Sport gehört auch zum Fasten

Wer vom Fasten spricht, meint Verzichten. Verzichten auf Essen, Verzichten auf bestimmte Speisen und Genussmittel, denkt an Gewichtsabnahme. Aber auch sportliche Aktivität kann Teil des Fastens sein.

Sportliche Aktivität kann Teil des Fastens sein. Foto: LSB NRW
Sportliche Aktivität kann Teil des Fastens sein. Foto: LSB NRW

Wer körperlich inaktiv war, Stunden vor Bildschirm, PC oder TV verbrachte, für den ist körperliche Aktivität Verzicht auf gewohnte Verhaltensweisen. Bewegung als Änderung des Lebensstils im Rahmen eines Fastenvorsatzes bedeutet weniger sitzen und mehr bewegen.

Fastenzeit kann Anreiz sein, sich mehr und intensiver zu bewegen, weil Bewegung der Gesundheit, dem Wohlfühlen und der Entspannung dient. Regelmäßige Bewegung, körperliche Aktivität und Sport bedeuten: Sich besser fühlen, besser aussehen, höher belastbar sein, eine größere Fitness und Lebensqualität zu haben.

Wer Sport treiben will, muss sich zunächst aufraffen. Körperliche Aktivität beginnt im Alltag mit Treppensteigen im Hause, Treppensteigen statt Aufzug oder Rolltreppe und vielen Gängen (Post, Bank, Einkaufen), die zu Fuß erledigt werden können, oder regelmäßigen, aktiv gestalteten Pausen vor dem Bildschirm. Der nächste Schritt ist dann der regelmäßige, moderate Sport wie Walking, langsames Joggen, Nordic Walking, Radfahren und regelmäßiges Schwimmen mit Strecken von 300 bis 500 Metern.

Diese Empfehlungen gelten in gleicher Weise für ältere Menschen. Für sie ist regelmäßiges Spazierengehen (45 Minuten täglich) ein wichtiges und wirksames Training. Alter schützt vor Training nicht. Körperliche Aktivität im Alter bedeutet längere Selbstbestimmung und Autonomie sowie eine wirksame Prävention. Wer hingegen ein intensives Training beabsichtigt, sollte sich vorher sportärztlich untersuchen lassen, insbesondere wenn Risikofaktoren vorliegen wie Übergewicht, Bluthochdruck und Rauchen.

Regelmäßige Bewegung oder Sport haben somit eine klare Beziehung zum Fasten. Körperfunktionen bessern sich und optimieren das seelische Gleichgewicht. Dauerhaftes Training hat aber weitere Vorteile: Man baut beruflichen und privaten Stress ab, genießt die Natur, kann beim Joggen oder Walking entspannen. Nicht umsonst wird körperliche Aktivität bei Neigung zu Burn-out oder Depressionen eingesetzt. Bewegung und Sport sind gut für Körper und Seele, wobei allerdings nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund stehen sollte, sondern Entspannung, Wohlfühlen und Stressabbau.

(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 9-10/Dr. Herbert Löllgen*)

*Der Autor ist Ehrenpräsident der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention


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