Verbandstage und Neuwahlen bei DSV, DTU und DAV

Im Deutschen Schwimm-Verband bleibt Dr. Christa Thiel weiter an der Spitze, Claudia Wisser ist die neue Präsidentin der Deutschen Triathlon Union und Dr. Heinz Röhle wurde beim Deutschen Alpenverein wiedergewählt.

Gleich dreimal wurde am Wochenende bei verschiedenen Verbänden gewählt. Copyright: picture-alliance
Gleich dreimal wurde am Wochenende bei verschiedenen Verbänden gewählt. Copyright: picture-alliance

Auf gleich drei Verbandstagen standen Neuwahlen auf der Tagesordnung.

Lutz Buschkow als Direktor Leistungssport im DSV-Präsidium  

Ohne Überraschungen in den Personalentscheidungen verlief der 70. Ordentliche Verbandstag des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) in Rostock-Warnemünde. Dr. Christa Thiel (Wiesbaden) wurde mit großer Mehrheit für weitere vier Jahre an der Spitze des DSV bestätigt. Die 54-Jährige Rechtsanwältin führt den Verband bereits seit 2000. Dr. Christa Thiel erhielt damit erneut einen großen Vertrauensbeweis. Vor sechs Wochen war sie als „Finanzministerin“ in die Exekutive des Europäischen Schwimm-Verbandes LEN gewählt worden. Im deutschen Sport hat ihr Wort zudem als Sprecherin der Spitzenverbände Gewicht. 

Als Vize-Präsidenten bestätigt wurden auch Eckehard Gebauer (Ingolstadt), der in Zukunft die Finanzen übernimmt, und Anselm Oehlschlägel (Ingelheim/Rheinland-Pfalz) für Recht. Gebauer tritt zukünftig als Nachfolger von Thomas Wupperfeld (Bad Kreuznach) an, der nach zwölf Jahren als Finanzchef nicht mehr kandidierte. Oehlschlägel gehörte dem DSV-Präsidium seit eineinhalb Jahren bereits kommissarisch an. Auf die dritte Position eines Vizepräsidenten für Verbands-entwicklung rückte der derzeitige württembergische Verbands-Präsident Andreas Felchle, Bürgermeister in Maulbronn. 

Die Präsidentin und die drei Vize-Präsidenten bilden den Vorstand. Zum DSV-Präsidium gehören weiterhin der von der Jugendvollversammlung gewählte Kai Morgenroth (Hamburg) als Vorsitzender der Deutschen Schwimmjugend, sowie die hauptamtlichen Jürgen Fornoff (Kassel) als Generalsekretär und der neu installierte Direktor Leistungssport, Lutz Buschkow (Halle/Salle).

Fornoff wie Buschkow haben Sitz und Stimme im DSV-Präsidium. Der DSV, der als mitgliederstärkster Schwimmverband der Welt gilt, geht damit seinen Weg zu professionellen Strukturen weiter. Er wird zur Zeit repräsentiert von knapp 600.000 Mitgliedern in mehr als 2.300 Vereinen und 18 Landesschwimmverbänden. Dem Verbandstag in Warnemünde wohnte auch der Präsident des Welt-Schwimm-Verbandes FINA, Mustapha Larfaoui (Algerien), bei. Zur  Eröffnung am Freitag sprach DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach (Tauberbischofsheim) ein Grußwort. Das Hauptreferat zu Beginn des Verbandstages hielt der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier.

