Synchron-Duo Hausding/Klein springt zu historischem WM-Gold

Kopfüber ins Glück: Das Synchron-Duo Patrick Hausding und Sascha Klein ist in Barcelona sensationell zu einem historischen WM-Gold gesprungen.

Sprung zum WM-Titel für Patrick Hausding und Sascha Klein; Foto: picture-alliance
Sprung zum WM-Titel für Patrick Hausding und Sascha Klein; Foto: picture-alliance

Die sechsmaligen Europameister gewannen als erste deutsche Athleten überhaupt das Turm-Synchronspringen mit 461,46 Punkten. Rang zwei ging an die Russen Wiktor Minibajew/Artem Schesakow (445,95) vor den enttäuschenden Olympiasiegern Cao Yuan/Zhang Yanquan aus China (445,56).

"Wahnsinn, ich bin Weltmeister. Jetzt ist alles egal", sagte ein überglücklicher Hausding: "Ich habe von 300 Leuten Adrenalin im Körper. Ich merk' gar nichts mehr." Beim Feiern wollte der Berliner später aber die Handbremse ziehen: "Bei mir gibt es traditionell ein Glas Orangensaft." Bundestrainer Lutz Buschkow schwärmte nach dem ersten WM-Gold bei den Männern von einem "ganz besonderen Tag für den DSV". Zuvor hatte in Christa Köhler 1973 vom 3-m-Brett nur eine deutsche Springerin bei einer WM triumphiert.

Die Olympia-Siebten Hausding/Klein, die die seit 2007 andauernde chinesische Siegesserie in dieser Disziplin brechen konnten, bescherten dem deutschen Wasserspringer-Team zudem die erste Medaille der diesjährigen Titelkämpfe auf Barcelonas Hausberg Montjuic. Bei Olympia in London waren Hausding und Co. noch komplett leer ausgegangen.

Hausding/Klein profitieren bei ihrem Sensations-Coup von den vielen Patzern der Konkurrenten im vorletzten Durchgang, in dem sich die Olympia-Zweiten von 2008 vom vierten Platz an die Spitze vorschoben. Der WM-Titel ist auch deshalb ein Riesenerfolg, weil ihre Vorbereitung alles andere als optimal verlief.

Wegen Kleins Verletzungspech konnten beide kaum gemeinsam trainieren oder Wettkämpfe bestreiten. Zuerst machte Klein eine Ellbogenverletzung zu schaffen, danach zwang ihn eine Gehörgangsentzündung zur Pause, und immer wieder zwickte der Rücken. Kurz vor dem WM-Start plagten den WM-Dritten im Einzel auch noch Trizeps-Probleme.

"Ich konnte erst am Samstag ohne Probleme vom Turm eintauchen", sagte Klein. Ihre komplette Wettkampfserie konnten sie erstmals am Sonntag durchspringen. "Das ist für eine WM ziemlich mickrig", meinte Hausding. Ihren schwierigsten Sprung, den Viereinhalbfach-Salto vorwärts, hatten die Olympia-Zweiten von 2008 aufgrund der fehlenden Vorbereitungszeit aus ihrem Programm gestrichen und mehr Wert auf eine saubere Ausführung gelegt.

(Quelle: SID)


  • Sprung zum WM-Titel für Patrick Hausding und Sascha Klein; Foto: picture-alliance
    Sprung zum WM-Titel für Patrick Hausding und Sascha Klein; Foto: picture-alliance
  • Sascha Klein (re.) und Patrick Hausding zeigen stolz ihre Goldmedaillen. Foto: picture-alliance
    Sascha Klein (re.) und Patrick Hausding zeigen stolz ihre Goldmedaillen. Foto: picture-alliance