Traumhafte Kulisse für das Deutsche Sportabzeichen

In Friedrichshafen am Bodensee trifft bei der Sportabzeichen-Tour am 14. Juni Urlaubsstimmung auf sportlichen Ehrgeiz.

In Friedrichshafen schlug die Schülermannschaft die Promistaffel. (Foto: Picture Alliance)
In Friedrichshafen schlug die Schülermannschaft die Promistaffel. (Foto: Picture Alliance)

Die Laufstrecke liegt zwei Meter entfernt vom Ufer des Bodensees, wer zum Wettbewerb beim Ballwerfen antritt, hat den Bodensee immer im Blick – diese Eindrücke werden alle, die bei der Sportabzeichen-Tour in Friedrichshafen dabei waren, sicherlich nie vergessen. 

Hoher Spaßfaktor

Gerade die noch aktiven oder ehemaligen Leistungssportler lassen sich von dieser Atmosphäre in ihren Bann ziehen. Siebenkämpferin Jennifer Oeser, die für die Sparkassen-Finanzgruppe nach Baden-Württemberg gekommen ist, lobte die große Anziehungskraft: „Das ist eine Traumkulisse hier, die alle anspricht – Groß und Klein. Etwas ganz anderes als im Stadion, wo die Wettkämpfe sonst stattfinden.“ Auch Frank Busemann, Gewinner der olympischen Silbermedaille im Zehnkampf in Atlanta 1996 und Botschafter für kinder+Sport, ist begeistert: „Hier sieht man mal wieder, dass Sport überall geht. Natürlich müssen Regeln eingehalten werden, aber bewegen und das Sportabzeichen ablegen kann man sich überall.“ Auch Heike Drechsler, für die BARMER GEK in Friedrichshafen, weiß die besondere Stimmung zu schätzen: „Ich bin sowieso ein großer Fan des Parksports. Man braucht kein Stadion, um sich zu bewegen. Die Sportabzeichen-Tour hier im Freien ist praxisnah, jeder kann einfach ausprobieren, welcher Sport ihm Spaß macht und genau das ist das Ziel, die Leute zur Bewegung zu motivieren. Außerdem ist die Kulisse gerade für die Kinder toll. Man sieht wie sie Spaß haben und wie sie durch die Aufmerksamkeit, die sie vom Publikum bekommen, bei den einzelnen Prüfungen noch ehrgeiziger sind.“

Werbung für das Deutsche Sportabzeichen

Die reizvolle Kulisse war aber gerade im Vorfeld für das Organisationsteam auch eine gewaltige Herausforderung, sagte Rudolf Landwehr vom Sportkreis Bodensee: „Dank der großen Unterstützung der Stadt Friedrichshafen haben wir diese Aufgabe erfolgreich gemeistert. Diese Veranstaltung ist eine Werbung für den Sport, für die Bewegung und das Deutsche Sportabzeichen.“

Ab 8.15 Uhr morgens waren die Prüfstationen für das Deutsche Sportabzeichen besetzt. Der Vormittag gehörte den gut 500 Schülerinnen und Schülern aus der Umgebung. Außer Schwimmen konnten sie im Park an der Uferpromenade alle Disziplinen ablegen. Die Veranstalter vom Sportkreis Bodensee und dem Württembergischen Landessportbund hatten sogar eine ganz besondere Weitsprunganlage organisiert: Ein Podest aus Holz mit Anlauf und mit Sand gefüllter Sprunggrube. Weitsprungolympiasiegerin Heike Drechsler kommentierte: „Auf so einer besonderen Anlage ist das Weitspringen natürlich eine Herausforderung, weil es beim Absprung diesen Trampolineffekt gibt.“ Genau wie die anderen Sportlerinnen und Sportler half sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmer natürlich mit wertvollen Tipps. Ab 13 Uhr waren die Prüfungen auch für alle anderen freigegeben.

Schon beim gemeinsamen Aufwärmen um 8 Uhr auf der Bühne, gingen die Ehrengäste mit gutem Beispiel voran. Heike Drechsler, die das ganze leitete, forderte vor allem die Männer auf, ihre Krawatten abzulegen und mitzumachen. Gemeinsam mit ihr, Frank Busemann, Jennifer Oeser, Miriam Höller (Botschafterin von Ernsting’s family) und DOSB-Maskottchen Trimmy kamen unter anderen Andreas Stoch, Minister für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg, Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand, Dieter Krieger vom DOSB-Präsidialausschuss Breitensport, der Präsident des Württembergischen Landessportbundes Klaus Tappeser und der Präsident des Sportkreises Bodensee Rudolf Landwehr in Bewegung. 

