Weichenstellungen für eine erfolgreiche Sportentwicklung

Die sportliche Betätigung vom Jugend- bis in den Seniorenbereich dient der Gesundheitsvorsorge und fördert das soziale Miteinander. Sport steht für Werte wie Teamgeist, Fairplay und Toleranz. Er wirkt als verbindende Klammer zwischen den Menschen aller Nationen.

Bundeskanzler Gerhard Schröder (Foto: www.bundestag.de)
Bundeskanzler Gerhard Schröder (Foto: www.bundestag.de)

Von Bundeskanzler Gerhard Schröder

 

Damit nimmt der Sport einen besonderen Stellenwert in der modernen Gesellschaft ein. Die Bundesregierung hat auch aus diesen Gründen die Förderung des Sports ausdrücklich als politisches Ziel festgelegt.

 

Dies gilt in gleichem Maße für den Behindertensport. Mit ihren beeindruckenden Leistungen sind Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen Vorbilder für viele Menschen in unserer Gesellschaft. Der Sport leistet hier zudem einen wichtigen Beitrag zur Integration, da er Kontakte zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen fördert.

 

Wie konsequent der Bund die Förderung des Sports verfolgt, wird an wesentlichen Akzenten deutlich, die im Jahr 2004 gesetzt worden sind. So konnte das Fördervolumen um mehr als 10 Prozent erhöht werden. Zudem ist es gelungen, den Goldenen Plan Ost über das Jahr 2004 hinaus fortzuschreiben. Darüber hinaus hat die Bundesregierung die Rahmenbedingungen für das Ehrenamt weiter verbessert: Für die mehr als zwei Millionen Ehrenamtlichen, die sich in Deutschlands Sportvereinen engagieren und die Zukunft des Sports sichern, wurde der Unfallschutz verbessert. Dopingbekämpfung ist ein weiterer wichtiger Schwerpunkt der Sportförderung des Bundes. Und ich möchte noch einmal betonen, dass ein doping- und manipulationsfreier Sport die Grundvoraussetzung für staatliche Unterstützung ist.

 

Die Sportförderung des Bundes konzentriert sich auf den Spitzensport. Der Bund handelt dabei in der Überzeugung, dass dies der Gesellschaft insgesamt und damit auch dem Breitensport dient. Die Bundesregierung ist dabei mit dem Deutschen Sportbund der Meinung, dass Spitzensportförderung bereits im Jugendalter mit gezielter Talentsuche und Talentförderung beginnen sollte. Der Bund begrüßt daher die Einrichtung und die positive Entwicklung der Eliteschulen des Sports.

 

Sport ist ein Wirtschaftsfaktor von hohem Rang und leistet einen wichtigen Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt. Sportveranstaltungen ermöglichen Städten, Regionen und unserem Land, sich international zu präsentieren. Dies gilt insbesondere im nächsten Jahr, wenn unser Land Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft sein wird. Die Vorbereitungen auf dieses großartige Sportereignis laufen auf Hochtouren. Die Bundesregierung leistet einen erheblichen finanziellen Beitrag, um optimale Voraussetzungen für eine gelungene Weltmeisterschaft zu schaffen, die eine einmalige Chance bietet, Deutschland als modernes, tolerantes und weltoffenes Land zu zeigen. Gemeinsam werden wir das WM-Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" mit Leben erfüllen.

 

Deutschland ist ein attraktiver und international anerkannter Sportstandort. Das belegt die Vielzahl von Europa- und Weltmeisterschaften, die in Deutschland veranstaltet werden. In diesem Jahr fand bereits die Ski-Weltmeisterschaft in Oberstdorf statt, weitere sportliche Großereignisse wie der Confederations Cup, die Beachvolleyball-Weltmeisterschaft in Berlin, die World Games in Duisburg sowie die Hockey-Europameisterschaft und die Fecht-Weltmeisterschaft in Leipzig komplettieren die Liste. Im nächsten Jahr ist Bremen Gastgeber der Tischtennis-Weltmeisterschaft, in Aachen werden die Weltreiterspiele und in Mönchengladbach die Hockey-Weltmeisterschaft ausgetragen. Mit den Europameisterschaften 2005 im Sitzvolleyball und der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der geistig Behinderten finden zudem zwei große internationale Behindertensportveranstaltungen in Deutschland statt. Dies zeigt, dass die deutschen Sportverbände international über ein hohes Ansehen bei der Organisation und Durchführung von großen Sportveranstaltungen verfügen.

 

Die enge Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und Sportorganisationen ist Voraussetzung für eine wirksame Förderung des Sports. Der Bund begrüßt die angestrebten Umstrukturierungsprozesse, die zu einer Bündelung der Kräfte und einer effizienteren Sportförderung führen sollen. Damit werden die Weichen für eine erfolgreiche Entwicklung des Sports in unserem Land gestellt. Die Bundesregierung wird dabei dem deutschen Sport auch weiterhin ein verlässlicher Partner sein.

 

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Dieser Beitrag ist - unabhängig vom Wahlkampf und den Programmen der Parteien - als Grundsatz-Positionierung im gerade erschienenen "Jahrbuch des Sports 2005/2006" enthalten, herausgegeben vom Deutschen Sportbund im Schors-Verlag.


  • Bundeskanzler Gerhard Schröder (Foto: www.bundestag.de)
    Bundeskanzler Gerhard Schröder (Foto: www.bundestag.de)