Sport und Natur: kein Gegensatz in Zeiten des Klimawandels

Im Rahmen einer Festveranstaltung anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Kuratoriums Sport und Natur trafen sich am 25. Oktober 2012 die Gründungsmitglieder Dr. Heiner Geißler und Winfried Hermann (Verkehrsminister in Baden-Württemberg) mit zahlreichen Bundes-tagsabgeordneten, Politikern aller Fraktionen sowie Vertretern aus Sport- und Umweltverbänden in den Räumlichkeiten der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) war durch seinen Generaldirektor Dr. Michael Vesper vertreten.

Die Redner verwiesen auf die wichtige Rolle des Kuratoriums bei der Anerkennung und Definition eines natur- und landschaftsverträglichen Sports im Bundesnaturschutzgesetz sowie als politische Stimme des Natursports. In einem rückblickenden Gespräch mit Heiner Geißler und Winfried Hermann wurde ein langer Weg der politischen Arbeit aufgezeigt, der sich von einem konfliktreichen Umgang von Naturschützern und Natursportlern hin zu einer für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit entwickelt hat: Sportaktive und Vereine sind so zu Multiplikatoren für die Belange des Naturschutzes geworden. Dies bekräftigte auch DOSB-Generaldirektor Michael Vesper in seiner Gratulation und benannte als Perspektiven der zukünftigen Arbeit über Klimawandel und Natursport hinaus die Themen umweltfreundliche Sportgroßveranstaltungen, Sport und biologische Vielfalt sowie die umweltfreundliche Weiterentwicklung von Sportstätten in Deutschland.

Am Folgetag, dem 26.11.2012, lud das Kuratorium zur Fachveranstaltung „Natursport und -tourismus in Zeiten von Klimawandel und Klimaschutz“ in die Landesvertretung Baden-Württemberg ein. Meere und Hochgebirge gelten als vom Klimawandel besonders betroffene Gebiete und sind somit zentrale Aktivitätsfelder des Natursports, den es gilt klimafreundlich zu gestalten.

Von Wissenschaftsseite erläuterte Dr. Ralf Scheibe von der Universität Greifswald nicht nur die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosystem und die Tourismusdestination der Ostsee, auch mögliche Entwicklungsszenarien wurden beleuchtet und Handlungsempfehlungen für den Umgang mit den Risiken und Chancen des Klimawandels gegeben. Prof. Dr. Ralf Roth vom Institut für Natursport und Ökologie des Sporthochschule Köln beleuchtete umfassend Anpassungsszenarien und -strategien des Wintertourismus in Deutschland, die nicht nur die Ressourcenschonung, sondern auch die Lebensgrundlage der Menschen berücksichtigen, die in Destinationen mit ausgeprägtem Wintertourismus leben und wirtschaften.

Die Fachtagung zeigte, dass sich der Natursport in Deutschland in der Rolle als Verursacher und Betroffener des Klimawandels sieht und damit in der Verantwortung für einen klimafreundlichen Sport als eine umweltpolitische Notwendigkeit. Das Kuratorium Sport und Natur hat gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden und Förderern nicht nur die Entwicklung hin zu klimafreundlichem Natursport angestoßen, sondern fördert auch den steten Austausch auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse über die Wirkungen des Klimawandels. Besondere Aufmerksamkeit soll nun auf die zielgruppengerechte Vermittlung der Klimaschutzbelange auch für die jüngeren Generationen im Natursport gerichtet werden, so die Tagesbilanz des Ersten Vorsitzenden des Kuratoriums Sport und Natur, Prof. Dr. Franz Brümmer.

Weiter Informationen unter: www.kuratorium-sport-natur.de