Sport als Brückenbauer in ein neues Leben / 20 Jahre Integration durch Sport in Sachen-Anhalt

 

Sie heißen Waldemar, Viktor, Alexander, Tamara oder auch Mai Van-Tuan. Sie kommen aus der ehemaligen Sowjetunion oder aus Vietnam. Ihre sportliche Heimat haben die Russland-Deutschen oder die Vietnamesen längst beim Athletischen Sportverein (ASV) gefunden. Der ASV baut ihnen so eine Brücke ins neue Leben in Deutschland.

 

Nicht nur zum Jubiläum: Sport spricht viele Sprachen. (FOTO: MAIK SCHUMANN)
Nicht nur zum Jubiläum: Sport spricht viele Sprachen. (FOTO: MAIK SCHUMANN)

"Integration durch Sport" heißt das - und wird beim ASV seit zwei Jahrzehnten "mit Leben erfüllt", wie es Landeskoordinator Viktor Jukkert in seiner Festansprache formulierte. Mit wem man am Samstagabend auch sprach: Mit Oberbürgermeister Ralf Poschmann, mit Staatssekretär Christoph Bergner (beide CDU), mit Silke Renk, Olympiasiegerin im Speerwerfen und LSB-Vize, oder mit Alexander Viehmann, Regionalkoordinator beim Landessportbund (LSB) - sie alle wissen die integrative Arbeit des ASV mit Aussiedlern - egal welche ausländischen Wurzeln sie haben - zu schätzen.

Sport spricht viele Sprachen, heißt es und wird beim größten Sportverein im Landkreis sprichwörtlich gelebt. Ob bei den Ringern, den Karateka, bei anderen Kampfsportarten oder bei den Leichtathleten, die Neuen werden beispielgebend integriert.

Das ist auch ein Verdienst vom langjährigen ASV-Chef Klaus-Dieter Schmidt, der das Thema Integration immer wieder auf die Tagesordnung setzte. Und das die Festveranstaltung - Schirmherr war Landrat Dirk Schatz (CDU) - zum 20. Jubiläum vom ASV ausgerichtet werden durfte, "auch das spricht für den ASV", so Alexander Viehmann. Die Organisatoren von LSB und vom ASV beließen es am Samstag freilich nicht nur bei einem Festakt mit Speis und Trank. So wetteiferten die Volleyballer schon am Vormittag um Punkte und Pokale.

Keine Überraschung war der Sieg des ASV (Sportgruppe Herfurth) im internationalen Turnier mit acht Mannschaften. Zur gleichen Zeit gab es einen Tag der offenen Tür im Mattenzentrum. Dort stellten sich die Kampfsportabteilungen des ASV mit einem besonders hohen Anteil an ausländischen Mitbürgern und Russland-Deutschen vor. Und am Nachmittag zeigten die Teams in einem Show-Programm dann aufregende Nahkampfszenen und begeisterten die Zuschauer. Auch hier: Beachtlich, wie sich die Sportler und Sportlerinnen aus Russland oder Vietnam längst im Verein integriert haben und auch das Leistungsniveau mit bestimmen. Immerhin haben, laut Klaus-Dieter Schmidt rund 50 Russland-Deutsche oder Vietnamesen die ASV-Mitgliedskarte in ihrer Tasche. Dass die Vietnamesen nicht nur sportlich auf der Höhe sind, das zeigten sie mit schmackhaften asiatischen Speisen, die das reichhaltige Büfett vervollständigten. Viel Beifall gab es auch für die Darbietungen des Chors der Landsmannschaft der Russland-Deutschen aus Halle, die mit deutschen Volksliedern dem Abend auch einen gekonnten kulturellen Anstrich gaben.

Quelle: (MZ, PETER LINDNER, 13.11.11)

 


  • Nicht nur zum Jubiläum: Sport spricht viele Sprachen. (FOTO: MAIK SCHUMANN)
    Nicht nur zum Jubiläum: Sport spricht viele Sprachen. (FOTO: MAIK SCHUMANN)