Wie Talente zu Siegern reifen

Der Arbeitskreis „Eliteschulen des Sports“ im Deutschen Sportbund hat die Überprüfung der Qualitätskriterien für die Eliteschulen des Sports abgeschlossen und die Ergebnisse veröffentlicht.

Stellten das Ergebnis vor (v.l.n.r.): von Schleinitz, Feldhoff, Kramer, Kautz (hinten) und Neumes (Foto: Werner Hinz)
Stellten das Ergebnis vor (v.l.n.r.): von Schleinitz, Feldhoff, Kramer, Kautz (hinten) und Neumes (Foto: Werner Hinz)

In den Verbundsystemen werden Talente im engen Zusammenwirken von Leistungssport, Schule und Sportinternaten gefördert. Hier sollen optimierte Bedingungen geschaffen werden, um die erfolgreiche Karriere im Spitzensport effektiv vorzubereiten und mit hochwertiger Bildung zu verbinden.

 

11000 Nachwuchssportler an 38 Eliteschulen
An den 38 bis zum Jahr 2004 anerkannten Standorten werden mittlerweile über 11.000 Nachwuchs-Sportlerinnen und Sportler gefördert. Im Zeitraum von 2001 bis 2004 gewannen aktuelle und ehemalige Eliteschüler 683 Medaillen im Jugend- und Juniorenbereich bei internationalen Meisterschaften. Im Spitzenbereich waren es 327 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften.
Ziel der Überprüfung war es, die Eliteschulen des Sports nach den bundesweit einheitlichen Qualitätskriterien des Deutschen Sportbundes zu beurteilen, bei Beachtung der individuellen Besonderheiten. Die Kriterien beziehen sich auf die internationalen Erfolge im internationalen Nachwuchs- und Spitzensport und die Förderbedingungen im Leistungssport, in der Schule und im Sportinternat vor Ort. Die Ergebnisse wurden an diesem Freitag in Frankfurt  am Main auf der gemeinsamen Pressekonferenz des Deutschen Sportbundes und der Sparkassen-Finanzgruppe bekannt gegeben.

 

Fünf Standorte erfüllen die Kriterien nur unzureichend  
33 Eliteschulen des Sports erfüllen die Qualitätskriterien des Arbeitskreises, 27 im Sommersport und 6 im Wintersport. An 5 Standorten sind wesentliche Kriterien derzeit nur unzureichend gewährleistet, sie werden in 2006 abschließend bewertet. Im Wintersport soll in 2006 besonders die Wirksamkeit für Erfolge bei den Olympischen Spielen in Turin beurteilt werden.
Verglichen mit den 1990er Jahren haben sich bundesweit insbesondere die schulischen Maßnahmen für ein optimiertes Zeitmanagement der Leistungssportschüler erheblich verbessert. Ulrich Feldhoff, Vizepräsident Leistungssport im Deutschen Sportbund und Vorsitzender des AK Eliteschulen des Sports, sprach seinen besonderen Dank den Kultusministerien der Länder für ihr Engagement aus. „Zur Sicherung der hohen Qualität ist eine regelmäßige Überprüfung unverzichtbar. Die Anerkennung als Eliteschule des Sports gilt Zukunft für einen Olympiazyklus, und zwar für die definierten Schwerpunktsportarten,“ betonte er.

 

Sparkassen Finanzgruppe fördert seit 1997 mit über zehn Millionen Euro 
Die vom DSB anerkannten Eliteschulen des Sports werden seit 1997 von der Sparkassen Finanzgruppe als Hauptförderer unterstützt. Bislang wurden auf nationaler Ebene rund drei Millionen Euro unmittelbar in konkrete Projekte investiert. Zusammen mit den materiellen wie ideellen Leistungen der Sparkassen vor Ort in den Regionalteams, den Schulen und Olympiastützpunkten addiert sich das Engagement inzwischen auf gut über zehn Millionen Euro. Auch dem Sponsor geht es um eine abgesicherte Zielerreichung. Die Auszeichnung besonders erfolgreicher Schulen soll deshalb zusätzlicher Ansporn sein.

 

Zwei Schulen erhalten Förderpreis in Höhe von 10.000 Euro

Erstmals werden in diesem Jahr zwei Standorte als best practice-Modelle mit einem Förderpreis in Höhe von je 10.000 Euro ausgezeichnet: Es sind die Eliteschulen des Sports Berlin – Werner-Seelenbinder-Schule für die Nachwuchsförderung im Schwimmen und Berchtesgaden – CJD-Christophorusschulen im alpinen Skisport und Rodeln. Aus der Berliner Schule konnten sich in den letzten zehn Jahren 33 Schwimmer für die Junioren-Europameisterschaft qualifizieren. Alpine Skifahrer und Rodler aus der Eliteschule in Berchtesgaden gewannen in Salt Lake City allein zehn Medaillen. Darüber hinaus hat sich Berchtesgaden auf freiwilliger Grundlage als bisher einzige Eliteschule vom TÜV Süd nach der DIN ISO-Norm zertifizieren lassen. Dr. Heike Kramer, Leiterin für das gesellschaftliche Engagement im Deutschen Sparkassen- und Giroverband, machte deutlich: „Hier werden Talente in beispielgebender Weise auf dem Weg zur Spitze gefördert. Wir alle brauchen die Erfolge in der internationalen Spitze, und wir brauchen unsere junge Elite.“
Die Vertreter der beiden ausgezeichneten Eliteschulen zeigten sich sehr erfreut über die besondere Auszeichnung. Beide betonten, mit der Prämierung könnten sie wichtige Projekte zur Leistungsförderung ihrer Talente in Sport und Schule ermöglichen.

 

Statements der Preisträger Berchtesgaden und Berlin

Statement des DSB-Vizepräsidenten Ulrich Feldhoff

Statement von Dr. Heike Kramer, Sparkassen- und Giroverband


  • Stellten das Ergebnis vor (v.l.n.r.): von Schleinitz, Feldhoff, Kramer, Kautz (hinten) und Neumes (Foto: Werner Hinz)
    Stellten das Ergebnis vor (v.l.n.r.): von Schleinitz, Feldhoff, Kramer, Kautz (hinten) und Neumes (Foto: Werner Hinz)