Web-2.0-Technologie für sportbegeisterte Jugendliche

Das Institut für Sportwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat das Projekt „Mobile Tagging im Sport“ (MoTagS) entwickelt.

Jugendliche nutzen besonders gern moderne Technologien und sollen damit künftig auch Sport und Bewegung verbinden. Foto: picture-alliance
Jugendliche nutzen besonders gern moderne Technologien und sollen damit künftig auch Sport und Bewegung verbinden. Foto: picture-alliance

Vorgestellt wird es erstmals vom 1. bis 5. März 2011 am Gemeinschaftsstand der Hessischen Hochschulen auf der Cebit in Hannover (Halle 9, Stand C 22).

MoTags ist die onlineunterstützte Erschließung und Beurteilung von Bewegungs-, Spiel und Sporträumen, von und durch Kinder und Jugendliche initiiert, und soll durch eine konzeptionelle Anbindung Bildungsprozesse bereichern. Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.

Die aktive Nutzung innovativer Internettechnologien wie beispielsweise Social Networks oder Wikis bietet insbesondere Kindern und Jugendlichen immer mehr Möglichkeiten zur Selbstdarstellung oder Präsentation eigener Inhalte. Für diese Altersgruppe ist es fast alltäglich, sportliche Bewegungshandlungen mit dem Handy aufzuzeichnen, sie als Anschauungs- oder Lernmaterial auf Websites oder Videoplattformen hochzuladen und damit innerhalb kürzester Zeit weltweit zu verbreiten.

Aus dieser verstärkten Beteiligung an der Erschließung von Bewegung, Spiel und Sport auf virtuellem Wege resultiere jedoch keineswegs zwangsläufig eine geringere Beteiligung am aktiven Sport, heißt es in einer Mitteilung der Universität. "Kinder und Jugendliche betreiben vielmehr freizeitsportliche Aktivitäten, bei denen sie neue Bewegungsräume erobern oder bestehende Infrastrukturen für ihre Zwecke umfunktionieren." Die Auswahl solcher Bewegungsräume erfolge nach Gesichtspunkten wie der grundsätzlichen Attraktivität, baulichen Herausforderungen, aber auch den Möglichkeiten zur kreativen Umgestaltung. Die Darstellung solcher Bewegungsräume bleibe jedoch meist innerhalb der eigenen "Szene" und gelangt damit nicht über einen bestimmten Kreis hinaus.

Mobile Tagging

Mobile Tagging ist der Begriff für die Bereitstellung und das Auslesen von Informationen über ein- bzw. zweidimensionale Barcodes mit Hilfe eines mobilen Endgerätes (Handy, Smartphone etc). In einem solchen Barcode werden Informationen zu einem physischen Ort (Sporthalle, Schwimmbad, Skaterpark etc.) in der Welt verschlüsselt. In Verbindung mit einem Wiki-System, das von einem oder mehreren Nutzern nicht nur eingesehen, sondern aktiv und gemeinschaftlich bearbeitet und ergänzt werden kann, lassen sich in kürzester Zeit neue Bewegungsräume in virtueller Form anlegen oder bestehende aktualisieren. Auf diesem Wege erhalten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit detaillierte Informationen und Bewertungen ihrer sportlichen Lebenswelt aus persönlicher Perspektive zu präsentieren, mit anderen zu teilen, zu kommentieren und auf diesem Wege zu einer kollektiven Horizonterweiterung im Bereich von Bewegung, Spiel und Sport beizutragen.


  • Jugendliche nutzen besonders gern moderne Technologien und sollen damit künftig auch Sport und Bewegung verbinden. Foto: picture-alliance
    Jugendliche nutzen besonders gern moderne Technologien und sollen damit künftig auch Sport und Bewegung verbinden. Foto: picture-alliance