, wird aber künftig ein Schwerpunkt unserer Arbeit sein, wir werden uns zunehmend mit integrativem Sport beschäftigen. Viele unserer Athleten haben gar keine Erfahrung mit Unified. Deshalb wollen wir verstärkt auf die Vereine zugehen, damit auch unsere Athleten künftig die Sportarten ausüben können, die sie sich wünschen. Ab Juli beginnt ein Basketball-Projekt mit dem Aufbau 15 gemischter Teams und auch im Fußball und der Leichtathletik werden wir künftig mehr Unified-Angebote haben. Hier in Karlsruhe waren fünf gemischte Teams im Fußball, vier beim Basketball und vier Staffeln bei der Leichtathletik am Start," so Albrecht.

Dass die National Games keine reine Sportveranstaltung, sondern ganzheitliche Lebenshilfe für unsere Athleten seien", so Schulke, zeige vor allem das Programm „Healthy Athletes". Über 1200 Athleten haben das Gesundheitsprogramm absolviert und dabei viele Hinweise für eine gesunde Lebensweise im Alltag erhalten.

Die National Games 2008 waren sowohl aus sportlicher Sicht als auch in ihrer Wirkung auf die Öffentlichkeit ein großer und wichtiger Schritt auf
dem Weg zur Integration von Menschen mit geistiger Behinderung in die
Gesellschaft“, so Bürgermeister Harald Denecken. Und er sicherte sein
Engagement bei der Integration von Sportlern mit Behinderung in reguläre
Sportvereine und Sportveranstaltungen zu. Sichtlich bewegt von seinen
persönlichen Eindrücken von den Wettbewerben und Siegerehrungen versicherte er, wie wertvoll die Spiele auch für die Stadt Karlsruhe und seine
Bevölkerung waren.

Schließlich habe sich Karlsruhe in jeglicher Hinsicht als perfekter und
warmherziger Gastgeber für die 10.000 Teilnehmer erwiesen und damit Maßstäbe für künftige Ausrichter gesetzt, so Schulke.


  • Das Feuer des Special Olympics National Games in Karlsruhe ist erloschen, die Veranstaltung aber hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Copyright: picture-alliance
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