Wahlen, Finanzen und Satzungsänderungen beim Bremer Landessporttag 2008

Im Mittelpunkt des Landessporttages des LSB Bremen standen die Wahl des LSB-Hauptausschusses (höchstes Gremium zwischen den Sporttagen), die Wahl von Thomas Fürst zum neuen Vizepräsidenten Finanzen sowie die LSB-Finanzen und Satzungsänderungen.

 

Alle Grußredner bekundeten den Willen der Politik, den Sport weiter (auch finanziell) zu unterstützen, wiesen aber auch auf die verschärften Sparzwänge im Lande Bremen hin. LSB-Präsident Peter Zenner forderte die Politik erneut nachdrücklich auf, mittel- und langfristig verlässliche Rahmenbedingungen für den Sport zu schaffen und zu sichern. Scharf kritisierte Zenner den staatlichen Umgang mit der Regionalisierungsabgabe, die - z.B. im Vergleich mit dem Kulturbereich - deutlich zu Lasten des Sports gehe. Der Sport sei an dieser Stelle nicht gehört worden. Der LSB-Präsident wies mit Blick auf den LSB-Haushalt auf die großen Leistungen hin, die der Dachverband für seine Vereine und für die Allgemeinheit in den Bereichen (Weiter-)Bildung, Gesundheit, Integration und Jugend erbringe und betonte wie der scheidende Vizepräsident Finanzen Klaus Selchert die Notwendigkeit von Beitragserhöhungen, um so in Zeiten staatlicher Kürzungen und rückgängiger Wettmitteleinnahmen die Funktionsfähigkeit des LSB zu sichern. 

Die 290 Delegierten aus den Vereinen und Verbänden wählten mit dem 47-jährigen Thomas Fürst (Generalbevollmächtigter der Sparkasse Bremen) - selbst früher aktiv im Handball, in der Leichtathletik und im Tanzen - einstimmig einen neuen Vizepräsidenten Finanzen, nachdem der bisherige Amtsinhaber Klaus Selchert wie von ihm angekündigt in der Mitte der Legislaturperiode zurückgetreten war. Peter Zenner dankte Klaus Selchert, der 17 Jahre dem LSB-Präsidium angehörte, herzlich für seine engagierte Arbeit. Die Delegierten verabschiedeten Selchert mit einer stehenden Ovation. 

Das Präsidium modifizierte seinen den Delegierten vorliegenden Antrag auf Beitragserhöhungen dahingehend, die Erhöhung um 50 Cent pro Jahr und Mitglied erst zum 1.1.2010 in Kraft treten zu lassen, nachdem mittlerweile Mittel aus der dem Sport zustehenden Regionalisierungsabgabe bei den Wettmitteln für 2008 und 2009 gesichert scheinen und stellte dem Hauptausschuss anheim, die Erhöhung bei ausreichenden Mitteln für 2010 ff. auszusetzen. Nach einer durchweg sach-lichen Diskussion nahm der Landessporttag mit knapper aber ausreichender Mehrheit (135 Ja- und 125 Nein-Stimmen bei 2 Enthaltungen) diesen Antrag an und verabschiedete danach mit großer Mehrheit einen weiteren Antrag des Präsidiums auf Übernahme eines Teils der Sport-versicherung durch die Vereine. Hintergrund: Aufgrund der Finanzsituation ist im Landeshaushalt u.a. die Erstattung der Sportversicherungsaufwendungen teilweise gestrichen worden und wird in den nächsten Jahren weiter sinken. Der Differenzbetrag soll künftig durch die Vereine getragen werden, zunächst wie jetzt beschlossen mit 35 Cent pro Mitglied und Jahr bei progressiver Steigerung in den kommenden Jahren entsprechend der Reduzierung des staatlichen Anteils. Die Mehrkosten für die Vereine werden durch ein erweitertes Versicherungspaket (Vertrauens-schadenshaftpflichtversicherung) z.T. kompensiert.