Sportminister Andreas Stoch verriet im Interview, dass er versucht, zweimal in der Woche Sport zu machen. Er spielt Tennis und Basketball. Ein Sportabzeichen hat er noch nicht abgelegt, will es dieses Jahr aber im Team mit Klaus Tappeser versuchen: „Das Sportabzeichen ist eine gute Sache, weil es Jung und Alt zusammenbringt. Die Idee des Sportabzeichens wird noch weit über die 100 Jahre hinauswirken. Es geht darum Fitness und Sport ins Bewusstsein der Leute zu bringen. Wenn wir es schaffen, den Sport wieder in die Mitte der Gesellschaft zu holen, haben wir alles richtig gemacht“, sagte Stoch und Klaus Tappeser ergänzte: “Sport hält jung und geistig fit.“

Oberbürgermeister Andreas Brand verriet, dass er sein Sportabzeichen angegangen aber beim Weitsprung an der Norm gescheitert sei. Das nutzte Dieter Krieger vom DOSB, um ihm Mut zu machen. Er betonte, gerade durch die Reform des Deutschen Sportabzeichens sei die Chance größer geworden, auch als Einsteiger die Prüfungen zu bestehen. Das Sportabzeichen in Bronze sei gerade dafür ausgelegt.

Promis in Aktion

Zu den weiteren Programmhöhepunkten gehörte am Vormittag der Staffellauf Promis gegen Schüler. Das Team aus Herzog Friedrich von Württemberg, Miriam Höller, Heike Drechsler und Frank Busemann ging gegen eine Schülermannschaft aus drei Jungs und einem Mädchen an den Start. Kommentiert wurde der Lauf von Jennifer Oeser, die verletzungsbedingt nur zuschauen konnte. Dabei mussten die Promis die doppelte Distanz laufen und sollten bei der Übergabe des Springseils, das als Staffelstab diente, auch noch ein paar Sprünge machen. Das wurde ihnen aber erlassen, weil sie von Anfang an weit hinter den Schülern zurücklagen und trotz des Top-Schlussläufers Frank Busemann keine Chance mehr auf den Sieg hatten. 

Auch beim Hochsprung versuchten sich die prominenten Gäste. Mit 1,25 Metern schaffte Jennifer Oeser hier trotz Verletzung die Norm für das Sportabzeichen in Gold, genau wie Frank Busemann, der 1,70 Meter übersprang. 

Außerdem gab es eine Stadtwette, die an den 175. Geburtstag von Graf Zeppelin erinnerte. Der Präsident des Sportkreises Bodensee Rudolf Landwehr hatte den Friedrichshafener Sportbürgermeister Peter Hauswald zu einer Wette herausgefordert: Landwehr wettete, dass die Stadt es nicht schaffen würde 175 als Graf Zeppelin verkleidete Bürgerinnen und Bürger auf der Uferpromenade zusammenzubringen, die gemeinsam Seilspringen und er gewann. Bei der Auflösung um 15 Uhr waren knapp 50 "Zeppeline" auf der Bühne.

Spiel und Spaß für Groß und Klein

Natürlich herrschte wieder viel Andrang bei den Funmodulen der Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens. Das Quartertramp der Sparkassen-Finanzgruppe lud zum Trampolinspringen im XXL-Format ein. Beim Gewinnspiel der Sparkasse Bodensee konnte man rote Sporttaschen gewinnen. Am Multi-Tower der BARMER GEK trafen sich die Kletterfans, außerdem konnte man an der T-Wall seine Reaktionsschnelligkeit testen. Kopf und Körper spielten beim Bike-Memo von Ernsting’s family eine wichtige Rolle und Profi-Fotos fürs Familienalbum hingen für die Kleinen an der Fotostation von kinder+Sport aus. Am Stand von BIONADE, dem Getränkepartner der Sportabzeichen-Tour, gab es kostenlos Erfrischungen. Und sein Talent fürs Golf spielen konnte man beim Putting-Green des Deutschen Golfverbandes austesten, der sich auch in Friedrichshafen wieder gemeinsam mit dem Deutschen Sportausweis präsentierte.

(Quelle: wirkhaus)


  • In Friedrichshafen schlug die Schülermannschaft die Promistaffel. (Foto: Picture Alliance)
    In Friedrichshafen schlug die Schülermannschaft die Promistaffel. (Foto: Picture Alliance)
  • Frühgymnastik für die Ehrengäste, die alle beim Aufwärmtraining mitmachten. (Foto: Picture Alliance)
    Frühgymnastik für die Ehrengäste, die alle beim Aufwärmtraining mitmachten. (Foto: Picture Alliance)
  • Der frühere Zehnkämpfer Frank Busemann schaffte beim Hochsprung in Friedrichshafen locker die Norm für das Sportabzeichen in Gold seiner Altersklasse. (Foto: Picture Alliance)
    Der frühere Zehnkämpfer Frank Busemann schaffte beim Hochsprung in Friedrichshafen locker die Norm für das Sportabzeichen in Gold seiner Altersklasse. (Foto: Picture Alliance)
  • Sportbürgermeister Peter Hauswald verlor die Stadtwette. Es kamen keine 175 Häfler als Graf Zeppelin. (Foto: Picture Alliance)
    Sportbürgermeister Peter Hauswald verlor die Stadtwette. Es kamen keine 175 Häfler als Graf Zeppelin. (Foto: Picture Alliance)