Studie belegt positive Effekte der Leichtathletik-EM 2018

Berlin hat mit der Ausrichtung der Leichtathletik-Europameisterschaften 2018 einige positive Effekte im wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich erzielt.

Nadine Müller (l.) und Shanice Craft feiern in Berlin ihren zweiten und dritten Platz im Diskuswerfen. Foto: picture-alliance
Nadine Müller (l.) und Shanice Craft feiern in Berlin ihren zweiten und dritten Platz im Diskuswerfen. Foto: picture-alliance

Das ist das Ergebnis einer Studie der Schweizer Beratungsfirma  Rütter Soceco AG und der Fachhochschule Luzern im Auftrag des Europäischen Leichtathletik-Verbandes (EAA). Und nach Meinung von EAA-Präsident Svein Arne Hansen zeigt sie auch, dass die Leichtathletik nach wie vor ein attraktiver und spannender Sport für ein sehr breites Publikum ist.

Die wirtschaftliche Analyse beweist, dass Berlin 2018 – Mitveranstalter der ersten Multisport Europameisterschaft im August vergangenen Jahres – der deutschen Wirtschaft 144 Millionen Euro Umsatz eingebracht hat. Dazu wurden 1000 zusätzlichen Vollzeitstellen in Berlin und über 300 weitere in Deutschland geschaffen. Für den Staat fielen etwa 11 Millionen Euro an Steuern ab.

In Verbindung mit der EM 2018 gab es fast 270.000 Übernachtungen in Hotels und anderen Unterkünften. Europaweit wurden im Fernsehbereich im Zeitraum einer Woche vor der Veranstaltung bis zwei Wochen nach dem Ende am 12. August 1359 Stunden im TV entweder live oder als Aufzeichnung gezeigt. Rechnet man die Berichterstattung in Zeitungen, Zeitschriften, Radio und Online hinzu, entspricht dies laut Studie einem Werbewert von etwa 91,5 Millionen Euro.

Aber nicht nur wirtschaftlich war Berlin 2018 ein Erfolg. So würden 98 Prozent der ausländischen Besucher der deutschen Hauptstadt ihrer Familie und Freunden eine Reise nach Berlin empfehlen. Die Zuschauerzufriedenheit für Berlin 2018 wurde mit 97 Prozent bewertet (72 Prozent  sehr zufrieden, 25 Prozent zufrieden). Auch eine Befragung der Athletinnen und Athleten sowie der Delegationen ergab sehr hohe Zufriedenheitswerte von über 95 Prozent.

Die Europameisterschaft sorgte weiterhin für einen Mitgliederboom in und um Berlin. In den fünf Jahren vor der Veranstaltung stiegen die Mitgliedschaften von Leichtathletikklubs um 30 Prozent. Dahinter steht eine enge Zusammenarbeit der Stadt Berlin mit den regionalen Vereinen und dem Organisationskomitee, die die EM erfolgreich für die Mitgliederwerbung nutzten.

Im Berliner Olympiastadion erreichten der Europäische Leichtathletik-Verband und die lokalen Organisatoren ihre Nachhaltigkeitsziele. Obwohl die Meisterschaften 35 Tonnen Abfall erzeugten, wurden 98 Prozent in Ersatzbrennstoffe umgewandelt.

„Die Details in diesem Bericht sind für mich keine Überraschung, denn ich sagte, es seien die besten Leichtathletik-Europameisterschaft aller Zeiten. Dennoch ist es erfreulich, dass unser Eindruck von der EM verstärkt wurde und wir die Zahlen  jetzt vor Augen haben“, sagte EAA-Präsident Svein Arne Hansen. Und er fügte hinzu:  „Insbesondere die wirtschaftlichen Auswirkungen sind eine Ermutigung für die derzeitigen und künftigen Bewerber um europäische Wettbewerbe. Jetzt liegen die Vorteile für die Gastgeberstädte vor. Aber auch die Fragen der sozialen Auswirkungen und der Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle in dem Bericht. Sie sind eine Blaupause dafür, wie Veranstaltungen ihren umliegenden Kommunen erhebliche Vorteile bringen können.“

(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 15)


  • Nadine Müller (l.) und Shanice Craft feiern in Berlin ihren zweiten und dritten Platz im Diskuswerfen. Foto: picture-alliance
    Nadine Müller (l.) und Shanice Craft feiern in Berlin ihren zweiten und dritten Platz im Diskuswerfen. Foto: picture-alliance