Von Richthofen und Steinbach gehen auf die Landessportbünde zu

Manfred von Richthofen (DSB-Präsident) und Dr. Klaus Steinbach (NOK-Präsident), hatten im Vorfeld der Ständigen LSB-Konferenz in Mainz erneut an die Landesportbünde appelliert, den Zusammenschluss von DSB und NOK und damit der Gründung eines Dachverbandes für den deutschen Sport nicht in letzter Minute zu blockieren, sondern dem Projekt zuzustimmen.

Beide Präsidenten betonten noch einmal, dass Befürchtungen, der fusionierte deutsche Sport werde den Breitensport zu Gunsten des Leistungssportes vernachlässigen, unbegründet seien. Im Mittelpunkt der Neuordnung, so von Richthofen, ständen beide Bereiche: „Leistungssport und Breitensport bilden in gleichberechtigter Weise die beiden zentralen Säulen des Sports in Deutschland.“

 

Auch Dr. Steinbach wies auf die herausragende Bedeutung beider Bereiche hin: „Leistungssport und Breitensport bedingen einander und beeinflussen wechselseitig die Entwicklung im jeweils anderen Bereich, beide können ohne den Partner nicht existieren. Aus diesem Grund sind in beiden Feldern als Gremien in der neuen Dachorganisation Präsidialausschüsse eingerichtet, die entsprechend der Bedeutung der Mitglieder besetzt sind.“

 

Die Landessportbünde seien in der Mitgliederversammlung mit einem Stimmenanteil von über einem Drittel in angemessener Weise berücksichtigt. Dies ist im Hinblick auf die in der Satzung vorgesehenen Abstimmungen, die an Quoten gebunden sind, von besonderer Bedeutung, gerade bezüglich der Beschlussfassung über die Mitgliedsbeiträge im DSB. Hierzu, so Dr. Steinbach, sei beim IOC ein Antrag zur Genehmigung bereits gestellt. Von besonderer Bedeutung für die Landessportbünde sei schließlich die Berücksichtigung der Konferenz der Landesssportbünde als Gremium in der Satzung des neuen DOSB. Diese Konferenz besitze im Übrigen Antragsrecht gegenüber der zukünftigen Mitgliederversammlung. Präsident von Richthofen wies noch einmal darauf hin, dass dem Anliegen der Landessportbünde, die Zusammenfassung der Angelegenheiten des Breitensports und der Sportentwicklung in einem Ausschuss zu bündeln, entsprochen wurde. Dies steigere nicht nur die Bedeutung des eingerichteten Präsidialausschusses Breitensport/Sportentwicklung, sondern werde auch in der inhaltlichen Bearbeitung von anstehenden Problemen einen Fortschritt bringen.

 

Im Hinblick auf die Präsidialausschüsse Leistungssport und Breitensport sind sich Steinbach und von Richthofen einig, dass über eine Erweiterung des Präsidialausschusses Leistungssport um einen Sitz für die Landessportbünde und in gleicher Weise einen Sitz für die olympischen Spitzenverbände noch gesprochen werden könne. Ebenso sei denkbar, im Präsidialausschuss Breitensport und Sportentwicklung einen Sitz für die Verbände mit besonderen Aufgaben und einen Sitz für die nicht-olympischen Spitzenverbände hinzuzunehmen. Auch über einen Beirat für Bildung und Olympische Erziehung könne durchaus nachgedacht werden. Von Richthofen und Steinbach zeigten sich überzeugt, dass die Landessportbünde damit eine starke Position innerhalb des neuen Deutschen Olympischen Sportbundes einnähmen. Ohne die Arbeit der Landessportbünde und ohne die Arbeit der übrigen Spitzenverbände werde es keine erfolgreiche Zukunft des deutschen Sports geben. Vor diesem Hintergrund gehen beide von einem konstruktiven Dialog mit den Landessportbünden aus, der am Ende eine angemessene und trägfähige Einbindung aller Mitglieder in den neuen Deutschen Olympischen Sportbund zulasse.