Claudia Wisser neue Präsidentin der Deutschen Triathlon Union 

Claudia Wisser wurde in Frankfurt am Main zur neuen Präsidentin der Deutschen Triathlon Union (DTU) gewählt. Sie tritt die Nachfolge von Rainer Düro (Trier) an, der Anfang des Jahres vorübergehend Klaus Müller-Ott (Bornhöved/Schleswig-Holstein) abgelöst hatte. Wisser setzte sich am Samstag auf einem Außerordentlichen Verbandstag gegen Carsten Bieler (Emkendorf/Schleswig-Holstein) durch. Der langjährige Vizepräsident Leistungssport, Michael Kraus (Gladbeck), hatte seine Kandidatur am Vormittag noch zurückgezogen. Mit Claudia Wisser steht erstmals eine Frau an der Spitze des Verbandes, der in der jüngeren Vergangenheit sportlich für viele positive Schlagzeilen gesorgt hat. Auf der olympischen Distanz gewann Jan Frodeno in Peking die Goldmedaille. Ein Jahr zuvor hatte sich Daniel Unger bei der Heim-Weltmeisterschaft in Hamburg den Titel gesichert. Auch auf der Ironman-Distanz sorgten Normann Stadler, Faris Al-Sultan und Co. in den vergangenen Jahren für Furore.

Hauptversammlung des DAV in Jena mit zukunftsträchtigen Beschlüssen und Wahlen 

Die Hauptversammlung des Deutschen Alpenvereins hat am 07. und 08. November in Jena wichtige Beschlüsse gefasst: So soll ab 2009 ein zweistufiges Spendenkonzept umgesetzt werden. Zudem wurden das Präsidium neu gewählt und verdiente Persönlichkeiten und Sektionen ausgezeichnet. Im Jenaer Volkshaus waren etwa 600 Delegierte aus ganz Deutschland zu Gast. Die Delegierten der Hauptversammlung beschlossen die Einführung einer zweistufigen Spenden-konzeption, die ab 2009 umgesetzt werden soll. Die Konzeption sieht zwei große Bausteine vor: die Durchführung einer Spendenaktion durch den DAV-Hauptverein und eigene Spendenaktionen der Sektionen. Der Erlös aus der Spendenaktion des DAV-Hauptvereins kommt dem Erhalt der Hütten im Alpenraum - und damit allen Sektionen - zugute. Die zweistufige Spendenkonzeption war nach einem Beschluss der Hauptversammlung 2007 von einer Arbeitsgruppe mit Sektionsvertretern erstellt und vom Verbandsrat des DAV befürwortet worden. 

DAV-Präsident Prof. Dr. Heinz Röhle und die Vizepräsidenten/-in Hannes Boneberger, Tamara Schlemmer und Ludwig Wucherpfennig wurden von den Delegierten im Rahmen einer geheimen Wahl in ihren Ämtern bestätigt. Zum neuen Vizepräsidenten wählten sie Ulrich Kühnl, Vorstands-mitglied der Lechwerke in Augsburg. Der 60-jährige Diplom-Kaufmann ist Mitglied der DAV Sektion Augsburg und dort auch im Beirat tätig. Im Rahmen der Hauptversammlung wurde Rainer Pollack als Vizepräsident verabschiedet. Er war von 2003 bis 2008 im Amt. 

Das Umweltgütesiegel wurde an die Sektionen Berlin, Hanau und Heilbronn für die umwelt-bewusste Führung von Brandenburger Haus, Hanauer Hütte und Neuer Heilbronner Hütte verliehen.  

Eberhard Gienger, Vizepräsident Leistungssport des Deutschen Olympischen Sportbundes, nahm ebenfalls Stellung zum Thema Natur- und Umweltschutz. "Der Naturschutz ist im DOSB gut aufgehoben", sagte Gienger. So habe man bei der Olympiabewerbung den Nationalpark Berchtesgaden komplett außen vor gelassen. Beim Ausbau der Sportstätten wolle der DOSB die Umwelt berücksichtigen. Eberhard Gienger wörtlich: "München braucht grüne Spiele". Prof. Dr. Christian C. Juckenack, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Technologie und Arbeit, erklärte in seinem Grußwort, Thüringen wolle zum Wanderland Nummer eins in Deutschland werden. Im Freistaat gebe es nicht nur 16.000 Kilometer Wanderwege, sondern auch zertifizierte Unterkünfte. 


  • Gleich dreimal wurde am Wochenende bei verschiedenen Verbänden gewählt. Copyright: picture-alliance
    Gleich dreimal wurde am Wochenende bei verschiedenen Verbänden gewählt. Copyright: picture-alliance